Koffein, eine Kurzinfo

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Rezept für 1 - TEXTE

Zutaten
Menge Einheit Zutat
  Kaffee
  Koffein
  Coffein
  KOMPILIERT VON Rene Gagnaux
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! Aufbau
  Info
  Kaffee
  Koffein
Zubereitung:
. Kaffee, das beliebteste Getränk der Deutschen hat eine alte
Tradition in Europa. Dennoch ist das Koffein eine Droge, deren
Missbrauch gesundheitsschädliche Folgen haben kann.

Die Kaffeepflanze stammt ursprünglich aus dem äthiopischen Hochland,
dessen Bewohner vor dem 11. Jahrhundert n. Chr. zwar die Früchte des
wilden Kaffeestrauches nutzten, jedoch nicht über die notwendigen
Kenntnisse zu seiner Kultivierung verfügten. Die wichtigsten
ökonomisch genutzten Arten sind neben Coffea canephora (Robusta) und
Coffea liberica vor allem die selbstbefruchtende Art Coffea arabica
(Hochlandkaffee), deren Domestikation vermutlich zwischen dem 11. und
14. Jahrhundert auf der Arabischen Halbinsel gelang. Der Strauch kam
über Konstantinopel nach Holland, von dort einerseits nach Java, den
Philippinen und Hawaii, andererseits nach Surinam; er wurde später
in Süd- und Mittelamerika in Kultur genommen; der Anbau erfolgt
heute vorwiegend in Höhenlagen des Äquatorialguertels. Die
Anbaugebiete später verbreiteter Kaffeearten liegen bis 24 oC
nördlicher und südlicher Breite.

Kaffee war anfänglich in der islamischen Kultur heimisch. Seit dem
16. Jahrhundert ist Kaffee in Europa bekannt.

Kaffee wird aus den Samen der kirschenähnlichen Steinfrüchte der
Kaffeepflanze gewonnen. Durch Röstung werden die Kaffebohnen
geniessbar und entfalten ihr kräftiges Aroma. Der wichtigste
Wirkstoff ist das Koffein (= 1.3.7-Trimethylxanthin); er wurde 1819
von F. F. Runge entdeckt. Er bildet seidenglänzende Kristalle, die
sich bei 180 oC trennen und bei 235 oC schmelzen. Sie sind mäßig
löslich in kaltem, aber gut löslich in heißem Wasser. Daher wird
Kaffee bei der Zubereitung aufgebrüht.

Koffein ist ein Alkaloid. Sein chemischer Aufbau beruht auf der
Stuktur der Purine ( C5H4N4 ); ein Grundgerüst, das in jedem
Zellkern (in DNS) vorkommt. Angeknüpft an die Stickstoffatome in
Position 1, 3 und 7 sind Methylgruppen (-- CH3 ) und in Position 2
und 6 je eine Hydroxylgruppe ( OH- ), daher der Name Xanthin (
C5H4N4O2 ) = 2,6-Dihydroxypurin. Der vollständige Name lautet daher:
1,3,7-trimethylxanthin.

Koffein ist ein Krampfgift, das im menschlichen Kreislauf sehr
unterschiedliche Wirkungen hat. An der Peripherie erweitert es die
Arterien des Gehirns, der Nieren, der Lunge und des Herzens und
fördert die Durchblutung dieser Organe. (Deshalb kann Kaffee gegen
leichte Kopfschmerzen helfen und regt die Blasenfunktion an.) Zentral
reizt es das vasomotorische Zentrum und führt zu einer Steigerung
des Blutdrucks. In Mengen von mehr als einem Gramm wirkt Koffein als
Gift; mehr als zehn Gramm sollen tödlich sein.

Die Wirkung des Kaffees reicht von der milden Anregung, die die
"Gedanken schärft" bis hin zur Aufputschung, bei der das Denken
fahrig und zusammenhanglos wird, ähnlich wie bei einem Amphetamin.

Bei übertriebenem Kaffeegenuß stellen sich Schlafstörungen und
Zustände allgemeiner Nervosität sowie zunehmende Schmerzen in der
Herzgegend und ein unregelmäßiger Puls ein. Die Schlafstörungen
sind deshalb so bedenklich, weil sie zum entsprechenden Ge- und
Missbrauch von Schlafmitteln führen. Dann beginnt das gefährliche
Wechselspiel von Aufputschen (durch Koffein) und Betäuben (durch
Barbiturate oder Methaqualon).

Koffein ist auch im Tee enthalten. Coffein, Methyltheobromin, Thein
wirken ähnlich, sind natuerlich vorkommend in Kaffebohnen (zu 4% des
Gesamtgewichtes), Teeblättern, Kolanüssen, Mateblättern und
Guaranasamen (zu 5%).

Tee enthält noch zwei weitere Purine, Theophyllin
(1,3-dimethylxanthin) und Theobromin.

Kakao, Tee, Mate und die Kolanuß enthalten Theobromin
(3,7-dimethylxanthin). Theobromin wirkt - milder als Coffein - schwach
erregend, harntreibend (diuretisch) und steigert die Kontraktilität
(Leistungsfähigkeit) des Herzmuskels.

In hohen Dosen ist das in beispielsweise Schokolade enthaltene
Theobromin für Hunde tötlich. 4 Tafeln können einen 6 Kg schweren
Hund in lebensbedrohliche Lage bringen.

Theophyllin wirkt zentral erregend, schwach diuretisch, beschleunigt
die Herztätigkeit, erweitert die Gefäße an Herz, Niere und
Peripherie, verengt sie am Gehirn und erweitert die Bronchien. Es
hemmt Adenosin- Rezeptoren in Gehirn und Herz; vermindert durch
Hemmung der Phosphodiesterase die Hydrolisierung von cAMP (cyclo -
Adenosin-mono-phosphat) zu AMP, welches eine zentrale Stellung in der
hormonalen Regulation und im Stoffwechsel einnimmt. Vermutlich
versucht der Körper dem Mangel an AMP entgegenzuwirken indem er in
Anwesenheit der Hemmung die Produktion von cAMP erhöht und damit
seine Wirksamkeit intensiviert.

Theophyllin beeinflußt ausserdem den transmembranären
Calcium-Einstrom und die Freisetzung von Calcium aus / in den
intrazellulären Speichern.

Coffein, Theobbromin und Theophyllin werden im Körper zu Harnsäure
abgebaut und ausgeschieden.

Weitere Infos: siehe insbes. Frequently Asked Qüstions about Coffee
and Caffeine, http://daisy.uwaterloo.ca/~alopez-o/caffaq.html,
Alejandro Lopez-Ortiz, alopez-o@daisy.uwaterloo.ca

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