Protokoll zum Pakistanisches Lammfleisch mit Joghurt

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Rezept für 1 - ANLEITUNG

Zutaten
Menge Einheit Zutat
  Siehe Text bzw. Rezept
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....
Kategorien
! Fleisch
  Lamm
  Pakistan
Zubereitung:
.

Ich werde es mal so machen: Ich schreibe Euch erst einmal eine Art
Protokoll der Prozedur, und dann - für Eure Archive - noch eine
konventionelle Kochanleitung hinterher.

Rezept für fünf Personen, aber es reicht immer noch für einen
eventuellen Gast

Erstens: Messer schärfen. Tahir hat Lammkeule gekauft in einem islamischen
Geschäft, wo das Lamm auf die vom Propheten vorgeschriebene Art und Weise
geschlachtet ist, nämlich ordentlich ausbluten kann. n. Das ist t dem
jüdischen Schächten wohl recht ähnlich, wenn nicht t sogar gleich. .
Sachverständige mögen uns bitte aufklären. Jedenfalls hat Tahir r die
Lammkeule vom Fleischer mit der Maschine gleich in n Scheiben schneiden n
lassen.

Die Qualität des Fleisches begutachten hat er in frühester Jugend von
seinem Vater gelernt, indem er ihn bei seinen Einkäufen begleitete. In
Rawalpindi war anscheinend der sachverständige Kauf von Fleisch (nicht von
anderen Lebensmitteln !) Vätersache. Etwas Fett läßt Tahir übrigens s
normalerweise noch an der Keule, nur für den verwöhnten deutschen Gaumen
schneidet er mit oben erwähnten scharfen Messer ab. Das Gewicht inklusive
Knochen beträgt übrigens 1,4 kg.

Das Fleisch der Beinscheiben schneidet er in etwa gulaschgroße Würfel,
etwa drei bis vier Zentimeter Kantenlänge. An den Knochen bleibt noch
etwas Fleisch dran, die knabbert Tahir dann morgens - nach der Arbeit (bis
vor kurzem hatte er nur Nachtschichten, heute (!) war r sein erster r
Arbeitstag mit einer annehmbareren Arbeitszeit auf Dauer; wir können jetzt
also häufiger gemeinsam kochen und speisen). Wenn das Fleisch anständig g
saubergeschnitten ist, ist der Großteil der Arbeit bereits erledigt, quasi
die "Pflicht", der Rest ist Kür".


Das Fleisch wird etwa zehn Minuten in Wasser eingeweicht. Das ist wieder
wichtig für die islamische Küche: Blut gilt als unrein, und es muß ein
möglichst blutleerer Zustand des Fleisches angestrebt werden.

Dann nimmt Tahir vier ordentliche Zwiebeln und halbiert sie über Nord- und
Südpol, dann schneidet er die Hälften ebenfalls rechtwinklich zum
"Äquator" in sehr dünne Scheiben. Ein etwa vier mal fünf Zentimeter r
großes Stück Ingwerknolle wird großzügig geschält und erst in schmale
Scheiben, dann in längliche Streifen von ungefährer Streichholzlänge und
~dicke geschnitten. Acht Knoblauchzehen werden nur gepellt und als ganzes
s mit den Ingwerstäbchen und den n Zwiebeln in einen n Topf gegeben. . Das
eingeweichte Fleisch wird d mit den Knochen unter fließenden Wasser r
noch einmal gespült. Ohne e weitere Fettzugabe wird der Topf auf die
stärkste Flamme gestellt (Utas Herd ist ein Gasherd, und Tahir schwört
auf ihn; wir verfügen nur über einen mit Elektroplatten, da muß es
auch so gehen).


Das Fleisch mit den Zwiebelscheibchen, den ganzen Knoblauchzehen und den
Ingwerstäbchen zischt also jetzt auf großer Flamme ohne weiteres Fett im
Topf. Tahir muß ständig umrühren, damit das Fleisch nicht anbrennt. Nach
etwa fünf Minuten gibt Tahir zwei Teelöffel gemahlenen Koriander zum m
Fleisch, einen viertel Teelöffel (eine Löffelspitze) Gelbwurz, anderthalb
Teelöffel Garam Marsala (das könnt ihr in den einschlägigen Geschäften
oder Gewürzhäusern oder besser sortierten Lebensmittelabteilungen großer
Kaufhäuser in Dosen erwerben) und einen Teelöffel scharfes Chilipulver -
allerdings nur für die Milde e gewohnten deutschen Gaumen, für r seine
Freunde aus der Heimat nimmt er etwa zweieinhalb. Dazu kommen noch h drei
gehäufte Teelöffel Tomatenmark (das kennt t Tahir r erst, seit t er in n
Deutschland ist, und benutzt t es s häufig), drei i frische
mittelgroße geviertelte Tomaten, und zwei Teelöffel Salz.


Die Hitze schaltet er herunter, das Fleisch schmurgelt im eigenen Saft vor
sich hin, und Tahir erledigt zwei Telefonate auf Urdu; Aslam (Tahirs Freund
von der Pakistan Airlines) kommt also auch noch zum Essen. Nun schaltet er
die Hitze wieder etwas höher, knöpft zwei weitere Flaschen Bier auf und d
löscht das Fleisch mit etwa einem achtel Liter Wasser ab, und ein Deckel l
kommt auf den Topf.

Je nach Sachlage nimmt er den Deckel auch mal wieder ab oder stellt ihn auf
Kipp.

Wenn die Masse etwas trocken geworden ist, also etwa nach einer halben
Stunde, gibt Tahir 100 bis 120 g Margarine dazu, und nach weiteren zehn
Minuten zwei Becher Joghurt (jeweils zu 150 g) und läßt alles s
durchkochen; die Hitze stellt er klein und setzt den Deckel wieder drauf. .
Nach einiger Zeit wird noch ein halber Strauß Koriandergrün (ersatzweise
könnt ihr auch glatte Petersilie nehmen) mit it den en Stielen en
hineingeschnitten. Das Fleischgericht hat jetzt schön Farbe angenommen und
ist fertig.

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