GESUNDE ERNÄHRUNG IN BADEN-WÜRTTEMBERG: BROT 2/3

zurück liste weiter

Rezept für 1 - Info

Zutaten
Menge Einheit Zutat
....
Kategorien
! Info
  Brot
Zubereitung:
. Zusatzstoffe im Brot - eine Auswahl:

Calciumsulfat (Gips) aktiviert Enzyme und Hefen und reguliert das
Quellvermoegen des Teigs. Es dient auch als -Trennmittel-, damit
Backmischungen klumpenfrei aus dem Silo rieseln.
Diacatylweinsäureester wird als -Emulgator- verwendet, der die
Brötchen aufbläht. Natrium-, Kalium- und Calciumsalze der
Speisefettsäuren sind chemisch mit Seife identisch. Sie werden als -
Emulsionßtarter- für die Mono- und Diglyceride von
Speisefettsäuren benutzt. So werden Teige -maschinenfreundlich-
(also nicht klebrig), großvolumig und -frosterfreundlichgemacht.
Mit diesen Zutaten werden Brötchen tiefgefroren zum Backshop
geliefert und dort aufgebacken. Ascorbinsäure (Vitamin C) macht zu
festen Teig weicher und vergrössert sein Volumen. Cystein sorgt als
-Aromavorläufer- bei aufgetriebenen -Emulgatorbrötchen- für
aromatische Kruste und -echten- Brötchenduft. Cystein wird
gentechnisch oder aus Menschenhaaren hergestellt. Cystin ist wie
Cystein ein wichtiger -Aromavorläufer-. Macht Teige fester und
verhindert so, daß sie an Maschinen und Förderbändern festkleben.
Wird wie Cystein aus Haaren gewonnen. Schimmelpilzamylase ist ein
aus Schimmelpilzkulturen gewonnenes Enzym, das den Hefepilzen im
Teig Nahrung liefert. Dadurch wird Brot grösser, lockerer und erst
später altbacken.

Aufs Korn gekommen: Brot

Unser täglich Brot ist seit Jahrtausenden das Synonym für Nahrung
schlechthin. Doch beim Anblick wogender Getreidefelder und voller
Kornspeicher macht sich kaum jemand Gedanken, wie unsere Vorfahren
überhaupt auf die Idee kamen, die Samen der unergiebigen Gräser zu
ernten, zu mahlen und zu Brot zu verbacken. Bevölkerungswachstum,
die Dezimierung des Wildes in den Wäldern, Sterben der Eichen, die
die nahrhaften Eicheln lieferten - wir wißen nicht, was es war,
aber wir wißen aus Skelettfunden, daß die Umstellung auf die
Körnerkost die Lebenserwartung der Menschen drastisch reduzierte.
Nicht ernährungswißenschaftliche Weisheit, sondern die pure Not
zwang sie, buchstäblich ins Gras zu beißen. Reichlich war die
Ernte der paar mickrigen Körner in den Halmen gewiß nicht, noch
dazu schwer verdaulich. Aber sie reichte aus, den Hungernden erst
einmal das Überleben zu sichern. Bis Anbautechniken zur Außaat im
Frühjahr entwickelt waren und durch gezielte Auswahl allmählich
ertragreichere Sorten zur Verfügung standen, verging allerdings
noch viel Zeit.

Ebenso groß war die Herausforderung, aus den Graßamen bekömmliche
Nahrung zuzubereiten. Schließlich ist der Mensch weder mit Kropf
und Muskelmagen (wie die Hühnervögel), noch mit einem
komplizierten Magensystem (wie die Wiederkäür) ausgestattet. Sein
Verdauungstrakt unterscheidet sich wesentlich von dem der beiden
größten Tiergruppen, die größere Mengen Getreide schadlos
vertilgen können. Im Gegensatz zu Mehlmotten oder Kornkäfern
besitzt er keine speziellen Enzyme für den Abbau von
unverträglichen Stoffen.

Deshalb mußte der Mensch viel ausprobieren, bis er die Getreideund
Graßamen seinem Verdauungstrakt angepaßt hatte. Er entwickelte
spezielle Verarbeitungstechniken, die ihm den Nährwert des
Getreides aufschloßen. In allen Kulturen der Welt wurde Getreide
zwischen zwei Reibsteinen zu relativ feinem Mehl gemahlen. Aus
dieser Urmühle entwickelten sich im Laufe der Zeit Mühlen, die mit
Wind, Wasser oder Pferden betrieben wurden.

zurück liste weiter

Aufgerufen: 141

Luisa Rezepte . Anna's Übersicht

Full List