Le pourcelet farci, gefülltes Spanferkel

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Rezept für 4 - Portionen

Zutaten
Menge Einheit Zutat
1 klein Schwein; ausgenommen, aber mit Innereien
1 Schoener Schweinekamm
450 Gramm Gekochter Schinken
50 Kastanien
25 Eier
800 Gramm Parmesan Grana oder alter Comte
1 Esslöffel Ingwerpulver
3 Prise Safranfaeden
  Salz
  NACH EINEM TEXT VON O.Redon, F. Sabban und
  -- S.Serventi, sowie den ´Menagier de Paris´
  -- Erfasst von Rene Gagnaux
....
Kategorien
! Fleisch
  Schwein
  Mittelalter
Zubereitung:
. 1 sm Schwein; ausgenommen, aber mit Innereie


Die deutsche Übersetzung vom Originaltext:

Das getötete und geschächtete Ferkel muß in sprudelndem Wasser
erhitzt und dann gehäutet werden. Nehmt dann mageres
Schweinefleisch, entfernt das Fett und die Innereien des Ferkels,
setzt es in Wasser zum Kochen auf und nehmt zwanzig Eier, kocht sie
hart und nehmt auch in Wasser gekochte und geschälte Kastanien.
Nehmt dann die Eigelb, die Kastanien, feinen alten Käse und das
Fleisch eines gekochten Schinkens und hackt alles. Dann zerstampft
Ihr es zusammen mit Safran und mengt der Füllung Ingwerpulver in
großer Menge bei. Und wenn Eure Fuellung zu fest wird, verdünnt sie
mit Eigelb. Aber öffnet Euer Schwein nicht am Bauch, sondern an der
Seite, indem Ihr ein Loch macht, so klein Ihr könnt. Dann spießt es
auf und danach stopft Eure Füllung hinein und näht es mit einer
groben Nadel wieder zu. Es soll mit gelbem Pfeffer gegessen werden,
wenn Winter ist, oder mit Kamelin-Sauce, wenn Sommer ist. Nota bene,
daß ich zahlreiche gespickte Ferkel gesehen habe und daß diese sehr
gut sind. So bereitet man sie heute zu, und Tauben ebenfalls.

Einige Erläuterungen:

Ein echtes Spanferkel ist nur etwa 2 Wochen alt und wiegt nicht mehr
als ungefähr 4 Kilo. Das Ferkel aus diesem Rezept war wahrscheinlich
viel älter und viel größer, wenn man nach der Menge der
benötigten Füllung geht. Man wird die sorgfältige Zubereitung
bemerkt haben. Das Tier darf nicht am Bauch der ganzen Länge nach
aufgeschlitzt werden, sondern man muß es durch eine ganz kleine
Öffnung, die man in die Seite macht, ausnehmen und füllen. Welche
Geschicklichkeit man damals vom Koch verlangte!

Die hier vorgeschlagene Bearbeitung ist auf ein Schwein von etwa 6
Kilo abgestimmt und muß je nach der Größe des zu bratenden Tieres
geändert werden.

Um aber dieses Rezept originalgetreu nachkochen zu können, müsste
man wahrscheinlich eine eigene Schweinezucht besitzen oder einen
fähigen Züchter unter seinen Freunden haben. Denn in dem Ferkel,
das man beim Metzger kauft, klafft meistens ein riesiges Loch, und
die Innereien sind entfernt. Daher sollte man es vorbestellen und
deutlich machen, daß man auch die Lunge, die Leber, die Milz, das
Herz und die Nieren des Tieres möchte. Ansonsten sollte es genügen,
wenn man es sorgfältig vernäht, um seine Füllung einzuschließen,
bevor es gebraten wird.

Die Zubereitung:

Den Schweinekamm und die Innereien des Ferkels (also Leber, Herz,
Milz, Nieren, Lunge) in Salzwasser auf kleiner Flamme aufkochen
lassen und danach etwa 1 Stunde kochen. Die Leber nach 20 Minuten
herausnehmen, denn sie darf nicht zu lange garen.

Die Kastanien in Wasser kochen und in einem anderen Topf 4/5 der Eier
hartkochen. Die Eier und die Kastanien schälen.

Das Ferkel mit einem sauberen Tuch reinigen, um die restlichen
Borsten, Blutspuren oder andere Verunreinigungen zu entfernen. Das
Innere großzügig salzen und so lange ruhen lassen, wie die Fuellung
zubereitet wird.

Kamm und Innereien, wenn sie gar sind, sorgfältig abtropfen lassen
und in den Mixer geben. Den Schinken ebenfalls kleinhacken und
untermischen.

Die harten Eigelb und die Kastanien zerdrücken. Der Fleischfüllung
zugeben. Den Käse reiben und gleichfalls zugeben. Wenn die Füllung
zu fest ist, mit einigen rohen Eigelb geschmeidiger machen.
Großzügig salzen und Ingwerpulver und Safranfäden zugeben. Die
Fuellung kosten und mit Salz oder Ingwerpulver nachwürzen. Um besser
ihren Geschmack einschätzen zu können, eine kleine Kugel davon in
einer Pfanne anbraten.

Das Innere des Ferkels abtupfen und wenn nötig noch einmal salzen.
Die Bauchöffnung zu zwei Dritteln mit einer Nadel und Küchengarn
zunähen. Die Füllung durch das noch vorhandene Loch stopfen, und
wenn das Schwein voll ist, abschließend zunähen, ohne die kleinste
Öffnung übrigzulassen.

Das Schwein aufrecht, die Beine unter dem Körper zusammengebunden,
auf ein Backblech legen. Die Ohren mit Alufolie umwickeln, damit sie
nicht verbrennen.

Zwei ein halb bis drei Stunden bei mittlerer Hitze (200 Grad) im Ofen
braten und die Bräunung überwachen.

Das Ferkel ist gar, wenn es eine schöne goldbraune Farbe hat. Im
Winter mit gelbem Pfeffer servieren, im Sommer mit einer
Kamelin-Sauce.

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