Fagara, Blütenpfeffer, Sichuanpfeffer (Chuanjiao)

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Rezept für 1 - Text

Zutaten
Menge Einheit Zutat
  Blütenpfeffer
  Sichuanpfeffer
  Chuanjiao
  Fagara
  Anispfeffer
  Chinesischer Pfeffer
....
Kategorien
! Gewürz
  Info
Zubereitung:
. Fagara: dieser Gewürz ist unter vielen Namen bekannt - Anispfeffer,
Szechuanpfeffer, Sichuanpfeffer, Chinesischer Pfeffer, Blütenpfeffer,
Fagara - ist aber in keiner Weise verwandt mit dem uns vertrauten schwarzen
und weißen Pfeffer. Viele Arten Fagara sind in der Küche und Heilkunst
Chinas, Indiens und Japans seit Jahrhunderten im Gebrauch, die Szechuan-Art
gilt als die beste.

Der dicht wachsende, mit Dornen bewehrte Strauch des Blütenpfeffers
(chinesische Art des Gelbholzbaums) gedeiht in trockenen Gebieten der
gemaessigten Zonen. Er blüht zum ersten Mal nach etwa vier Jahren und
bringt danach etwa fünfzehn Jahre lang einen jährlichen Ertrag von 8 bis
10 Kilogramm Pfefferfrüchten. Die Beeren werden im Herbst geerntet.

Fagara sind die rotbraunen getrockneten Beeren, man trocknet sie in der
Sonne, bis die Kapseln sich öffnen und die schwarzen Samen freigeben. Die
Samen werden herausgesiebt, die Kapseln gelangen als Blütenpfefferkörner
auf den Markt. Die ätherischen Öle der Kapseln verbreiten ein kräftiges
Aroma. Die getrockneten rotbraunen ganzen Beeren sind ca. 4 bis 5 mm lang,
außen rauh und stachelig. Sie sind hohl und werden aufgespalten. Die Beeren
haben ein starkes Aroma nach Gewürz und Holz, ihr Geschmack ist eher
betäubend als scharf oder bitter.

Lose schwarze Samen und Samen aus dem Inneren der Beeren sollte man
wegwerfen: sie sind sehr bitter.

Aus den Samen kann Blütenpfefferöl gepreßt werden.

Zusammen mit Chilis bildet Blütenpfeffer das Grundgewürz für eine Reihe
scharfer Gerichte oder auch für gedämpfte Fischspezialitäten und
eingelegtes Gemüse; Fagara ist ein wichtiger Bestandteil im
Fünf-Gewürze-Pulver. In einigen Gebieten ist es üblich, Tee mit etwas
Blütenpfeffer zu trinken, um den Appetit anzuregen. In Stoffsäckchen
gefüllter Blütenpfeffer gilt als gutes Mittel gegen Motten und anderen
Insekten im Kleiderschrank. Im rohen Reis eingestreut, verhindert es
Wurmbefall. Einige Pfefferkörner im Speiseöl halten dieses frisch.

Um mehr Geschmack zu erzielen, röstet man die Beeren trocken, um vor dem
Gebrauch - sei es ganz, zerdrückt oder gemahlen - die ätherischen Öle
herauszuholen. Fagara raucht, wenn es heißt wird, so daß maessige Hitze
angezeigt ist; angesengte Beeren sind zu entfernen.

Blütenpfefferöl (Huajiaoyou) wird unmittelbar aus den schwarzen Samen
gepreßt oder durch Übergießen von gemahlenen Blütenpfeffer mit heißem
Öl gewonnen. Gemahlene Blütenpfefferkörner eignen sich als Ersatz.

Blütenpfeffersalz (Huajiaoyan): Salz mit etwas Blütenpfeffer vermischen
(eventuell weißer Pfeffer zugeben) und im Wok auf maessiger Hitze rösten,
bis das Fagara dunkel zu werden beginnt. Zum Beispiel zwei Eßlöffel
Fagara, drei Eßlöffel Salz und einen Teelöffel weiße Pfefferkörner.
Nach dem Abkühlen alles zu einem groben Pulver vermahlen. In luftdichter
Dose bis 4 Monate halbar. Blütenpfeffersalz wird in kleinen Schälchen
serviert, und man taucht rohe oder gebackene Gemüse, gebratenes Fleisch und
Geflügel hinein.

Quellen:

Stefan Ullmann, Chinesisch kochen, Gerichte und ihre Geschichte, Edition
dia, 1993, St.Gallen/Berlin/Sao Paulo, ISBN 3 86034 125 1.

Jill Norman, Das große Buch der Gewürze, AT-Verlag, 1991, ISBN
3-85502-3955-6

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