GESCHICHTE DES BROTES 1/2

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  Brot
Zubereitung:
. Nach den neusten Forschungen besitzt der Backofen eine Geschichte
von rund 7800 Jahren. In Kleinasien wurde nämlich in Tschatal
Hüyük ein Backofen ausgegraben, deßen Alter in die Zeit zwischen
5900 und 5700 vor Christus fällt, und der also im Mittel 5800 vor
Christus schon bestanden hat. Die oft zu lesende Feststellung, die
Ägypter hätten das Brot erfunden, ist also falsch. Richtig dagegen
ist, daß es dort in der Zeit zwischen 3000 und 2700 vor Christus
schon Bäckereien mit Bäckereidirektoren gab. In diese Zeit datiert
auch der älteste Name des Bäckers. Er lautete "Feuerhaken", das
altägyptische Hieroglyphenzeichen für den Namen des Bäckers
bestand nämlich aus einem pfeilförmigen Haken, weil er mit einem
solchen die heißen Backtöpfe aus dem Feuer zog. Um 2000 vor
Christus hatte das ägyptische Bäckerhandwerk bereits 16
verschiedene Backwerkarten geschaffen, wovon der Schreibende 15
Sorten identifizieren konnte.

Im alten Mesopotamien, dem Land Abrahams, wurde der Bäckerberuf als
göttliches Geschenk betrachtet. Dort gab es in der Zeit nach 3000
bis 1200 vor Christus 59 Brot- und Gebäckformen oder -arten. In
Europa sind in Bulgarien und Böhmen Backöfen aus der Zeit von rund
4800 vor Christus nachgewiesen. Was die Bäckerzünfte betrifft, so
wurde die älteste in Rom um das Jahr 14 nach Christus gegründet.
Ein Ausbau und eine durchaus moderne Organisation dieser Zunft
erfolgte dann um das Jahr 100 mit Privilegien und Pflichten der
Zunftangehörigen. Die Mitgliederzahl war auf 100 Bäcker
beschränkt. Im 4. Jahrhundert gab es in Rom 254 öffentliche, eine
Art staatliche Bäckereien, da die Stadt etwa 150000 Brotempfänger
gratis mit Brot versorgte.

Dr. sc. techn. h.c. Max Währen (aus dem Buch "Schweizer Bäckerei")

Getreidearten:
Weizen ist heute das am meisten verwendete und wichtigste Getreide.
Häufig wird das Korn von seinen Außenschichten befreit, so dass
nur noch der stärke- und eiweißhaltige Mehlkörper übrigbleibt.
Dadurch gehen aber auch die meisten Vitamine und Mineralstoffe
verloren. Es ist daher wesentlich beßer Vollkornmehl zu verwenden.
Der Keimling (enthält Eiweiß, Fett, Vitamine und Mineralstoffe),
die Aleuronschicht (enthält Öltröpfchen, Eiweiß, Vitamine und
Mineralstoffe) sowie die Fruchtschale (enthält den Ballaststoff
Zellulose) sind im Vollkornmehl noch enthalten.

Roggen ist die dunkelste Getreideart. Roggen enthält viele B-
Vitamine sowie Mineralstoffe. Es wird in erster Linie zur
Brotherstellung verwendet.

Gerste ist eine der ältesten Getreidearten. Ihr Mehlkörper
enthält besonders viel Kalium, Calcium, Phosphor und Kieselsäure.

Hafer muß die Hülle entfernt werden, da er zu den so genannten
Spelzgetreide gehört. Er enthält dennoch viele Vitamine und
Mineralstoffe. Außerdem ist er reich an hochwertigem Eiweiß.

Hirse entwickelt nur sehr kleine Körner und braucht zum Wachsen
sandige Böden und viel Wärme. Aber auch die kleinen Körner der
Hirse enthalten viele wichtige Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen,
Fluor und Kieselsäure.

Dinkel ist eng mit dem Weizen verwandt. Das Korn enthält besonders
viel Klebereiweiß, so daß es häufig zum Brotbacken eingesetzt
wird. Als Grünkern werden die halbreifen Körner des Dinkels
bezeichnet.

Mehltypen Mehle werden in verschiedene Typklaßen eingeteilt, die
vom Ausmahlungsgrad abhängen. Je nach Mehlsorte wird das ganze Korn
oder nur ein Teil davon vermahlen. Die Mehltype sagt außerdem etwas
über den Mineralstoffgehalt des Mehles (in mg pro 100 g
Mehltrockensubstanz) aus. Je höher die Nummer, um so mehr
Mineralstoffe, Vitamine und Ballaststoffe enthält das Mehl.

Type 405 ist ein sehr feines, weißes Mehl. Es enthält kaum noch
eßentielle Aminosäuren, Vitamine und Ballaststoffe. Durch den
hohen Anteil an Klebereiweiß eignet es sich sehr gut zum
Kuchenbacken.

Type 550 hat zwar einen etwas höheren Anteil an vermahlener
Außenschale, unterscheidet sich aber kaum vom Type 405. Sehr selten
erhältlich.

Type 1050 hat bereits einen deutlich höheren Mineralstoffgehalt als
Weißmehl. Es ist dunkel und wird mittelstark ausgemahlen. Sie
können in Rezepten, die Type 405 verlangen, die Hälfte des Mehls
durch dieses Mehl ersetzen. Die Backergebniße verändern sich nur
unwesentlich.

Type 1600 besitzt einen hohen Anteil an wertvollen Randschichten des
Korns. Der Mineralstoffgehalt entspricht in etwa dem von
Vollkornmehl. Durch seine Grobkörnigkeit eignet es sich aber nur
bedingt zum Kuchenbacken.

Vollkornmehl besitzt keine Typenzahl, da hier alle Bestandteile des
Getreidekorns vermahlen werden. Alle Inhaltßtoffe bleiben dadurch
erhalten. Fein gemahlenes Vollkornmehl eignet sich auch zum
Kuchenbacken. Der Kuchen ist von der Konsistenz ein wenig fester.
Außerdem muß mehr Fluessigkeit eingesetzt werden.

Roggenmehl wird wie Weizenmehl in bestimmte Mehltypen eingeteilt.
Seine Backfähigkeit ist im Vergleich zum Weizenmehl allerdings
eingeschränkt, da es ihm an Klebereiweiß mangelt.

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