Wenn's denn sein soll: Festessen ohne Fisch, und Fleisch

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Zutaten
Menge Einheit Zutat
  NACH DER RUBRIK VON Beat Wuethrich Erfasst von Rene Gagnaux
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Zubereitung:
. Obwohl ich kein großer Fleischesser bin: An Festtagen will ich nicht
ohne sein. Für den stetig wachsenden Kreis derer, die das ganze Jahr
kein Fleisch essen wollen oder mögen, habe ich ein festliches Menue
zusammengestellt, das nicht nur kein Fleisch, sondern auch keinen
Fisch enthält. Fondü, vegetarisch, muß nicht langweilig sein! Soll
es perfekt werden, ist die Arbeit nicht mühelos, aber einfach zu
bewältigen.

Für das vegetarische Fondü bereite ich einen Tag vor dem Essen eine
Gemüsebrühe zu. Gekörnte oder Würfelbrühe kommt nicht in Frage!
Ich brauche zwei Zwiebeln, zwei Karotte, eine halbe Sellerieknolle,
zwei Lauchstangen, zwei Tomaten, drei Stengel Petersilie, zwei
Knoblauchzehen, zwei Lorbeerblätter, zwei Thymianzweige, einen
Rosmarinzweig und fünf zerdrückte Pfefferkörner. Das gesäuberte
und je nach Sorte geschälte Gemüse schneide ich sehr klein; die
Tomaten brauchen weder enthäutet noch entkernt zu werden. In einem
hohen Topf erhitze ich zwei tb Olivenöl, gebe sämtliche Zutaten
inklusive Kräuter hinein, rühre gemächlich um, decke den Topf zu
und lasse die Gemüse-Kräuter-Mischung eine Viertelstunde lang auf
sanftem Feuer dünsten, nicht ohne zu vergessen, daß ich
zwischendurch zwei-, dreimal den wohlriechenden Inhalt umrühre.
Nachher gieße ich zwei Liter Wasser dazu, lasse aufkochen, würze
der Farbe und des Geschmacks wegen mit einem tb Sojasauce. Nach
zweistündigem Köcheln gieße ich alles langsam und vorsichtig durch
ein Sieb. Wichtig: Das Gemüse im Sieb nicht ausdrücken, denn wir
wollen eine Brühe und keine gebundene Suppe bekommen. Die
aufgefangene Flüssigkeit lasse ich auskühlen und stelle sie in den
Kühlschrank.

Am nächsten Tag folgen die Gemüserüstereien und das separate
Blanchieren oder Halbgarkochen der Eintunkgemüse: Blumenkohl,
Broccoli, Peperoni, Champignons, rohe Shuitake-Pilze, Karotte,
Lauchstücke, Chinakohlstücke. Als Saucen eignen sich all jene, die
man zu Fleischfondüs nimmt. Ferner: Sojasauce.

Die Brühe muß eventuell vor dem Erhitzen und vor dem Köcheln auf
dem Rechaud nachgewürzt werden.

Das Dessert, recht gehaltvoll, ist etwas für für ausgeprägte
Schokoholics; doch auch andere Süßigkeitenfreunde werden Gefallen
dran finden. 80 Gramm Butter, die mindestens eine Stunde keinen
Kühlschrank mehr erlebt hat, schlage ich mit vierzig Gramm Zucker
und einem halben Beutel Vanillezucker schaumig, gebe nach und nach
fünf Eigelb dazu, schlage weiter. Hundert Gramm geriebene,
ungeschälte Mandeln darunterziehen. Dazu kommen fünf steif
geschlagene Eiweiß, denen ich im Lauf des Schlagens wiederum vierzig
Gramm Zucker beimenge. Diese Masse vermische ich sorgfältig mit der
gelben Butter-Eier-Creme und hebe ebenfalls behutsam 80 Gramm
geschmolzene Edelbitterschokolade darunter. Dafür nehme ich nie und
nimmer sogenannte Kochschokolade, sondern teure, die für einmal
nicht aus der Schweiz, aber aus Frankreich oder Belgien stammen darf.
Beim Schmelzen mache ich immer und absichtlich einen Fehler, den kein
Kochbuch durchgehen ließe: Das jeweils empfohlene Wasserbad
ignoriere ich und gebe die zerbröckelte Schokolade direkt in einen
kleinen Aluminiumtopf, erhitze ihn minimst und rühre mit einer
Holzkelle um, bis die Schokolade vollständig geschmolzen ist. Also:
Die Masse besteht jetzt aus Butter-Eier-Mandel-Creme, Eiweiß und
geschmolzener Schokolade. Mokkatassen oder kleine feuerfeste
Förmchen buttere ich und stäube sie mit Puderzucker aus. Dann
fülle ich die Schokomasse in die Behälter, bis sie zu drei Vierteln
voll sind.

Für den nächsten Schritt ist ein Wasserbad unumgänglich. Doch das
ist ganz einfach. Eine Gratinform, die ich mit so viel heißem Wasser
fülle, daß die Förmchen gut zur Hälfte im Wasser stehen, stelle
ich während einer zehnminütigen Vorheizperiode in den Backofen, der
180 Grad Hitze erreichen soll. Danach stelle ich die Förmchen ins
heiße Bad und lasse sie eine halbe Stunde lang im Ofen, nehme sie
heraus, löse mit einem spitzen Messer die Puddings vom Rand der
Förmchen und stürze sie auf einen schönen Dessertteller. Darüber
gieße ich Schokoladensauce und halbgeschlagenen Rahm (zwei
Deziliter). Die Sauce besteht aus Zartbitterschokolade (diesmal 150
Gramm) und anderthalb Deziliter Rahm; beides zusammen wird in einem
kleinen Topf bei kleinster Hitze zu einer dickflüssigen Sauce
gerührt. Das Köpfchen soll lauwarm, die Schokosauce heiß, der Rahm
kalt sein.

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