Deßertweine - himmlische Tröpfchen! (Info)

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Menge Einheit Zutat
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Zubereitung:
. Ein Freund fragte mich dieser Tage, warum die süssen Weine (die er
ja auch gar nicht gerne trinkt) immer so teuer seien.

Richtig ist es, daß im Elsaß die "Selection de Grain Nobles", in
Bordeaux die "Sauternes", in Ungarn die "Tokaijer", in Österreich
der "Ausbruch", in Italien der "Vin Santo" und in Deutschland die
"Eisweine" immer hochpreisig sind.

Das hängt damit zusammen, daß es sehr aufwendig ist Süßweine zu
gewinnen, jeder der Weine durchläuft eine unterschiedliche
Herstellung und die Witterung ist ein ganz wichtiges Thema.

Die Spätlesen beispielsweise werden wie der Name schon sagt, erst
später gelesen. Dafür kommt jede Traubensorte in Frage. Damit die
Trauben so lange am Stock hängen können, müssen sie gesund sein
(dürfen keine Graufäule haben) und brauchen einen schönen Herbst.
Kommt dagegen im Herbst starker Regen, saugen die Wurzeln der Rebe
das Wasser auf und die Trauben verwäßern oder schlimmer noch,
können sie platzen.

Ist es ein schöner Herbst, verdunstet allmählich das Wasser in den
Trauben und die Beerenschalen werden mit einer "Edelfäule"
überzogen. Der Saft wird dabei konzentrierter und beim Pressen
läuft der Saft teilweise nur noch tröpfchenweise heraus.
Insbesondere ist dieses der Fall bei den Beeren- und
Trockenauslesen. Zudem werden bei den Beeren- und
Trockenbeerenauslesen jede Beere einzelnd vom Rebstock gepflückt!

Eisweine hingegen müssen die Öchslegrade einer Beerenauslese
aufweisen und werden bei mindestens minus acht Grad Celsius gelesen.
Wie Sie sich vorstellen können, wird es in den Rebbergen nicht
jedes Jahr so kalt und die Trauben nehmen Schaden bei schlechter
Witterung.

Ähnlich verhält es sich auch bei den Sauternes und edelsüssen
Weinen aus Österreich. Im Gravesgebiet ist das Klima von dem Fluss
Garonne geprägt, welches die Edelfäule (Botritis Cinera)
begünstigt. Das Gleiche findet man in Österreich am Neusiedlersee.

In Ungarn herrscht ebenfalls ein "Makroklima" mit hoher
Luftfeuchtigkeit. Die Herstellung der Weine unterscheidet sich etwas
von den erst genannten. In Ungarn geben die Winzer dem Traubenmost
die edelfaulen Trauben in Bütten zu. Je nach Süßegrad sind die
Weine als 3,4,5 oder 6 "Puttonyos" deklariert.

Die klaßische Tokaijerflasche faßt 0,5l und in Deutschland,
Frankreich und Italien ( "Vin Santo", d.h. die Trauben werden auf
Strohmatten getrocknet und huzeln somit ebenso ein) füllt man die
Weine vorzugsweise in 0,375 oder 0,75l Flaschen ab.

Meiner Meinung nach sind die kleinen Flaschen bei den Deßertweinen
sehr vorteilhaft, weil man die Weine wirklich nur in kleinen
Schlückchen genießt. In Frankreich werden die Süßweine gerne als
Aperitif serviert oder als Begleitung zu einem Gänselebergericht
(hm!). Wie der Name schon sagt schmecken sie herrlich zum Deßert
und eine überzeugende Kombination ist immer wieder ein gereifter
Süßwein mit einem Blauschimmelkäse.

Eine Besonderheit der edelsüssen Weine ist, daß sie eine große
Lagerfähigkeit besitzen. Nach dreißig Jahren schmecken sie noch
jung und lebendig und fünfzig Jahre stellt für die Weine meist
kein Problem da.

Wie schmecken die Weine nun? Sie sind immer sehr konzentriert,
duften nach Früchten, Honig und Caramel. Einfach verführerisch.
In der Konsitenz sind sie meist etwas dicker und sämiger wie ein
Nektar. Für mich ist es der Nektar der Götter!

http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/vvv/weinecke/archiv/2000/07
/06/index.html

:Stichwort : Info
:Stichwort : Wein
:Erfaßt am : 29.04.2001
:Letzte Änder. : 29.04.2001

:Quelle : SWR 06.07.2000
:Erfaßer : Christina Philipp

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