Machen Sie Ihren Senf doch selber. Teil 3/6

zurück liste weiter

Rezept für 1 - Info

Zutaten
Menge Einheit Zutat
....
Kategorien
! Info
  Aufbau
  Senf
Zubereitung:
. Grundrezept 1: Mittelscharfer bis scharfer Senf.

Bei der Zusammensetzung der Grundmasse für den Senf müssen Sie sich vorher
entscheiden, ob Sie einen milden, einen mittelscharfen oder einen scharfen
Senf haben wollen. Generell gilt: Je länger der Senf lagert, um so milder
wird er. Wir gehen zunächst einmal von einer mittelscharfen bis scharfen
Sorte aus, die volgende Bestandteile enthält:

50 g gelbe Senfkörner
5 g Salz ( ein gestrichener Teelöffel )
10 g Zucker ( ein gestrichener Eßlöffel )
30 g Weinessig ( 5 %ig )
40 g Wasser

Für das Abwiegen der kleinen Mengen sollten Sie eine Briefwaage benutzen.
Wer die Flüssigkeiten lieber abmessen statt abwiegen will und eine
entsprechende Mensur (Messzylinder) hat, kann natuerlich auch messen.
40 g Wasser entsprechen 40 ml Wasser. Enthält der Weinessig z.B. 6% Säure
was immerhin 20 % mehr ist, dann nehmen Sie entsprechend weniger Essig und
mehr Wasser. Beispiel: 30 g Essig (5%ig), 40 g Wasser entsprechen 24 g Essig
(6%ig), 46 g Wasser. Wie das Mengenverhältnis für das Grundrezept bei
süßerem bzw. schärferen Senf zusammengesetzt ist, können Sie in Teil
6 der Senfherstellung nachlesen.

Wir haben bei diesem Rezept nur gelbe Senfkörner verwendet. Wenn Sie aber
ein wenig mehr Schärfe hineinbringen wollen und irgendwo schwarzen Senf
bekommen haben, dann können Sie ruhig ein paar Körner daruntermischen.
Allerdings würden wir nicht höher gehen als bis zu 5 g. Entsprechend weni-
ger nehmen Sie von den gelben Körnern. Das Ergebnis ist dann ein mittel-
scharfer bis scharfer Senf.

Den Senf sorgfältig mahlen:
Das A und O jeder Senfzubereitung ist das richtige Zermahlen der Körner zu
Senfmehl. Schütten Sie dafür die Körner in Ihre Kaffeemühle, sie passen
gerade hinein, und zermahlen Sie den Senf zunächst einmal grob.
Bis auf bestimmte Sorten des süßen Senfes , bei dem das Mehl ruhig etwas
gröber bleiben kann, muß sehr gründlich gemahlen werden. Und dabei gibt
es etwas wichtiges zu beachten: Das Mahlgut darf nicht zu warm werden.
Wird es heißer als etwa 30 Grad, dann verflüchtigen sich nämlich bereits
verschiedene Aromabestandteile. Mahlen Sie den Senf in Intervallen:
schalten Sie also die Mühle ruhig zwei bis dreimal für ein bis zwei
Minuten aus, damit sich alles abkühlen kann. Das tut im übrigen auch dem
Motor der Mühle gut, der einen zusammenhängenden Betrieb von über
5 Minuten in der Regel nicht gut überstehen.
Und noch etwas: Sie werden feststellen, daß das rasend schnell rotierende
Messer der Kaffeemühle das Senfmehl an den Rändern und am Boden des
Gefäßes fest zusammenpresst. Lockern Sie also in den Pausen das Mehl mit
einem Teelöffelstiel gut auf, zerdrücken Sie die Klumpen, damit Sie
wirklich ein sehr feines Senfmehl erhalten. Selbst wenn sich das trockene
Mehl zwischen den Fingern schon recht feingemahlen anfühlt, können nach
dem Aufquellen immer noch recht große Senfbrocken entstehen. Und das ist
für viele Sorten nicht günstig.

Nach insgesamt 5 Minuten, einschlisslich der Pausen, müssten Sie aber zum
Ziel gekommen sein. Wenn Sie sich ein Rezept ausgesucht haben, in dem
trockene Gewürze wie Pfeffer, Piment, Nelken, Koriander usw. vorkommen,
dann tun Sie diese Gewürze gleich mit in die Kaffeemühle. Wenn Sie nun
einen Senf mit feuchten Gewürzen mischen wollen, wie z.B. mit Zwiebeln,
Knoblauch, frisch Kräutern, Peperoni, grüner Pfeffer usw, dann können Sie
diese Zutaten zunächst extra zerkleinern und dann unter das Senfmehl
mischen. Viel bequemer geht es aber, wenn Sie diese Zutaten zum Schluss
in der Kaffeemühle gleich mit vermahlen. Wir haben es ausprobiert, es geht.
Das trockene Senfmehl zieht die Feuchtigkeit z.B. von Zwiebeln sofort an
sich, so daß Sie keine Angst zu haben brauchen, daß Ihnen die Mühle ver-
klebt. Bei dieser Methode wird das Mehl mit seinen Zutaten besonders gut
vermischt. Das feine Senfmehl wird nun mit oder ohne zusätzliche Gewürze
mit dem Wasser, dem Weinessig, Salz und Zucker in ein Gefäß gegeben und
kräftig mit einem elektrischen Rührgerät oder einem Mixer verrührt.
Bei diesem Mischen sollten Sie ruhig etwas Geduld haben; denn je länger
gerührt wird, um so besser wird der Senf. Feinschmecker genehmigen sich
für diesen Prozeß 5 Minuten. Sie werden merken, daß der Brei zunächst
noch recht flüssig ist. Das gibt sich aber bald, weil das Sebnfmehl zu
quellen beginnt und der Masse zum Schluß die richtige Konsistenz gibt.
Ist alles gut verrührt und hat der Senf im Geschmack Ihren Beifall gefunden
dan füllen Sie ihn in ein vorbereitetes Töpfchen. Denken Sie aber daran,
daß der Senf sein volles Aroma erst nach einiger Zeit entfaltet. Wir haben
vorhin schon gesagt, daß sich erst unter der Einwirkung des Wassers und der
im Senfmehl enthaltenen Fermente das Senföl entwickelt, das für die Sch-
ärfe des Senfs verantwortlich ist. Diese Schärfe mildert sich nach einigen
Tagen.

Die Engländer, die entgegen landläufiger Meinung mindestens ebenso große
Senfliebhhaber wie die Franzosen sind, schwören auf frisch zubereiteten
Senf. Dafür gibt es in England verschiedene fertige Senfpulver, die man
während des Essens am Tisch mit Wasser frisch anrührt.
Kurz: nach einigen Tagen Lagerung sollten Sie sich einen kräftigen Klacks
Senf auf Thueringer Rotwurst, geräucherten Fisch, in einer leckeren Senf-
sauce oder etwas ähnlichem gönnen, und Sie werden von Ihren eigenem
Künsten als Hersteller delikater Gewürze überzeugt sein.

Weiter in Teil 4 der Senfherstellung.

zurück liste weiter

Aufgerufen: 152

Luisa Rezepte . Anna's Übersicht

Full List