Das Backen, Teil I

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  Braten
Zubereitung:
. Das Backen in der Küche muß in zwei Teilen besprochen werden, weil
sich das Backen in Fett und das Backen der Mehlspeisen und Kuchen sehr
voneinander unterscheidet.

Zum Backen in Fett gebraucht man ein reines Fett. Dieses kann sein
ausgelassene oder sehr gut ausgewaschene Butter, Schweineschmalz,
Rindschmalz oder Öl, je nach dem Gegenstande, welcher gebacken werden
soll. Man bringt das Fett in der Pfanne zum Sieden, und es hat dann
eine Temperatur von ungefähr 170 Grad Celsius. Legt man den zu
backenden Gegenstand jetzt hinein, so gerinnt das Eiweiß des
Fleisches an der Oberfläche sofort und die feste Kruste verhindert
das weitere Eindringen des Fettes in die Speise. Das Fett darf nicht
eindringen und muß deshalb siedend heiß sein, damit die gebildete
Kruste sofort die Poren schliesst. Das Feuer, auf welchem gebacken
werden soll, muß eine gute Flamme haben.

Ob das Fett heiß genug ist, erfährt man durch einen Tropfen Wasser,
welchen man in die Pfanne fallen läßt. Wenn der Tropfen den Boden
der Pfanne berührt, muß er sich unter prasselndem Geräusch sofort
in Dampf verwandeln.

Man muß soviel Fett anwenden, daß die Speise schwimmt.

Nimmt man Butter, so darf diese kein Salz enthalten. Das Salz sinkt
sonst in dem geschmolzenen Fette zu Boden, wird auf der eisernen
Fläche zu heiß, verkohlt organische Bestandteile und sitzt nachher
als eine schwarze kohlige Masse an der Speise.

Die Pfanne muß groß sein, damit das siedende Fett nicht überläuft.

Das benutzte Fett ist nach dieser Methode nicht verloren. Man giesst
das heiße Fett in kochendes Wasser, rührt kräftig um, damit sich
hineinge- fallene Fleischstückchen oder Semmelkrumen trennen
können. Nach dem Erkalten kann man das Fett in Gestalt eines festen
Kuchens abnehmen. Von der Unterseite schabt man die rauhen Teile ab
und kann dieses gereinigte Fett wieder zu alen anderen Speisen
verwenden.

Das Fett jedoch, welches man zum Backen von Fischen benutzt hat, kann
man nur wieder zu diesen verwenden, weil es den Fischgeschmack und
Geruch angenommen hat.

Um gebackene Speisen von dem überschüssigen Fette zu befreien legt
man sie auf Löschpapier oder ein Tuch; auch darf man sie niemals in
einem warmen Ofen aufbewahren um sie warm zu erhalten, sonst werden
sie weich und das Knusperige geht verloren. In diesem Falle ist das
heiße Fett nur benutzt worden, um den zu bratenden Gegenstand
schnell und in seinem eigenen Safte gar werden zu lassen.

Quelle: Dr. A. Ötker's Grundlehren der Kochkunst sowie preisgekrönte
: Recepte fr Haus und Kche von 1895 (Nachdruck)

erfasst: Sabine Becker, 6. April 1997

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