Temperieren von Kuvertüre

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Zutaten
Menge Einheit Zutat
  Kuvertüre
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  Kuvertüre
Zubereitung:
. Zum Verarbeiten muß die Kuvertüre temperiert werden. Sie wird hierbei auf
32 - 34 ºC erwärmt. Wie hoch zu temperieren ist, richtet sich nach der
Beschaffenheit und Zusammensetzung der Kuvertüre. Vollmilchkuvertüre darf
nur auf höchstens 30 - 32 ºC gebracht werden, während man bittere Kuvertüre
2 - 4 ºC höher temperiert, um so den besten Glanz auf dem erstarrten
Schokoladenüberzug zu erhalten.

Verflüßigt wird Kuvertüre im trockenen Wärmeschrank oder in einem Wasserbad
bei nicht zu hohen Temperaturen (nicht über 45 ºC). Hierbei darf kein Wasser
in die Kuvertüre gelangen, da sie sonst stockt und ihre Fließfähigkeit
einbüßt. Beim Auflösen der Kuvertüre auf offener Flamme oder großer Hitze
würde sie leicht anbrennen.

Die verflüßigte Kuvertüre wird nun temperiert: sie wird aus dem wärmeren
Temperaturbereich der Verflüßigung in den kühleren Bereich nahe an den
Erstarrungspunkt herangebracht. Diese günstigste Verarbeitungstemperatur
gilt es zu finden und während des Arbeitens mit der Kuvertüre (Überziehen,
Übergießen, Ausformen) zu erhalten. Dauert das Abkühlen und Erstarren der
Kuvertüre nach dem Überziehen zu lange, so wird der Überzug durch das
Absetzen der Kakaobutter grau (Fettreif). Das hat folgende Erklärung: Die
Bestandteile der Kuvertüre (Zucker, Kakaobutter und fettfreie, feste
Kakaobestandteile) sind zwar fein gewalzt und innig vermischt, bei
Temperaturen über 34 ºC wird die Kakaobutter jedoch sehr schnell
dünnflüssig, so daß die übrigen festen und schweren Bestandteile der
Kuvertüre zu Boden sinken, während sich die flüßige Kakaobutter nach oben
absetzt. Die Kuvertüre kann nur dann schnell fest werden (anziehen), wenn
die darin enthaltene Kakaobutter durch Bildung feinster Fettkristalle
schnell erstarrt. Zur schnelleren Kristallbildung muß die Kuvertüre mit
Fettkristallen "geimpft" werden.

Dies geschieht durch Zugabe kälterer Kuvertüre, in der sich bereits
Fettkristalle gebildet haben. In der Praxis ist das entweder kalte,
geschabte oder erwärmte und auf dem Tisch tablierte oder auch am
Schüßelrand fest gewordene Kuvertüre. In der Überziehmaschine mischt sich
die abfließende und abkühlende Kuvertüre ständig mit der aufgeschmolzenen
Kuvertüre und impft diese wiederum. Dadurch kann die überzogene Kuvertüre
abschließend schnell erstarren und sich nicht mehr durch Fettabsonderung
entmischen. Es empfiehlt sich aber, vor dem Überziehen, Tauchen oder Gießen
grundsätzlich eine Probe auf dem Meßer (Palette) zu machen. Zieht die Probe
nach kurzer Zeit an, so kann die Kuvertüre verarbeitet werden.
:Erfaßer : Frank Dingler
:Notizen (*) : Gepostet: "Gunter Thierauf"
: : <GunterThierauf@gmx.net> am 02.12.2000 in
: : de.rec.mampf
: :
: : Unter Zuhilfenahme von: Fachlehre für Konditoren

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