Die verschiedenen Fleischsorten

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Rezept für 1 - Info

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Menge Einheit Zutat
  Recepte fuer Haus und Kueche
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  Fleisch
  Kalb
  Hammel
  Rind
Zubereitung:
. Das Rindfleisch ist von allen Fleischsorten am meisten mit rotem
Blutsaft angefüllt. Es besitzt ein dichteres Gewebe als andere
Fleischsorten, enthält daher in dem gleichen Volumen mehr
Nahrungßtoffe; aus diesem Grunde, und weil ausserdem sein Geschmack
voller und reicher als der anderer Fleischsorten ist, hat sich
allgemein die Ansicht geltend gemacht, das es von allem Fleisch das
nahrhafteste ist.

Das Sprichwort "Kalbfleisch ist Kalbfleisch" hat eine gewisse
Berechtigung, weil das Fleisch junger Kälber 80 % Wasser enthält. Je
älter das Kalb wird, um so besser wird auch das Fleisch.

Hammelfleisch hat feinere Muskelfasern und ein loseres Gewebe wie
Rindfleisch. Es gilt allgemein als leicht verdaulich und wird deshalb
gerne als Krankenkost empfohlen.

Die Art des Futters ist bei dem Schweine von grösstem Einfluß auf
die Qualität des Fleisches. Wegen des hohen Fettgehaltes gilt das
Schweinefleisch als schwer verdaulich.

Wild und Geflügel haben ein feinfaseriges Fleisch mit dichterem
Gewebe als das Fleisch der landwirtschaftlichen Schlachttiere.
Gekocht und gebraten bildet das Fleisch dieser Tiere eine zarte,
wohlschmeckende und leicht verdauliche Speise. In Folge der
stärkeren Bewegung haben diese Tiere nur wenig Fett.

Das Fleisch der weißen Fische ist weiß von weißem Blut, es giebt
aber auch rotblutige Fische, z.B. Lachs. Das Fleisch der Fische
schmeckt sehr verschieden, hauptsächlich bedingt durch den Geschmack
des Fettes. Das Fleisch der Fische ist ebenso nahrhaft und ebenso
leicht verdaulich wie das Fleisch der Tiere.

Fleischspeisen sind für den Einzelnen wie für ganze Völker von
grösstem Einfluß auf die Leistungsfähigkeit. Völker, welche viel
Fleisch verzehren, zeigen große Kraft bei der Arbeit und infolge
dieser körperlichen Kraft besitzen sie Selbstvertrauen und Energie.
Völker, welche fast nur von Pflanzenkost leben, sind in geistiger
Beziehung feige und vermögen keine besondere Kraftentwicklung zu
zeigen. Für zivilisierte Völker hat sich herausgestellt, daß eine
aus Fleisch und Pflanzenteilen hergestellte Nahrung am
vorteilhaftesten ist.

Erwärmt man das Fleisch bis 70 Grad, so zersetzt sich der rote
Blutfarbstoff und das Fleisch wird grau.

Kinder mögen manchmal das Fleisch nicht, weil sie es nicht zerbeißen
können. Die Kaumuskeln sind noch zu schwach und deshalb muß das
Fleisch sehr fein zerschnitten sein.

Frisches Fleisch wird beim Kochen nicht weich und muß deshalb einige
Tage hängen. Es findet dann eine Veränderung des Fleisches,
wahrscheinlich unter Einfluß von Bakterien statt. Jedes Fleisch ist
um so leichter verdaulich, je besser es gekaut wird oder je feiner es
in der Küche gehackt oder geschabt oder geklopft wird. Nach dem
Schlachten der Tiere tritt die Totenstarre ein und diese beruht auf
einem Festwerden der flüssigen Eiweißlösung, welche den Inhalt der
Muskelfasern ausmacht; das Festwerden geschieht in ähnlicher Weise
wie beim Eiweiß des Hühnereies wenn es erhitzt wird. Kurze Zeit
nachher wird das Fleisch nach der Totenstarre wieder weich und dies
ist die richtige Zeit zur Küchenverwendung. Liegt es länger, so
tritt Fäulnis ein, welche mit einem vorsichtigen Ausdrucke
bezeichnet auch Kantgout genannt wird.

Quelle: Dr. A. Ötker's Grundlehren der Kochkunst sowie preisgekrönte
: Recepte fr Haus und Kche von 1895 (Nachdruck)

erfasst: Sabine Becker, 13. April 1997

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