Topinambur - Allgemeines, Anbau, Verwendung i. d. Küche

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Rezept für 1 - Info

Zutaten
Menge Einheit Zutat
  Topinambur
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Kategorien
! Gemüse
  Info
  Topinambur
Zubereitung:
. Man sieht es den kärtoffelähnlichen Topinamburknollen nicht an,
daß die Pflanze eigentlich zur Familie der Sonnenblumen gehört.

Die 2-3 m hohen festen Stengel tragen nämlich keine großen
leuchtenden Blütenscheiben, wie unsere Gartensonnenblume, sondern
nur unscheinbare gelbe Blütensterne. Unter der Erde hingegen bilden
sich reichlich Knollen, die sehr wohlschmeckende Frischkostsalate und
Gemüsegerichte ergeben.

Im Volksmund ist die Topinambur unter den verschiedensten Namen
bekannt. Erdschocke, Zuckerkartoffel, Jerusalemartischocke,
Indianerknolle oder Winterspargel.

Ursprünglich waren die Knollen das Hauptnahrungsmittel der Indianer
in Südamerika. Von dort brachten sie Anfang des 17. Jahrhunderts
Seefahrer nach Frankreich. Ihr artischockenähnlicher Geschmack
machte sie bald zu einer begehrten Delikateße in den französischen
Fürstenhöfen. Noch im 30-jährigen Krieg war die Kartüffel, wie
man sie damals nannte, auch in Deutschland weit verbreitet, bis sie
schließlich von der Kartoffel verdrängt wurde. Heute wird sie bei
uns nur noch in Baden Würtemberg in größeren Mengen für die
Gewinnung von Topinamburbranntwein und Fruchtzucker angebaut.

Einiges zum Anbau:

Viele Jahre kann die Topinambur ohne Abbauerscheinungen am selben
Platz bleiben und wird weder von Krankheiten noch von Schädlingen
befallen. Suchen Sie möglichst einen Platz am Rande des
Gemüsebeetes aus, denn die Pflanzen werden ja, wie schon erwähnt,
2-3 m hoch. Sie bilden dann zum Schluß doch eine ganze Menge
Schatten. Der Anbau ist denkbar einfach:

Von November bis Ende April werden die Knollen, etwa 20 cm tief, im
Abstand von etwa 40 cm in die Erde gelegt. Für 2 Personen dürften 6
Knollen reichen. Geerntet wird im darauffolgenden Herbst. Ebenfalls
von November bis Ende April.

Da die Topinambur bis minus 30 Grad frosthart ist, kann man sie immer
frisch draußen ernten, solange der boden offen ist. Für längere
Frostperioden füllen wir einen Teil der Knollen mit der anHaftenden
Erde in einen Eimer, decken ihn mit Erde und Pappe ab und stellen ihn
in den kalten Keller. Solange die Topinambur in der Erde liegen,
bleiben sie frisch und knackig. An der Luft werden sie schnell welk
und weich. Auch im Gemüsefach des Kühlschranks halten sie sich im
Folienbeutel oder in ein feuchtes Tuch eingeschlagen, einige Tage
frisch.

Topinambur gibt es in verschiedenen Sorten. Die Schalenfarbe reicht
von rötlich braun bis weißlich-gelb. Sorten mit heller Schale haben
einen feineren Geschmack und verfärben sich beim Zerkleinern nicht
so rasch. Nehmen sie also die hellschaligen Pflanzen, die sich dann
auch weitervermehren.

Inhaltßtoffe:

Die Topinambur ist außerordentlich reich an verschiedenen
Inhaltßtoffen. Bemerkenswert ist ihr hoher Kaliumgehalt (460 mg pro
100 g), auch Magnesium, Calzium, Schwefel, Kieselsäure und Eisen
sind reichlich vorhanden, sowie Phosphor und eine Reihe von Vitaminen
wie Karotin, B1, b2, B6, Nicotinsäure, Vitamin C, D, Inusit und
Biotin. Frucht- und Traubenzucker sind in einer ähnlichen Mischung
vorhanden wie im Honig.

Von großem Wert ist die Topinambur für Diabetiker. Die Knollen
speichern das Kohlenhydrat Inulin, das ohne Insulinbedarf vom Körper
verstoffwechselt werden kann. Dieses Inulin hat außerdem eine
besonders für Übergewichtige angenehme Eigenschaft: Es dämpft das
Hungergefühl. Unsere Gesundheitsknolle ist also ein biologischer
Appetitzügler ohne schädliche Nebenwirkungen.

Topinambur in der Küche:

Die rohe Knolle schmeckt fein-nußartig. Man kann sie einfach aus der
Hand eßen oder unter alle Frischkostsalate mischen. Besonders gut
paßt sie zu milchsauren Gemüsen. Da sich die zerkleinerten rohen
Knollen an der Luft schnell verfärben, ist es zweckmaessig, sie in
die vorbereitete Salatsauce zu raspeln und sofort damit zu vermengen.

Die jungen, unterirdischen Triebe, die man beim Ausgraben im späten
Frühjahr findet, schmecken wie zarte spargelspitzen. Sie werden
gründlich gewaschen, von den feinen Würzelchen befreit und mit
einer Kräuter-Sahne-Mayonnaise serviert oder unter beliebige
Rohkostsalate gemischt.

Gekochte Topinamburknollen haben infolge ihres hohen Zuckergehaltes
einen leicht süßlichen geschmack. Er läßt sich einfach
neutralisieren, wenn man schon während des Kochens etwas
Zitronensaft zugibt. Das Topinamburgemüse schmeckt dann fast wie
Schwarzwurzeln oder Artischocken.

Im übrigen ist die Topinambur ein sehr pflegeleichtes Gemüse. Die
Knollen werden unter fließendem Wasser sauber abgebürstet. Schälen
ist ueberfluessig. Nur kochen sollten Sie die Topinambur nicht im
ganzen. Die Schalen bleiben nämlich etwas hart. Es ist
zweckmaessiger, wenn Sie die Topinambur entweder in Würfel schneiden
oder in Scheiben.

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