Toskanischer Gemüsetopf (Ribollita)

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Rezept für 6 - Portionen

Zutaten
Menge Einheit Zutat
500 Gramm weisse Bohnen
4 Knoblauchzehen
  Salbeiblaetter
  Salz
2 Selleriestangen
1 Moehre
1 Zwiebel
0.5 Tasse (250ml) Olivenoel
1 Bund Petersilie
1 Kilo cavolo nero oder Wirsing
1 Tasse (250ml) Tomatenpueree
500 Gramm helles Bauernbrot in Scheiben
....
Kategorien
! Suppe
  Hülsenfrucht
  Gemüse
  Europa
Zubereitung:
. Rein sprachlich bedeutet der Name nichts weiter als "Aufgewärmtes", û
kulinarisch klingt das ja erst einmal wenig verlockend. Aber gemach: Wenn
während der Ferien im idyllischen Landgasthof die Ribollita auf dem
Speiseplan steht, findet sie jedermann hervorragend. Warum? Weil eben nicht
lieblos alles in einen Topf geworfen wird, wie der Name suggeriert, sondern
die Gemüse akkurat zugeschnitten und den jeweiligen Garzeiten gemäss
nacheinander behutsam verarbeitet werden. Und weil man dem Eintopf genau
dieselbe Aufmerksamkeit widmet, wie einem raffinierten Fleischgericht.

Aufgewärmt kann ja nur werden, was zuvor schon mal gekocht wurde. Und
tatsächlich ist eine Ribollita erst die zweite Stufe einer Sache, die
zunächst einmal als Gemüsetopf beginnt, mit allem, was gerade im Garten
oder auf dem Markt Saison hat. Denn wie alles in Italien richtet sich auch
eine solche Suppe natürlich nach den Jahreszeiten. Im Winter sieht sie also
völlig anders aus, als im Sommer. In jedem Fall gehören hinein: Zwiebeln,
Möhren, weiße Bohnen und Kohl. Eine besondere Sorte, cavolo nero also
Schwarzkohl, die für die winterliche Variante typisch ist, muß man hier
durch Wirsing ersetzen. Diesen dekorativen Kohl mit seinen langen, schmalen,
dunkelgrünen Blättern kennt man bei uns nicht û dabei gedeiht er hier
ebenso gut wie dort. Beim Wirsing kann man ruhig die festen, dunkelgrünen
Außenblätter verwenden.

Und: Typisch für die toskanische Gemüsesuppe ist Brot! Sie wird auf
Scheiben von geröstetem Weißbrot angerichtet und abwechselnd mit
Brotscheiben in eine Terrine geschichtet. Von der Suppe durchtränkt lösen
sich die Brotscheiben schließlich fast auf und geben ihr schließlich
Gehalt und Stand.

Gewürzt wird die Suppe am Tisch mit Parmesan und mit frischem Olivenöl.

Zubereitung:

Die Bohnen über Nacht einweichen, mit Knoblauch und Salbei in Salzwasser
weich kochen. Durch eine Gemüsemühle passieren, dabei mit so viel
Kochwasser verrühren, bis ein dünnes Püree entstanden ist.

In einem Suppentopf in feine Scheibchen geschnittenen Stangensellerie,
Möhre und gehackte Zwiebel im heißen Öl andünsten. Das Bohnenpüree
zufügen, auch den in Streifen geschnittenen Kohl und das Tomatenpüree. Gut
verrühren und auf leisem Feuer etwa eine Stunde sanft köcheln, bis der
Kohl weich ist. Die Suppe kräftig abschmecken.

Die Brotscheiben im Backofen, in einer trockenen Pfanne, notfalls auch im
Toaster rösten. Dann abwechselnd mit der Suppe in eine große Suppenterrine
schichten. Eine halbe Stunde stehen laßen, bis das Brot absolut
durchgeweicht, sogar fast aufgelöst ist.

Man ißt die Ribollita also nicht kochend heiß, sondern eher lauwarm. In
diesem Augenblick wird sie allerdings noch Zuppa di pane oder Zuppa di
verdura genannt. Man ißt sie aus tiefen Tellern und mit dem Löffel, obwohl
sie eigentlich nur wenig Fluessigkeit zum Löffeln hat. Jeder Gast würzt
sich jeden Bißen mit Olivenöl, wer mag, darf sich auch noch etwas
geriebenen Käse darüber streuen.

Ribollita Zur eigentlichen Ribollita wird der Gemüsetopf erst am nächsten
Tag. Erst dann nämlich kann man sie "ribollire" - also wieder aufkochen -
das muß vorsichtig geschehen, weil sie natürlich leicht ansetzt, nachdem
kaum Fluessigkeit mehr im Topf ist. In der Mikrowelle gelingt das am besten!

Und am übernächsten Tag, wenn das Brot nun wirklich sämtliche
Fluessigkeit aufgesogen hat, wird der Rest in einer Pfanne gebraten und man
erhält eine Art dicken, herzhaften Gemüsepfannkuchen. Dies ist
tatsächlich eine sehr ungewöhnliche Art, Eintopf zu servieren.

:Stichwort : Eintopf
:Stichwort : Bohne
:Stichwort : Gemüse
:Stichwort : Italien
:Erfaßt am : 27.01.2001
:Letzte Änderung: 27.01.2001

:Quelle : v. Martina Meuth u. Bernd Neuner-Duttenhofer
:Erfaßer : Christina Philipp

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