Glasklare Argumente - oder: was das Glas... (Info)

zurück liste weiter

Rezept für 1 - Text

Zutaten
Menge Einheit Zutat
1 Info
....
Kategorien
! Information
  Drinks
Zubereitung:
. Das richtige Glas ist ein wichtiger Beitrag zum Weingenuß. Es
entscheidet mit darüber, wohin genau der Wein im Mund gelenkt wird
- wir schmecken verschiedene Nuancen ja in verschiedenen Regionen
der Mundhöhle. Tatsächlich schmeckt der gleiche Wein in
verschiedenen Gläsern sehr unterschiedlich!

Grundsätzliches:
Ein ordentliches Weinglas ist nicht zu dickwandig, möglichst ohne
Wulst am oberen Rand, es hat einen Stiel, der nicht zu dick und lang
genug ist, um das Glas da anzufaßen und es hat einen ausreichend
breiten Fuß, um sicheren Stand zu gewährleisten. Der Kelch ist so
groß, daß er nur zu einem Teil (1/3 beim Probieren, 2/3 beim
Eßen) gefüllt werden muß.
Vor allem ist es aus Klarglas, nicht gefärbt, um die Farbe des
Weins zur Geltung kommen zu laßen.
So wenig wie Kaffee aus Pappbechern schmeckt oder Weizenbier aus der
Sektflöte, so wenig schmeckt ein guter Wein aus dem Tonbecher.
Soviel rustikaler Charme ist bestenfalls einem Landwein beim
Picknick zuzumuten.

Genormte Probiergläser:
Wer eine breite Palette an Wein probieren will, ohne sich auf
Spezialgläser einzulaßen, dem ist mit genormten Probiergläsern
nach DIN oder ISO-Standard geholfen. Diese Gläser sind
tulpenförmig und faßen etwa 0,2 Liter (werden aber nie voll
gemacht!).
Sie bringen alle Weine einigermassen vergleichbar zur Geltung. Das
vor allem in Deutschland verbreitete DIN-Glas (DIN 10960) ist gerade
neu designed worden und soll ist sozusagen das Standard-Probierglas
auch bei vielen Weinmeßen und -verkostungen.
Wein-Freaks schwören oft auch auf ein Becherglas mit
Fingerlöchern, das unter dem schönen Namen "Impitoyable"
(Gnadenlos, Unerbittlich) bekannt ist und im Ruch steht, vor allem
die Fehler der Weine hervorzuheben.

Weißweingläser
haben einen schmalen, kleineren Kelch - sehr schlank und am oberen
Rand ein wenig nach außen gestülpt, wenn sie für leichte Weine
ausgelegt sind, etwas bauchiger und nach oben enger, wenn sie
voluminösere Tropfen zur Geltung bringen sollen.

Rotweingläser
sehen aus wie eine große Ausgabe des letztgenannten
Weißweinglases, wenn daraus tanninstarke Rotweine getrunken werden
sollen (Bordeaux, internationale Cabernet Sauvignons, Rioja,
Chianti..).
Eher kugelige große Gläser sind den sehr schweren Rotweinen
vorbehalten. (Barolo-Typus)
Tanninarme Rote vom Typ eines deutschen Spätburgunders auch eines
Gamay (Beaujolais) werden aus bauchigen Gläsern mit weiter Öffnung
genoßen.

Roségläser
sind nur mittelgroß und leicht eingezogen oben.

Sektgläser
sollten hochgezogen und schmal sein (die antiquierten Sektschalen
sind Mord für die Kohlensäure). Am Grund kann ein kleiner rauher
Punkt eingraviert sein, das führt zu einem feinen perlen.

Ganz praktisch
wer nicht soviel in Gläser investieren will, dem ist mit einem
Weißweinglas für kräftige Weißweine geholfen, aus dem schmecken
auch Rosés - dazu noch ein Rotweinglas, je nach Vorliebe das für
fruchtige, tanninarme oder das für tanninreiche. Das genügt für
die Praxis.

Und sonst...
Gläser möglichst mit wenig Spülmittel und klarem, fettfreien
Wasser abspülen. Im Schrank werden sie möglicherweise schnell
muffig! Dann riecht man vom Wein nicht mehr viel.
Am Besten umgedreht auf eine Glasplatte stellen, das ist luftdicht.

O-Titel:
Glasklare Argumente - oder: was das Glas zum Geschmack beiträgt
(Info)

http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/vvv/weinecke/archiv/2000/09
/14/index.html

:Stichwort : Info
:Stichwort : Wein
:Erfaßt am : 18.05.2001
:Letzte Änder. : 18.05.2001

:Quelle : SWR 14.09.2000
:Erfaßer : Christina Philipp

zurück liste weiter

Aufgerufen: 126

Luisa Rezepte . Anna's Übersicht

Full List