Rezept für 1 - Info
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. | Am 15. Mai 1997 trat die europäische Novel-Food-Verordnung in Kraft. Diese VErordnung, die auch die Kriterien für gentechnisch veränderte Lebensmittel festlegt, ist äusserst umstritten. Kritiker befürchten, daß die Risiken der Gentechnik trotz aller Vorsicht nicht absehbar sind. So wird beispielsweise in Mais eine Antibiotika-Resistenz eingebaut. Dadurch könnte bei Menschen die Resistenz gegen Antibiotika ebenfalls erhöht werden. Medikamente, die heute noch wirksam sind, versagen dann - mit verheerenden Folgen. Einen ähnlich dramatischen Anstieg prognostizieren Skeptiker für die Zahl der Allergiker. Schon heute leiden 30% der Bevölkerung unter Allergien - Tendenz steigend. Aus diesen und anderen Gründen lehnen knassß 80% der Verbraucher gentechnisch veränderte Nahrungsmittel ab. Eine Studie von der Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung förderte zutage, daß 95% der Verbraucher die Kennzeichnung genetisch veränderter Produkte wünschen. Ob die Gentechnik in Zeiten lendwirtschaftlicher überproduktion überhaupt sinnvoll ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Der Verbraucher jedenfalls kann ihr nicht entrinnen. Genveränderte Lebensmittel müssen nämlich nur dann gekennzeichnet werden, wenn sie sich messbar von herkömmlichen Produkten unterscheiden. Bei vielen Lebensmitteln ein Ding der Unmöglichkeit: Öl aus genveränderten Sojabohnen oder Zucker aus genveränderten Zuckerrüben zum Beispiel müssen nicht geknnzeichnet werden. Ebensowenig Zusatzstoffe wie Aromen und Enzyme, die mittels genveränderter Rohstoffe gewonnen wurden. Zusammen mit Stärke, Zucker und Ölen sind aber genau diese Komponenten im überwiegenden Teil aller Lebenmittel enthalten. Ein weiteres Manko in der neuen VErordnung: Es müssen nur die Genveränderten Lebenmittel angegeben werden, die nach Inkrafttreten der Verordnung neu zugelassen wurde. Die Novel-Food-Verordnung gilt also nicht für Soja- und Mais-Produkte, die vor dem 15. Mai 1997 in der EU genehmigt wurden. Angefangen hat die schöne neue Welt vor 24 Jahren. Damals gelang es den Wissenschaftlern Chang und Cohen erstmals, das Erbgut von Organismen gezielt zu verändern. Mit Hilfe der neuen Technik sollten bestimmte Eigenschaften von Tieren und Pflanzen verändert und dadurch verbessert werden. Dies will man errreichen, indem man Informationen aus dem Erbgut eines Lebewesens auf andere Arten überträgt. Auf diese Weise entstehen künstliche Mutationen. Je nach Wahl können diese entweder reistenter gegen Schädlinge, Krankheiten oder Verderb sein, schneller wachsen oder eine andere Form annehmen, die sich besser für eine industrielle Verarbeitung eignet. Gentechnisch "verbesserte" Wachstumshormone bringen Tiere dazu, schneller Fleisch anzusetzen. Die bekannte "Turbo-Kuh" gibt deutlich mehr Milch als ihre normalen Artgenossinnen. Experten gehen davon aus, daß mittlerweile 80% aller Fertigprodukte zumindest mit gentechnisch veränderten Zusatzstoffen hergestellt werden. Dazu zählen Enzyme, Aromastoffe, Vitamine und Geschmacksverstärker. Chips, Schokoladen, Tütensuppen, Joghurts und andere Fertigprodukte sind derzeit bevorzugte Spielwiese der Food-Designer. In den USA werdeb genmanipulierte Sojabohnen derzeit auf 5 Millionen Hektar angebaut, das entspricht 17% der Anbaufläche! Die Antwort auf die Frage, inwieweit Risiken für die Zukunft bestehen, ist die Gentechnik bislang schuldig geblieben. Das Prinzip Vorsicht scheint aber unbedingt angebracht. Einen Ausweg aus der Misere bieten derzeit nur echte Bio-Produkte. Der kontrolliert ökologische Anbau verzichtet auf die oberflächlichen Vorteile der Gentechnik. |
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Luisa Rezepte . Anna's Übersicht