Rezept für 1 - Text
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Zubereitung: | |
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. | Holunder, sambucus nigra Der zur Familie der Geißblattgewächse gehörende Schwarze Holunder kommt in allen europäischen Regionen mit gemäßigtem Klima vor. Der Strauch oder Baum kann bis zu 7 m hoch werden und besitzt eine hellbraun bis grau gefärbte, rissige Rinde und glatte, mit weißlichem Mark gefüllte, sehr zerbrechliche Äste. Die länglichen, gefiederten Blätter weisen einen gezähnten Rand auf. Im Juni und Juli trägt der Holunder flache, gelblichweiße Blüten mit je 5 Kelch-, Staub- und Kronblättern, die einen aufdringlichen, süßlich-schweren Geruch verströmen. Sie stehen in flachen Dolden mit meist 5 Haupt- und mehreren in sich wiederum mehrfach verzweigten Nebenästen. Aus den Blüten entwickeln sich die Ende August bis Ende September voll ausgereiften dunkelviolett bis schwarz gefärbten, kirschkerngroßen, eigentümlich säuerlich schmeckenden Beeren, die während des Reifeprozesses die Dolde nach unten ziehen. Wegen des eigenartigen Geruchs von Blüten, Blättern und Beeren findet man den Schwarzen Holunder heute kaum noch in Gärten. Ganz unbedenklich für jedermann verwendbar sind saubere Blüten, die entweder frisch durch Backteig gezogen und fritiert, zu Saft verarbeitet oder unmittelbar nach dem Sammeln für Tee getrocknet werden. Tee aus Holunderblüten bringt Linderung bei Erkältungskrankheiten und Bronchitis, wirkt harnund schweißtreibend und lindert als Gurgellösung Halsbeschwerden. Aus reifen, frischen Beeren, die allerdings niemals roh gegessen oder verarbeitet werden sollten (Übelkeit, Magenkrämpfe, Erbrechen könnten die Folgen sein), bereitet man Saft, Wein, Suppe oder Sirup oder verkocht sie allein oder mit anderen Früchten zu Marmelade. Bei allen Holunderbeerenprodukten ist allerdings Vorsicht geboten: Sie wirken leicht abführend, viele Menschen ekeln sich vor dem eigentümlichen Geschmack. Der Saft hat außerdem, regelmäßig getrunken, blutreinigende Wirkung. Verlesene Beeren können sorgfältig getrocknet (Schimmelgefahr!) und dann zu Tee aufgebrüht werden, der ähnlich wie Blütentee wirkt und auch das Blut reinigt. Es sollten aber höchstens 2 Tassen pro Tag getrunken werden. Die Naturheilkunde verwendet außer dem die getrockneten Blätter (Aufguß zur äußerlichen und innerlichen Anwendung) und die innere Rinde junger Äste. Sammler müssen unbedingt aufpassen, daß sie den Schwarzen Holunder nicht mit dem Attich oder Zwergholunder verwechseln, dessen Beeren giftig und nur als Färbemittel nutzbar sind. Er wächst als Staude wild an Wald- und Wiesenrändern und wird höchstens 2 m hoch. Er besitzt lange, lanzenartige Blätter, flachere und dichtere Blütendolden und etwas größere, dichter stehende Beeren, die die Dolde niemals nach unten ziehen. Bereits die Ärzte im antiken Griechenland bedienten sich der im Holunder vorhandenen Heilkräfte. In unseren Breiten ranken sich um den "Hollerbusch" zahlreiche Geschichten, Legenden und Märchen. Er wurde in der Nähe menschlicher Behausungen und Siedlungen angepflanzt, um böse Geister zu vertreiben und gute anzuziehen. Angeblich lebten Hexen in ihm, und wehe dem unvorsichtigen Menschenkind, das der Behausung dieser unangenehmen Zeitgenoßen Schaden zufügte. Wohl auch aus diesem Grund hat man nie ernsthaft daran gedacht, das Holunderholz, das allerdings sowieso ungeeignet wäre, zu verarbeiten. Die Liebe allerdings soll im Schatten dieses Gewächses besonders blühen, und Nahrungsmittel aus Holunderblüten oder -beeren helfen angeblich bei der Eroberung des Liebsten. Höchst schlechte Erfahrungen mit den Beeren verbinden allerdings Hausfrauen, über deren frischgewaschener Wäsche Vögel (vor allem Amseln oder Stare), die sich vorher am reichgedeckten Holunderbeerentisch gütlich taten, ihr Fluggewicht erleichterten: Die tintenblauen, hartnäckigen Flecken müssen sofort mit lauwarmem Wasser und Seife ausgewaschen werden. Meist bleiben Rückstände, die sich nur mit der Zeit durch wiederholtes Bleichen oder nach mehrfacher Anwendung guter Fleckenmittel entfernen lassen. Nährwert und Vitamingehalt: Holunderbeeren enthalten die Vitamine A und C, Zucker, ätherisches Öl, Gerbstoff und ein Harz. |
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