Apfelessig (Eideressig) oder Fallobst

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Rezept für 1 - Rezept

Zutaten
Menge Einheit Zutat
  APFELESSIG (EIDERESSIG) O
35 Kilo Saure Äpfel, evtl. 1/7 mehr
20 Liter heißes Wasser
  Brotrinde z. Gären
  Weinessig f.d. Fass
1 Liter Starken, fuselfreien Spiritu
....
Kategorien
! Aufbau
  Äpfel
  Essig
  Historisch
Zubereitung:
. Die hier wiedergegebenen Informationen stammen aus der 18. Auflage des
Buches aus dem Jahre 1844.
MESSEN:
Schliesslich sei noch darauf aufmerksam gemacht, daß bei den Kochrezepten,
soweit dies möglich, die Angabe der Bestandteile anstatt nach Gewicht,
nach Litermaß gemacht ist, und würde es deshalb zweckmäßig sein, wenn
man sich in der Küche mit einem halben, einem viertel und einem achtel
Litermaß versehen wollte.

35-40 Kilo recht saure Äpfel werden zerqütscht, mit heißem Wasser
vermischt und, nachdem sie mehrere Tage in der Wärme gestanden haben,
ausgepresst. Bei Äpfeln und Birnen läßt sich der Saft vollständiger von
den Träbern scheiden, wenn die breiige Masse bereits am Gären ist; das
Beerenobst wird frisch gepflückt sogleich unter die Presse gebracht. Den
klaren Saft läßt man 14Tage bei einer mäßigen Temperatur in einer
offenen Tonne ausgären, indem man die Gärung durch eine geröstete
Brotrinde, welche man auf den Boden des Fasses gelegt, unterstützt hat.
Dann entfernt man die Haut, welche sich obenauf gebildet hat und gibt die
klare Flüssigkeit in ein mit heißem Weinessig getränktes Weinfass. Man
fügt dem Safte nun auf 30 Liter 1 reichliches Liter starken, fuselfreien
Spiritus zu und setzt ihn jetzt, zum Zweck der Essiggärung, mehrere Wochen
einer wärmeren Temperatur aus; der Apfelessig kann alsdann sogleich auf
Krüge gezogen und im Keller aufbewahrt werden.

Essig aus Fallobst. Jede Art Fallobst, Äpfel, Birnen, Pflaumen, auch
Obstschalen und Abfälle, selbst etwas angefaultes Obst (aber kein ganz
verfaultes) wird angesammelt und in einer zugedeckten Tonne mit Wasser
übergoßen aufbewahrt, bis man eine genügende Menge zusammen hat. Das
Obst, welches man bis dahin, um das Schimmeln zu verhüten, täglich
gründlich durchgerührt hat, wird jetzt gestmpft, ausgepreßt und 48
Stunden ruhig hingestellt. Alsdann füllt man den Saft unter Zurücklassung
des Bodensatzes in ein reines, mit heißem Weinessig stark getränktes
Weinfass, gibt zu 30 Liter Saft 10g weißen Weinstein und stellt das Fass
mit geöffnetem Spunde in der Küchenwärme auf, woselbst die Gärung bald
erfolgen wird. Die Lücke, welche hierbei durch Ausschäumen der
Unreinigkeiten im Faß entsteht, muß wie beim Wein durch Nachgießen mit
zurückgebliebenem Saft stets ausgefüllt werden. Sobald der Saft geklärt
und völlig in Ruhe ist, wird das Spundloch mit einem Stückchen losen Mull
versehen. Das Faß bleibt noch einige Wochen in der Küche liegen, bis der
Essig eine angenehme Säure erhalten hat. Der dann auf Krüge gezogene
Essig wird im Keller aufbewahrt.

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