Austern, Gaumenkitzel...

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Rezept für 1 - Text

Zutaten
Menge Einheit Zutat
  Auster
  Nach einem Text von========= Claus Schweitzer
  -- MM von Rene Gagnaux
....
Kategorien
! Aufbau
  Info
  Auster
Zubereitung:
. Die Auster - 70 kcal/100 g - ist eine delikate Diät, zusammen mit einem
Glas Champagner allerdings nicht mehr, dafür schmecken sie um so
göttlicher...

Heutzutage werden die Austern für eine zumindest finanziell potente
Kundschaft am Nachmittag verpackt und nachts per Lastwagen oder Flugzeug
rund um die Welt transportiert. Etwa 24 bis 48 Stunden sind vergangen, wenn
sie irgendwo beim Fischhändler liegen. Und volle zehn Tage halten sie sich
ohnehin problemlos frisch - kontinuierliche Kühlung bei 5 Grad Celsius
vorausgesetzt.

Austern werden gezüchtet. Und zwar in Frankreich, England und Holland. Den
Züchtern kommt eine Eigenschaft der Auster sehr zupass: sie wandert nicht.
Hat sie sich einmal irgendwo festgesetzt, dann rührt sie sich freiwillig
zeitlebens nicht mehr vom Fleck. Und auch was das Zusammenbringen von
Männlein und Weiblein zwecks zahlreichem Nachwuchs anbelangt, macht es das
Meerestier dem Züchter relativ einfach: Austern sind transsexuell, ihr
Geschlecht ändert sich beständig in einem bestimmten Rhythmus, so daß
ihre Vermehrung ohne große partnerschaftliche Probleme vonstatten geht.
Wenn sich die Brut nach rund neun Monaten zu kleinen, etwa daumengroßen
Muscheln entwickelt hat, werden sie entweder in eingezäunte Abschnitte auf
dem Meeresboden "gesät oder in ein feinmaschiges Drahtgeflecht von der
Größe eines Kartoffelsacks gefüllt und auf 50 Zentimeter hohe
Eisengestelle, die Austerntische, gelegt. Dort wachsen sie im Wechsel von
Ebbe und Flut heran, drei- oder vierjährig kommen sie in den Handel.

Es gibt zwei Arten von Austern: die flachen, glatten, im Geschmack
kräftigen "Belons", die in Kennerkreisen ganz besonders geschätzt werden.
Und es gibt die länglichen "Fine de Claire", die etwas weniger fleischig
sind und auch etwas zurückhaltender im Geschmack. Von beiden Arten gibt es
so viele Variationen, wie es Orte gibt, aus denen sie kommen: Marennes,
Arcachonaise, Caucalaises in Frankreich, Colchester und Whitestables in
England, Limfjord in Holland.

Ja, und wie ißt man so eine Auster! Die Austern bekommen Sie im Restaurant
auf Eis gelegt serviert. Wenn Sie daneben eine Zitronenscheibe entdecken, so
beachten Sie die bitte vorerst nicht. Sie greifen zuerst einmal zur
Austerngabel, lösen damit die Auster vom Boden der Schale (sofern das nicht
schon vorher in der Küche für Sie gemacht wurde) und schlürfen. Aber
nicht etwa die Auster und das in der Schale verbliebene kühle Austernwasser
zusammen, sondern erst die Auster und dann das Austernwasser. Wer beides
gleichzeitig schlürft, bringt sich um den Genuß. Nach jeder Auster einen
Schluck Sancerre oder Champagner und zwischendurch ein Stückchen Brot mit
Butter. Das ist alles, was den vollendeten Genuß der Auster ausmacht. Und
wenn Sie nach einem oder zwei Dutzend Austern merken, daß Sie die
Zitronenscheibe nicht einmal angerührt haben, um die Auster mit ihrem Saft
zu beträufeln, so haben Sie einen zwar seltenen, aber höchst
bemerkenswerten Geschmack: Am besten schmecken Austern nämlich völlig pur.

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