Schlehenwein nach Kitzinger Teil 1 von 2

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Rezept für 10 - LITER

Zutaten
Menge Einheit Zutat
5 Liter Schlehenbrei
6 Liter Wasser
2.5 Kilo Zucker (1)
500 Gramm Zucker (2)
5 Tabletten Hefennährsalzzu je 0,8 Gramm
20 Milliliter Antigel
1 Kultur Reinzuchthefe, Typ:Burgund/Portwein
1 Gramm Kaliumpyrosulfit
....
Kategorien
! Getränke
  Wein
  Schlehe
Zubereitung:
. Die Schlehen werden nach dem Waschen zerdrückt oder zerstampft und - soweit
möglich - ohne Steine zerstoßen, damit die Inhaltßtoffe während der
Gärung beßer ausgelaugt werden können. Eine Dampfentsaftung ist völlig
ungeeignet.

Je nach Geschmack können Gewürznelken oder zerkleinerte Zimtstangen
zugegeben werden.

Den Zucker (1) in heißem Wasser lösen, die Zuckerwasserloesung abkühlen
laßen und das Hefenährsalz, die Reinzuchthefe und das Antigel hinzufügen.
Den Fruchtbrei anschließend mit dem Zuckerwasser vermischen und alles mit
Hilfe eines Trichters in einen Ballon füllen. Sofort mit einem Gäraufsatz
verschließen. Für diese Menge einen größeren Ballon verwenden (etwa
20l-Ballon), da die Maische sehr hoch steigt; ungefähr 50% sollen als
Gärraum frei bleiben! Während der Gärzeit ist der Balloninhalt täglich
umzuschwenken, damit sich Fruchtfleisch und Fluessigkeit gut miteinander
vermischt werden. Die Maischegärung dauert 2 ~ 3 Wochen, in kühlen Räumen
etwa 4 Wochen. Während dieser Zeit wird der größte Teil des vorhandenen
Zuckers in Alkohol umgesetzt. Nach dem Abpressen wird die Fluessigkeit
nachgemeßen und sollte die in Yield angegebene Menge ergeben; wird diese
Menge nicht erreicht, muß mit Wasser aufgefüllt werden. Der Grund: Die
Zuckerkonzentration darf ein Maximum (Ausgangsmostgewicht von 125 Grad
Öchsle [Ö]) nicht überschreiten, da hierdurch die Gärung verlangsamt und
der Wein später zu süss bleibt. Nach dem Abpressen der Maische läuft die
Gärung nur noch langsam weiter; der Alkoholgehalt sollte über 13% Vol.
erreichen. Dies ist notwendig, damit der Wein ein ausgewogenes Verhältnis
von Zucker, Säure und Alkohol aufweist. Der Wein ist nach der Gärung kühl
zu stellen, damit er sich klärt. Sollte der Wein infolge besonders guter
Vergärung viel Alkohol und wenig Zucker als Restsüsse aufweisen, kann er
nachgesüßt werden. Es reichen meist 20 -50 g Zucker (2) pro Liter, je nach
Geschmack. Der Zucker wird im Wein kalt eingerührt und sollte bei einem
Alkoholgehalt über 15% Vol. nicht nachgären. Der Abstich des Weines wird
vorgenommen, wenn sich die groben Trubstoffe am Boden des Gefäßes
abgesetzt haben. Man gibt auf 10 Liter Wein 1g Kaliumpyrosulfit. Dieser
Zusatz verhindert unter anderem das braunwerden der roten Farbstoffe.

Eine Selbstklärung tritt dann nicht ein, wenn der Wein zuviel Gerbstoff
enthält oder die Früchte dampfentsaftet bzw kochendes Wasser zum
Übergießen (Extrahieren) verwendet wurde, da hierbei die für die Klärung
wichtigen Enzyme (Pekinasen) zerstört (inaktiviert) wurden. In diesen
Fällen können auf 10 l des fertigen Weines nach Zusatz von 20 ml Antigel
(Pekinase), 10 ml Kieselsol 15%ig und 2-6g Gelatine (letztere nach
Trübungsgrad) die Trubstoffe ausgefällt werden. Die Gelatine
(10g-Tütchen) muß vorher aufbereitet werden (nach Anweisung), andere
Mittel einfach so zusetzen. Alle Mittel müssen in den Wein gründlich
eingemischt werden. Nach etwa 2-4 Wochen kann der Wein abgezogen und der
Trub selbst - zur Vermeidung von Weinverlusten - über einen Papierfilter
filtriert werden.

Obwohl der reine Schlehengeschmack schon hervorragend ist und andere
Fruchtweine weit in den Schatten stellt - insbesondere wenn durch das
richtige Verhältnis von Alkohol, Säure, Restzucker und andere
Extraktstoffe eine "echte" Harmonie gegeben ist-, wird zuweilen mit anderen
Gewürzen , wie Zimt, Nelken usw,-"nachgeholfen". Feinheiten bei der
Weinbereitung bleiben jedem einzelnen überlaßen und bringen die
persönliche Note, das gewünschte Geschmacksbild. Bevor man mit der
gesamten Weinmenge experimentiert, sollte man kleine Versuche (1
Literflasche) durchführen.

Anmerkung des Erfaßers: Meine Versuche habe ich ohne Hefenährsalz, Antigel
oder Schwefelung gemacht, mit überwiegend gutem Erfolg. Reinzuchthefe
sollte sein damit auch der Alkoholgehalt stimmt.

Die Schlehen vom Kern zu bekommen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Ich habe
die Maische mit den Kernen angesetzt, klappte wunderbar; allerdings sollte
man darauf achten das möglichst keine Kerne zerstört werden.

Das Kapitel mit der aufwendigen Klärung habe ich nie benötigt, der
Schlehenwein klärt in der Regel gut von alleine. Ihr müßt nur darauf
achten das die Früchte _nach_ den ersten Frösten geerntet werden, dann
kann eigentlich nix mehr schiefgehen.

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