Rezept für 1 - Info
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Zubereitung: | |
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. | Je besser das Futter ist, welches eine Kuh bekommt, um so besser ist die Milch Manche scharfe Stoffe gehen in die Milch über und erteilen dieser einen unangenehmen Geschmack, z.B. Steckrüben oder Rapskuchen. Die Milch für Kinder muß stets ausgekocht werden und nach dem Kochen muß der Milchtopf zugedeckt werden damit aus der Luft keine Pilze, Bakterien und Fliegen hineinfallen. Der Milchkochapparat nach Professor Soxleth ist sehr verbreitet und gebe ich hier die Vorschrift zu seiner Benutzung, damit die Mütter sich zum Vorteile der Säuglinge danach richten können. _Gebrauchs-Anweisung._ 1. Man verwendet möglichst frische Milch, und zwar Mischmilch von mehreren Kühen, nicht die Milch _einer_ Kuh, verdünnt die Milch mit Wasser, giebt ihr passende Zusätze - bevor man sie erhitzt - oder verwendet sie im unverdünnten Zustande, nach Angabe des Arztes. Zur Bereitung der Mischungen dient das geschnäbelte Milch- und Einfüllglas, welches 1 1/2 Liter faßt und in 1/10 Liter eingeteilt ist. 2. Man füllt die für einen Tagesverbrauch ausreichende Menge Milch oder der Milchmischung mittelst des Einfüllglases in die einzelnen Flaschen, welche 150, 200 oder 250 gr. fassen. Die Flaschen werden höchstens so voll gefüllt, wie vorstehende Zeichnung anzeigt, können aber auch zu 1/2, 1/4 etc. voll gefüllt werden. [Die genannte Zeichnung ist hier nicht abgebildet. SB] 3. Man stellt die gefüllten Flaschen in den Flascheneinsatz, legt auf die Muendung jeder Flasche eine Gummischeibe, stuelpt über den Hals der Flasche die Schutzhülse, stellt den Einsatz in den Kochtopf, füllt letzteren mit so viel kaltem Wasser, daß das Wasser im Kochtopf in gleicher Höhe mit der Milch in den Flaschen steht, drückt den Blechdeckel in den Topf - er darf nicht lose aufliegen - und erhitzt auf dem Herde, oder mittelst Gas- oder Petroleumofens, zum Kochen. Nachdem man das Wasser 3/4 Stunden lang im lebhaften Kochen erhalten hat - wobei der Dampf stets am Deckelrande herausblasen muß - hebt man den Deckel ab, wartet bis sich der Dampf etwas verzogen hat und nimmt nun den Einsatz samt Flaschsen aus dem Kochtopf. Die Flaschen verschließen sich schon beim Abheben des Topfdeckels infolge eintretender Abkühlung von selbst (durch den Luftdruck). Sobald, nach etwa zehn Minuten, die Gummischeiben sich etwas eingezogen haben, kann man die Schutzhülsen abheben; zweckmäßiger ist es jedoch, hiermit bis zum völligen Erkalten der Flaschen zu warten, oder die Schutzhuelsen überhaupt auf den Flaschen bis vor dem Öffnen zu lassen. Da die Gummischeiben nach der Benuetzung etwas eingedrückt bleiben, so legt man sie bei der nächsten Kochung so auf die Flaschenmündung, daß die gewölbte Seite nach oben kommt. 4. Soll dem Kinde Milch gereicht werden, so stelle man eine der Flaschen in den Wärmebecher, fülle diesen mit kaltem oder lauwarmem Wasser und erhitze letzteres mittelst einer kleinen Spirituslampe oder auf dem Herde bis die Milch trinkwarm ist, d.h. bis die Flasche nach mehrmaligem Umschütteln an das Auge gedrückt, über das Gefühl von Kühle noch Hitze hervorruft, also annähernd Körperwärme angenommen hat. Häufiges Schütteln der Flasche und Wiedereinstellen derselben in das Wasser beschleunigt die Erwärmung. Einstellen der kalten Flaschen in heißes Wasser oder rasches Abkühlen der noch heißen Flaschen im kalten Wasser bewirkt - wenn die Flasche auch nicht sofort springt - eine solche Veränderung im Glase, daß die Flaschen beim nächsten Kochen zerspringen. - Absolut unstatthaft ist es, sich von der Wärme der Milch durch Probieren zu überzeugen, da hierdurch leicht Gährungserreger oder Ansteckungsstoffe in die Milch geraten können. 5. Für Spaziergänge oder Reisen können die Milchflaschen auf mehrere Stunden dadurch warm erhalten werden, daß man sie heiß macht - jedoch nur so weit, daß die Gummischeiben noch gut eingezogen bleiben - und dann in wollene Tücher einwickelt; hierbei müssen die Schutzhuelsen auf den Flaschen bleiben. 6. Erst wenn die Milch trinkwarm geworden ist und unmittelbar vor der Verabreichung derselben öffnet man die Flasche, indem man den Rand der Gummischeibe nach aufwärts drückt; hierbei tritt Luft in die Flasche und die Gummischeibe liegt und lose auf der Flaschenmündung. 7. Von dem Kinde übrig gelassene Milch soll für die Ernährung des Säuglings nicht mehr verwendet werden. Verschloßen gehaltene Flaschen können aber am 2. oder 3. Tage ohne Anstand noch benutzt werden. Quelle: Dr. A. Ötker's Grundlehren der Kochkunst sowie preisgekrönte : Recepte fr Haus und Kche von 1895 (Nachdruck) erfasst: Sabine Becker, 15. April 1997 |
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Luisa Rezepte . Anna's Übersicht