Rezept für 1 - VORWORT
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. | Vorrede der Verfasserin: Die Verfasserin übergiebt dieses kleine Werk einem größeren Publikum mit dem Wunsch und in der Hoffnung, den angehenden Hausmüttern und Haushälterinnen nützlich zu seyn. Sie selbst, geboren und erzogen in einem Hause, wo eine sehr gute, geschmackhafte, gesunde und dabey auf möglichste Sparsamkeit berechnete Ausübung der Kochkunst ein Haupterfordernis war, hatte im älterlichen Hause sowohl als im späteren eigenen, alle Gelegenheit, sich in dieser wie in andern Zwiegen der Haushaltung zu üben, zu verbessern und zu vervollkommnen. Ihre erlernten, oft geübten und erprobten Kenntnisse hatte sie zu ihrem eigenen Gebrauche aufgezeichnet, und ihren Freundinnen, und besonders angehenden Haushälterinnen vielfach mitgeteilt; diese, sich wohl dabey befindend, haben sie wiederholt aufgemuntert, so wie ihnen, auch einem größeren Zirkel nützlich zu seyn, und die Sammlung dem Druck zu übergeben. Nich unbekannt mit den vielen Schwierigkeiten eines solchen Unternehmens, that sie diesen Schritt nur sehr ungern. Die große Anzahl der schon vorhandenen Anleitungen zur Kochkunst scheint eine neue ganu überflüssig zu machen. Allein, ohne das Verdienst irgend eines ihrer Vorgänger oder ihrer Vorgängerinnen schmälern zu wollen, bemerkt sie, daß das ihrige vor vielen andern sich dadurch unterscheidet, daß seine Vorschriften mit dem befriedigensten Wohlgeschmack, die möglichste Einfachheit und Sparsamkeit verbindet. In der Schweiz, im Elsass, in den benachbarten Schwäbischen Landen, kurz, an den Gränzen des Rheinstroms ist bekanntlich, nach dem Zeugniß aller fredmen Reisenden, eine gute Küche einheimisch. Die Vorfahren liebten sie, wie noch jetzt ihre Enkel; diese wie jene suchen dies Vergnügen des Gaumens mit Einfachheit und Ökonomie zu verbinden. Diesen letzten Punkt scheinen manche Verfasser der vielen Kochbücher aus den Augen gelassen zu haben. Das gegenwärtige Buch ist für Hausmuetter des achtungswerthen Mittelstandes, die ihrer Haushaltung selbst vorstehen, und für ihre Töchter, die in die Fussstapfen würdiger Muetter treten, bestimmt. Diesen soll es dienen; denn nichts ist geschrieben, das nicht selbst vielfach ausgeführt, kein Vortheil angegeben, der nicht immer bewährt befunden worden sey. Daher wird man auch nie in den Fall kommen, irre geführt zu werden, wie es ehedem der Verfasserin selst nur zu oft durch andee vielversprechende Kochbücher begegnet ist. So gehe denn dieses Werk zu allen Freundinnen der Verfaserin, zu bekannten und unbekannten Hausmüttern und Haushälterinnen. Nicht ohne Schüchterheit übergiebt sie es dem Publikum, indem sie nur die zu gute Meynung und die zu großen Erwartungen ihrer Bekannten kennt; doch mit dem Wunsch und der gewisen Hoffnung, daß eine jede, die sich dessen bedienen will, wahren Nutzen daraus schöpfen möge. Unterzeichnet: Mühlhausen (im oberrheinischen Departement), im September Die Verfasserin. |
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