Äjjerkäs (Eierkäse aus dem Siegerland)

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Rezept für 1 - EIERK„SE

Zutaten
Menge Einheit Zutat
  ÄJJERKäS (EIERKäSE AUS DE
10 Eier
1 Liter Milch
  Salz
  Zucker
  Zimt
0.3 Liter Saure Sahne
....
Kategorien
! Süß
  Ei
  #
Zubereitung:
. Eier und Milch gut miteinander verrühren. Etwas Salz und Zucker
hinzufügen. Nach Möglichkeit in einen Steinguttopf geben und in
einem Wasserbad so lange kochen lassen, bis das Eier-Milch-Gemisch
gerinnt und fest wird.

Die Milchmasse in ein Sieb geben und abtropfen lassen. Im Siegerland
wird dazu eigens eine gugelhupfartige, durchlöcherte Steingutform
verwendet. Das Abtropfen kann durchaus eine Stunde und länger
dauern.

Den so gewonnenen Eierkäse umstülpen und erkalten lassen.

Aus der sauren Sahne, Zucker und Zimt wird eine schaumige Sauce
gerührt und über den Eierkäse gegeben.

Der Eierkäse wird in dicke Scheiben geschnitten und auf Brot
gegessen. Oft verzichtet man auch auf die Sauce und bestreut die
Scheiben einfach mit Zucker und Zimt.

Herbert Schmitt: Auch im Siegerland war eines der Hauptnahrungsmittel
das Brot. Allerdings "ohne wat droff" mochte auch der Genügsamste
seine "Dong" nicht essen. "Goore Bodder", "Grutt" oder "Grittche",
ein Mus aus Pflaumen, Äpfeln oder Birnen waren ebenso beliebt wie
Rübenkraut oder ein Gelee aus Beerenfrüchten. "Käs" wurde in der
einfachsten Form aus dicker Milch gewonnen, die man erwärmte, die
Molke abgoß und den so entstandenen Quark mit Zwiebeln, Salz oder
Kümmel anmachte. Mitunter wurde Kochkäse hergestellt, indem man
einen Handkäs in Stücke schnitt und in Milch kochte.

Eine besondere Spezialität war der "Äjjerkäs" (Eierkäse),
keinesfalls ein monströses Produkt genmanipulierter Hühner oder
Kühe, sondern ein Gemisch aus Milch, Eiern und Zucker, daß im
Wasserbad gekocht wurde.

"Manch einer wird sich gefragt haben, warum hier nie ein Salatgericht
auftauchte. Die Frage ist schnell und einleuchtend geklärt: Salat
wurde im alten Siegerland nie roh gegessen. Als sich diese Mode
zwischen den beiden Weltkriegen durchzusetzen begann, wurde sie von
vielen Alteingesessenen als sehr revolutionär empfunden und
abgelehnt." (T. Irle)

"Auch Siebels Moll war mit dieser "Rohkost" noch nicht vertraut. Als
er eines Morgens bei Schneiders Kaspar den Garten kultiviert hatte,
erschien die Hausfrau gegen Mittag mit einem großen Tablett voll
herzhafter Gaumenfreuden. Moll putzte auch Fleischsuppe, Rinderbraten
und Kartoffeln locker weg, ließ aber die Schüssel mit Kopfsalat
stehen. Als Kaspars Frau enttäuscht wissen wollte, wieso er das
verschmähte, antwortete der Moll: "Mir woarn jao alt aarich aarm
drheim, awer det Gemees hätt oos Mamme emmer noch gekocht, dat ha
mir noch neet roh ze fräße bruche!" (T. Irle)

Einige "Donge bet Äjjerkäs" hätte der Moll sicher noch geschafft.
Dem Mann kann geholfen werden, siehe Rezept!

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