Wildfleisch - Info

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Rezept für 1 - Portionen

Zutaten
Menge Einheit Zutat
  WILDFLEISCH INFO
  ISB N 3-576-01055-6
  Autoren: W. Ehlert,
  O. Teubert, K. Mosny
....
Kategorien
! Fleisch
  Wild
  Info
Zubereitung:
. EINKAUF UND LAGERUNG: Nach der Jagd muß Wild auskühlen und reifen.
Während des Reifungsprozesses laufen biochemische Vorgänge im Fleisch ab,
die zur Zartheit und dem typischen Wildgeschmack führen. Wildfleisch wird
im Handel entweder frisch oder tiefgefroren angeboten. Frisches Wildfleisch
sollte nach dem Kauf nicht länger als zwei bis drei Tage im Kühlschrank
gelagerrt werden. Tiefgefrorenes Haarwild kann bei -18 Grad bis zu 12
Monaten, Federwild bis zu 6 Monaten gelagert werden. Überlagertes,
tiefgefrorenes Wild erkennt man an seinen lederartigen Häuten und Sehnen,
ausserdem werden die Knochen sichtbar; Federwild verliert an Gewicht.


ANGEBOTSFORMEN: Gefrorenes Wild wird in Teilstücken zerlegt oder in
Portionen verpackt angeboten. Gefrorenes Fleisch sollte langsam im
Kühlschrank auf einem Teller oder einer Platte auftauen. Der abtropfende
Fleischsaft darf dabei auf keinen Fall mit anderen Lebensmitteln in
Berührung kommen. Für 500 Gramm gefrorene Keule oder Rücken rechnet man
im Kühlschrank eine Auftauzeit von 24 Stunden; bei Zimmertemperatur von
etwa 8 Stunden. Filets und portionierte Stücke tauen wesentlich schneller
auf; etwa 2 - 4 Stunden im Kühlschrank und etwa 1 Stunde bei
Raumtemperatur.


WILD GAREN: Die günstigsten Garverfahren für Wild sind
Braten und Schmoren. Besonders zart ist Wildfleisch, wenn es medium, also
rosa, gebraten wird. Medaillons und Steaks werden in der Pfanne auf dem
Herd, grÖßere Stücke wie Rücken und Keulen im Bräter im vorgeheizten
Backofen gebraten. Beim Schmoren wird nach dem Anbraten des Fleischstücks
Flüssigkeit darübergegoßen. Vor dem Braten und Schmoren sollte das
Fleisch mit Pfeffer und auch mit Salz gewürzt werden. Die Zellen des
Fleisches schließen sich sofort nach Hitzeeinwirkung und das Fleisch kann
weder Gewürze noch Salz aufnehmen.


WILD RICHTIG BRATEN: Steaks pfeffern und salzen. Das Fett in der Pfanne
erhitzen, das Fleisch hineinlegen und sofort wenden. Unter mehrmaligem
Wenden fertigbraten. Rücken und Keulen mit Pfeffer und Salz einreiben. Das
Fett im Bräter erhitzen, den Rücken oder die Keule auf eine der
Fleischseiten legen und wenden, damit das Fleischstück ganz mit Fett
überzogen ist. Unter Wenden und Begießen fertigbraten. Den Rücken erst im
letzten Drittel der Bratzeit auf die Knochenseite setzen. Das fertig
gebratene Fleisch zum Ruhen auf ein Abtropfgitter setzen. Wird das Fleisch
nämlich gleich nach dem Braten aufgeschnitten, läuft zuviel Fleischsaft
heraus.

WILD RICHTIG SCHMOREN: Vor dem Schmoren Fleisch pfeffern und salzen, dann im
heißen Fett rundherum anbraten. Dabei schließen sich die Zellen und das
Brataroma entwickelt sich. RÖstgemüse (zwei Drittel grobgehackte Zwiebeln
und ein Drittel Karottenwürfel) hinzugeben und mitrÖsten. Mehrmals mit
wenig Flüssigkeit ablÖschen und reduzieren. Falls im Rezept Tomatenmark
angegeben ist sollte dies vorher hinzugefügt werden. Sobald das Fleisch mit
einer glänzenden , braunen Schicht überzogen ist, kann es mit Flüssigkeit
aufgefüllt werden. Das Schmorgericht dann aufkochen, abschäumen und ein
Gemüse-Kräuter Buendel, wie im jeweiligen Rezept beschrieben, hinzufügen.
Große Fleischstücke werden im Ofen unter mehrmaligem Wenden halbzugedeckt
geschmort. Wildragout und -pfeffer kÖnnen unter gelegentlichem Umrühren
auf dem Herd gegart werden. Zum Schluß das fertige Fleisch ausstechen, das
heißt die fertigen Fleischstücke mit einer Fleischgabel aus dem Bräter
nehmen und warm halten. Die Sauce abschmecken und über das Fleisch
passieren. Ganze Fleischstücke müssen vor dem Servieren portioniert
werden. Wertvolle Fleischstücke wie zum Beispiel der Rücken sollten nicht
geschmort werden, ihr Geschmackswert entfaltet sich erst beim Braten. Zum
Schmoren eignet sich das Fleisch vom Hals, Blatt oder Bauch.


WILD BEIZEN: Beizen oder Marinaden wirken nicht nur geschmacklich auf das
Fleisch ein, es wird durch Marinieren zarter. Beizen tragen auch zur
natuerlichen Konservierung das Fleisches bei, denn Säuren hemmen das
Bakterienwachstum. Tiefgekühltes Fleisch ist nicht zum Beizen geeignet.
Durch den Gefrierprozeß werden die Zellwände zerstÖrt und Zellsaft tritt
aus den Zellen heraus. Das Fleisch wird dadurch zäh. Junges Wild, das rosa
gebraten wird, sollte nicht gebeizt werden. Es gibt Essig-, Wein- und Butter
oder Sauermilchbeizen. Kräuter und Gewürze verleihen der Beize ihren
pikanten Geschmack. Das Fleisch sollte immer von der Beize bedeckt sein,
täglich gewendet werden und zwischen 3 bis 6 Tage darin liegen. Ganze
PfefferkÖrner und Wacholderbeeren sollten vorher zerdrückt und Knoblauch
zerquetscht werden. Soll das Fleisch mÖglichst schnell durchziehen, die
Beize (keine Milchbeizen) aufkochen und heiß über das Fleisch gießen. Das
gebeizte Fleisch vor der weiteren Verarbeitung gut abtropfen lassen. Das in
Milch eingelegte Fleisch muß zusätzlich noch abgewaschen werden, da das
Eiweiß in der anhaftenden Milch beim Anbraten verbrennen würde. Die Beizen
kÖnnen zur Herstellung der Saucen mit verwendet werden. Weißweinbeizen
eignen sich für Wildarten mit hellerem Fleisch und für Wildgeflügel.
Rotwein- und Milchbeizen eignen sich für Hirsch, Reh, Wildschwein und Hase.

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