Rezept für 1 - Info
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Zubereitung: | |
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. | Im Herbst die zu Boden gefallenen Eicheln sammeln, die Schalen entfernen und die Früchte kleinshneiden. In einer Pfanne rösten, aber nicht schwarz werden lassen. In einem Mörser zu grobem Pulver zerstoßen. Gut verschloßen aufbewahren. Auf eine Tasse Wasser gibt man 1 gestrichenen Teelöffel des Pulvers. Kurz aufkochen, mit Zimt oder Kardamon würzen und mit Milch trinken. Dem Eichelkaffee kann man die doppelte Menge Roggenkaffee und etwas Zichorienkaffee zufügen. Man erhält einen wohlshmeckenden und gesunden Hauskaffee. Für die Zubereitung des Roggenkaffees weicht man Roggen über Nacht in kaltes Wasser ein und gießt das Wasser am folgenden Morgen wieder ab. Nun gibt man den Roggen in einen Topf, füllt mit frischem, kaltem Wasser auf und bringt alles zum Sieden. Wenn die Körner aufgesprungen sind, seiht man wieder ab. Die Körner im Sieb lassen und zweimal kochendes Wasser darübergießen. Gut abtropfen lassen. Auf einem Backblech ausbreiten und im Ofen gut trocknen, bis die Körner dunkelbraun geworden sind. Die Körner zerstoßen und mit dem Eichelkaffee vermischen. Der Kaffee schmeckt aromatischer, wenn die Körner und Eichelstückchen erst kurz vor der Kaffeezubereitung zerstoßen werden. Der Zichorienkaffee war einmal ein sehr bekanntes Getränk. Zur Zeit der Kontinentalsperre. Als keine englischen Waren auf dem Festland eingeführt werden durften, war auch der Kaffee knapp geworden. Man besann sich damals einer sehr schönen blauen Blume, der Wegwarte oder Zichorie. Der Kaffee aus dieser Wurzel wurde zum gängigsten Kaffeesurrogat. Es ist ein wenig mühsam, sich die Wurzeln für einen großen Vorrat Zichorienkaffe zu sammeln. Die Wurzeln stecken oft tief im steinigen Boden. Sie werden im Frühjahr oder Herbst ausgegraben, gereinigt, kleingeschnitten, geröstet und zu Pulver zerstoßen. Wer schon einmal in eine Eichel gebissen hat, der kann sich noch gut an den bitteren, zusammenziehenden Geschmack erinnern. So hat es mich auch gewundert zu erfahren, daß für die Indianer Nordamerikas die Eicheln eine wichtige Nahrungsquelle waren. Sie hatten Methoden entwickelt, um die bitteren und giftigen Stoffe aus den Eicheln zu entfernen. Ich durfte in Amerika einer Indianerfrau über die Schultern schauen, als sie die mühsame Prozedur vollzog, Eicheln zuzubereiten. Sie schälte die frisch gesammelen Eicheln und zerrieb sie in einem Steinmörser. Dieses Eichelmehl füllte sie nun in einen sehr fein geflochtenen Korb und stellte ihn im nah gelegenen Bach so auf, daß Wasser von oben in den Korb floß, durch das Mehl hindurch und nach unten wieder abfließen konnte. Zwei Tage stand der Korb im Wasser, bis sie ihn wieder herausnahm. Sie drückte das Mehl aus und breitete es in einem flachen Korb zum Trocknen aus. Mit diesem Mehl backte sie Pfannkuchen und Brot, kochte Suppen und Süßspeisen. Meistens mischte sie es zu gleichen Teilen mit Mais- und Weizenmehl. Gerichte aus Eichelmehl haben einen wüzigen, nußartigen Geschmack. Wieder zuhause, habe ich in einem alten deutschen Kräuterbuch fast daßelbe Rezept entdeckt. In Notzeiten scheint man auch hier die Eicheln zum Brotbacken verwendet zu haben. Man hat sie dafür geschält, kleingeschnitten und mit Wasser übergoßen. Dann ließ man sie über Nacht stehen und goß das Wasser ab. Dies sollte so oft wiederholt werden, bis das Wasser hell abläuft. Nachdem man sie im Ofen getrocknet hatte, wurden sie zermahlen und mit gleichviel Roggen- oder Weizenmehl vermischt. Aus dieser Mehlmischung wurde dann ein Sauerteigbrot gebacken. |
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Luisa Rezepte . Anna's Übersicht