Barrique (Info)

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Zubereitung:
. Das Barrique ist eigentlich ein Faß mit einer bstimmten Grösse,
nämlich 225 Liter. Aber in der Weinwelt steht es für viel mehr:
für einen bestimmten Geschmack - irgendwo zwischen Sägemehl und
Vanille - und für einen bestimmten Typus von Wein: gehaltvoll und
gerbstoffbetont.

Im Unterschied zu allen anderen Weinfäßern ist das Barrique
zunächst einmal aus "frischem"Holz , es ist nicht mit heißem
Wasser ausgekocht, um den Holzgeschmack auszuwaschen. Den soll es im
Gegenteil gerade an den Wein weitergeben. Je nach gewünschter Note
wird Eichenholz ganz unterschiedlicher Herkunft eingesetzt,
außerdem werden die Faßdauben über offenen Flammen "getoastet".
Je stärker, desto mehr Aromastoffe vom Typ "Vanille" entstehen.

Das Barrique-System:
Das vergleichsweise geringe Volumen bei großer Oberfläche führt
dazu, daß ein intensiver Sauerstoffaustausch stattfindet. Das
bekommt nicht jedem Wein. Schwere Rotweine sind weitgehend
unempfindlich gegen Luftkontakt, sie brauchen ihn sogar, um zu
reifen. Oft gären sie in diesen Fäßchen und liegen bis zu zwei,
gar drei Jahre darin. Zarte Weißweine dagegen verlieren
vollständig ihren Charakter.
Barriques können sinnvoll, also geschmacksgebend, nur einige wenige
Male eingesetzt werden, dann sind sie ausgelaugt. Das macht diese
Art des Weinausbaüs vergleichweise teuer. Dazu kommt noch, dass
relativ viel Wein durch die dünnen Eichenholzdauben "veratmet"
wird. Deshalb rechnet man mit Mehrkosten für eine Flasche
Barrique-Wein von 3-6 Mark gegenüber klaßisch ausgebautem.
Preistreibend wirkt sich auch aus, daß nur sehr hochwertige und
ohnehin schon teure Weine vom Barrique-Ausbau profitieren.

Der Trick mit den Spänen:
Wegen des großen Aufwandes und der Kosten suchen Kellereien
international Wege den Barrique-Ton billiger herzustellen. Die
populärste ist die Aromatisierung von Wein mit Wood-Chips. Dabei
werden Eichenholz-Späne in ganz normale Tanks gegeben. Sie geben
wegen der hohen Oberfläche sehr schnell sehr viel Geschmack ab. Ein
Barrique-Ausbau ist das aber nicht, denn die anderen Besonderheiten
des kleinen Holzfaßes fehlen. Es wird ein Tankwein mit Holzton.
(Ähnliches gilt für Holzwürfelchen oder auch für
Eichenholz-Tafeln, die in Stahlfässer eingetaucht werden.)

Vorsicht bei Billig-Barriques:
Solche Weine sind aber sehr stark im Übersee-Angebot. Erkennen kann
man sie an Bezeichnungen wie "oaked" (mit Eiche versetzt).
Strenggenommen darf von Barrique auf dem Etikett nicht die Rede sein
- aber das läßt sich kaum kontrollieren.
Noch billiger und einfacher geht es mit Gerbstoffkonzentrat. Dabei
werden die Holzaromastoffe in Pulverform zugesetzt. In Europa ist
das bestenfalls zur Geschmacksabrundung zulaessig -hoch genug
dosiert entsteht aber ebenfalls ein Holzton.
Echte Barrique-Weine dürften am Markt nicht unter etwa 10 Mark zu
haben sein. Schnäppchen mit Vanille oder Eichenlohe sind wohl eher
der Aroma-Variante zuzurechnen.

http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/vvv/weinecke/archiv/2000/08
/24/index.html

:Stichwort : Info
:Stichwort : Wein
:Stichwort : Barrique
:Erfaßt am : 29.04.2001
:Letzte Änder. : 29.04.2001

:Quelle : SWR 24.08.2000
:Erfaßer : Christina Philipp

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