Weine von Mosel, Saar und Ruwer (Info)

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Zubereitung:
. Die Mosel und ihre großen Nebenflüsse sind Ur-Weinbaugebiete.
Schon vor 2000 Jahren wurde hier Wein angebaut. Heute wachsen hier
auf 12.200 Ha Reben. Rund 1/9 der gesamten deutschen Rebfläche.
Viele (aber längst nicht alle) Weinberge liegen an den steilen
Hängen in Süd-Ausrichtung. Bis zu 68% Steigung haben diese Lagen.
Die Reben dort profitieren vom Schieferuntergrund, der die
Sonnenwärme speichert und seine typischen mineralischen
Geschmacksnoten in den Weinen hinterläßt. Einige davon sind
tatsächlich erst im 16. Jahrhundert aus den Hängen herausgesprengt
worden. Außerdem trägt das Wasser der Mosel und ihrer Nebenflüsse
drunten im Tal seinen Teil dazu bei, ein mildes Kleinklima zu
schaffen. Die Durchschnittstemperaturen im Juli liegen nur wegen
dieser besonderen Umstände bei 18 Grad und nur deshalb können die
Trauben hier, so weit im Norden überhaupt reif werden.

Rebsorten:
Gut die Hälfte der Weinberge ist nur mehr mit jener Sorte bestockt,
die den Ruf des Gebietes begründet hat: dem Riesling. Mitte des 20.
Jahrhunderts besetzte er über 90% der Weinberge, aber in den
vergangenen Jahrzehnten ist der Weinbau stark ausgeweitet worden und
zwar vor allem in den flachen Uferlagen. Dort ist vor allem der
Massentraeger Müller-Thurgau gepflanzt worden. Eine traditionelle
Rolle spielt der Elbling an der Obermosel. Er ist eine sehr alte
Sorte, die hohe Säurewert aufweist (gut geeignet für
Sektgrundweine) und einfache Schoppen-Qualitäten bringt. Im 19.
Jahhundert war er übrigens die mit Abstand wichtigste Reben an der
gesamten Mosel und hat den Ruf des "leichten" Mosel wesentlich
mitbegründet. Rotwein spielt kaum eine Rolle. Sein Anbau ist
überhaupt erst wieder seit einigen Jahren zulaessig. Dabei war -
vor allem in der Region Zell - im Mittelalter weit überwiegend
Rotwein angebaut worden. Die Zeiten ändern sich........

Viele, viele kleine Winzer....
An der Mosel arbeiten etwa 5000 Winzer. Im Durchschnitt haben sie
nur rund 2 Ha. Gleichzeitig haben aber die größten deutschen
Kellereien ihren Sitz an diesem Fluß. Das hat damit zu tun, dass
das gute Image der Mosel-Weine in früheren Jahren dazu geführt
hat, daß die Moselweine mit einem kräftigen Schuß aus weniger
populären Gebieten verlängert wurden. Ein Winzer-Sprichwort
lautet: "Die 'Zeller Schwarz' Katz' hat einen Schwanz bis nach
Rheinheßen".

Einkaufstips:
Spitzenweingüter (mit Flaschenpreisen von 15.00 DM aufwärts)
findet man beßer in der Fachliteratur als durch Zufallstreffer.
Weingüter in altehrwürdigen Gebäuden in der Ortsmitte oder in den
Weinbergen besitzen oft schon aus historischen Gründen gute
Lagen. Wenn sie sich dann auch noch Mühe geben, ist das Ergebnis
durchaus genießbar...
Weingüter, die schon kilometerweit mit Pappschildern werben, sind
oft mehr im unteren Preißegment plaziert. Allzu kleine Betriebe
können durchaus Qualität produzieren, aber in der Praxis müssen
sie oft die zulaessigen Hektarerträge voll ausreizen (wenn nicht
überziehen), um genügend Wein zu erzeugen. Um eine Familie zu
ernähren und gleichzeitig guten Wein zu erzeugen sind etwa 3 Hektar
Rebflächen notwendig.
Die "offiziellen" Qualitätsbezeichnungen (Qualitätswein Q.b.A.
Qualitätswein mit Prädikat, Kabinett, Spätlese, Auslese, etc.)
beziehen sich im wesentlichen nur auf den natürlichen Zuckergehalt
des Traubenmosts und sagen deshalb über den Geschmack und die
Qualität des Weines so gut wie nichts aus.

... und noch etwas:
Die Produktionskosten (d.h. die Selbstkosten des Weinguts) liegen
pro Flasche aufgrund der schwierigen Verhältniße (Steilhänge) bei
ca 5-8 DM. Will der Winzer nicht am Hungertuch nagen, dann sind
Endverkaufspreise von 10 DM - 15 DM das Minimum. Das "Schnäppchen"
für 3.99 DM kann deshalb nur der Außchuß sein.

Auch die Lagebezeichnungen sind nicht einfach einzuordnen.
Mosel-Saar-Ruwer hat fünf Bereiche mit 20 Groß und über 500
Einzellagen. Die Vielfalt hat ihre Tücken. Man muß schon wißen,
daß die Top-Lage der Scharzhofberg (bei Wiltingen) ist und daß der
Scharzberg eine Allerwelts-Großlage darstellt.

http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi
v/2001/05/17/index.html

:Stichwort : Info
:Stichwort : Wein
:Stichwort : Deutschland
:Erfaßt am : 18.05.2001
:Letzte Änder. : 18.05.2001

:Quelle : SWR 17.05.2001
:Erfaßer : Christina Philipp

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