Rotweinbereitung (Info)

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Zubereitung:
. Beim Weißen ist das ganz einfach: Ernten, keltern, gärenlaßen.
Und schon wird aus Traubensaft Wein. Rotwein herstellen ist ein
bißchen komplizierter. Denn das Rote beim Rotwein sitzt fast immer
in den Beerenhäuten. Und es kommt da erst raus, wenn es mit Alkohol
gelöst wird. Für die Praxis heißt das: rote Trauben kann man
nicht einfach abpressen und dann den Saft vergären (so würde nur
ein goldgelber Weißwein draus), man muß sie abbeeren, mahlen und
das grobe Mus, die Maische, komplett gären laßen.

Maischegärung heißt das Verfahren. In der Regel bleibt die Maische
in offenen Behältern stehen, wobei der "Hut", also die oben
aufschwimmenden festen Teile immer wieder untergemischt werden. Das
kann Tage (2-3 bei Alltagsweinen), aber bei haltbaren Weinen auch
Wochen so gehen. Vorteil: die Weine werden in Farbe und Aroma immer
intensiver (jedenfalls bis zu einem bestimmten Punkt), Nachteil: es
kommen auch immer mehr rauhe und pelzige Gerbstoffe dazu. Außerdem
ist das Risiko groß, daß durch allerlei unkontrollierbare Partikel
und die Folgen, die sie verursachen der Wein unsauber wird.

Die Maischegärung ist sicherlich das einfachste und älteste
Verfahren. Im Grunde haben schon die Römer so gearbeitet.

Maischeerhitzung wird heute oft angewandt, um schneller noch mehr
Farbstoffe aus der Maische zu lösen. Diese wird kurzzeitig auf 80
Grad erhitzt und dann gekühlt und schnell abgepreßt oder aber auf
gut 60° dafür aber einige Stunden warm gehalten. Vorteil: geht
schnell, funktioniert auch noch, wenn schon Fäulnis in den Trauben
ist (Vollernterlese-Material) tiefdunkle Farbe, Wenig Gerbstoff die
Beerenaromen kommen gut heraus. Nachteil: hoher technischer Aufwand,
die Weine schmecken leicht "gekocht" (Marmeladen-Aroma).
Uniformierte, glatte Weine.

Ganztraubenmaischung wird vor allem in Burgund traditonell
angewandt: dabei werden die Trauben garnicht erst von den Stielen
getrennt. Die Stiele bleiben also in der Maische. Vorteil: mehr
Gerbstoffe, mehr Farbe und "Struktur" im Wein. Nachteil: auch
härtere Tannine

Kohlensäuremazeration ist vor allem durch den Beaujolais bekannt
geworden. Sie ist eine technische Weiterentwicklung der
Ganztraubenmaischung. Die Sache funktioniert so, daß ganze Trauben
in Kohlensäuregas eingelagert werden. Dadurch findet eine
enzymatische Reaktion in den einzelnen Zellen statt. Der
Luftsauerstoff wird ferngehalten. Vorteil: viel Frucht! schnell
trinkfähige Weine. Nachteil: die Farbe ist nicht so intensiv und
auch die Haltbarkeit ist eingeschränkt.

In der Praxis werden diese Verfahren in vielen Fällen auch gemischt
angewandt. Das heißt: über ganze Trauben wird angegorene Maische
gepumpt, sodaß ein bißchen Mazeration in der Maischegärung
stattfindet. So versucht man die Vorteile zu kombinieren. ohne
allzugroße Nachteile hinnehmen zu müssen.

Der Verbraucher erfährt in aller Regel nichts über die Art und
Weise wie sein Wein hergestellt worden ist. Allerdings können
Liebhaber von tanninbetonten Weinen davon ausgehen, daß diese eher
in der Maischegärung entstanden sind, Freunde von weichen Roten
werden wohl oft solche aus der Erhitzung trinken.

Ganz besonders fruchtige und gleich nach der Ernte angebotene
Tropfen haben meist eine mindestens teilweise Mazeration
durchgemacht.

http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/vvv/weinecke/archiv/2000/09
/28/index.html

:Stichwort : Info
:Stichwort : Wein
:Stichwort : Rotwein
:Erfaßt am : 29.04.2001
:Letzte Änder. : 29.04.2001

:Quelle : SWR 28.09.2000
:Erfaßer : Christina Philipp

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