Moosbeer-Kißel (Kisel iz kljukwy)

zurück liste weiter

Rezept für 4 - Portionen

Zutaten
Menge Einheit Zutat
400 Gramm Moosbeeren
150 Gramm Kartoffelstärke
100 Gramm Zucker; Menge anpassen, je nach Säure der Beeren
  -- bis zur doppelten Menge
  Zucker; zum Ausstreuen
  Sahne
....
Kategorien
! Süß
  Kalt
  Moosbeere
  Info
  Russland
Zubereitung:
. Das Wort "kisel" leitet sich von "kißlyj" ab, was in den alten slawischen
Sprachen soviel wie 'sauer' oder 'faul werden', 'gären' im Sinn von
'verderben' bedeutete. Man setzte sauer Gewordenes mit Verdorbenem gleich.
Erst als man gelernt hatte, aus leicht gärendem Getreide und Mehl "Kiseli"
herzustellen, entwickelte sich das Wort zu einem Synonym für eine Leckerei.
Die russischen Wörter "kißlyj" und "kisel" kommen in der Bedeutung
'Leckerei' zunächst im slawischen Bereich vor. Daran läßt sich erkennen,
daß gerade das alte Reich die Heimat dieser Speise ist. Dafür spricht
außerdem, daß die wichtigsten Getreidearten Nordwestrußlands Hafer und
Roggen waren und die ältesten "Kiseli"-Sorten ebenfalls aus Hafer und
Roggen bestanden.

"Kiseli" sind heute geleeartige Deßerts - Roter Grütze ähnlich -, die mit
Kartoffelstärke angedickt werden. Ihren Grundgeschmack erhalten sie durch
frisches, gekochtes und getrocknetes Obst oder Beeren, Beerenpüree und
Säfte, Milch, Tee, Kakao, Schokolade, Kaffee, Nüsse, manchmal sogar durch
Butter oder Eier.

Heutzutage sind die "Kiseli" eher von fluessiger Konsistenz. Bis in das 19.
Jahrhundert jedoch waren "Kiseli" steif wie Sülze und sauer. Erst gegen
Ende des letzten Jahrhunderts wurden mit der Verbreitung der
Kartoffelstärke die sauren "Kiseli" durch süsse verdrängt, die man aus
Beeren zubereitete. Die süssen fanden zunächst im Baltikum, in Polen und
Belorußland Verbreitung; später gelangten sie nach Rußland, wo sie rasch
sehr populär wurden.

Man unterscheidet drei Arten von "Kiseli", dicke, mitteldicke und fluessige.
Letzere werden mit Maißtärke zubereitet, die um die Hälfte weniger
eindickt als Kartoffelstärke. Deshalb müssen "Kiseli" unter Beigabe von
Maißtärke 5 Minuten lang gekocht werden, was bei solchen mit Maißtärken
nicht nötig, ja falsch ist.

Während der Zubereitung muß die Fluessigkeit in sechs Teile geteilt
werden: In einem Teil wird die Stärke, in den restlichen Fünf der Zucker
ausgelöst und gekocht. Bereitet man größere Mengen zu, fügt man nach und
nach neu angerührte Stärke- und Zuckerlösungen der bereits existierenden
Geleemasse zu.

Generell gilt: auf 1 Tasse Fluessigkeit kommen

* bei dicken "Kiseli" 1 Eßlöffel Kartoffelstärke

* bei mitteldicken 2 Teelöffel Kartoffelstärke

* bei duennfluessigen 1 Teelöffel Kartoffelstärke oder 2 Teelöffel
Maißtärke.

Zucker wird je nach Geschmack verwendet, wobei man allerdings folgende Regel
berücksichtigen sollte: je mehr Kartoffelstärke, umso mehr Zucker.

Das Rezept

Die Moosbeeren in einem emaillierten oder Steintopf zerstampfen und
ausdrücken. Zu dem Saft soviel kaltes Wasser zufügen, daß sich genau 6
Tassen Fluessigkeit (bezogen auf die Zubereitung mit 400 g Moosbeeren)
ergeben. Ein Sechstel abschöpfen, in einen Topf gießen und mit der
Kartoffelstärke verrühren.

Zu der übrigen Fluessigkeit Zucker nach Geschmack geben, verrühren und zum
Kochen bringen. Die Kartoffelstärke in den siedenden Sirup eingießen.
Unter ständigem Rühren nochmals zum Kochen bringen. Falls sich Klümpchen
bilden, filtern.

Eine Stein- oder Porzellanform mit Wasser außpülen, mit etwas Zucker
ausstreuen und den Sirup hineingeben. Kaltstellen.

Wenn der Kisel fertig ist, auf einen großen Teller stürzen. Mit
geschlagener Sahne servieren.

Varianten

* Die Moosbeeren durch rote oder schwarze Johannis- oder andere Beeren
ersetzen.

* Statt geschlagener Sahne Mandelmilch reichen.

zurück liste weiter

Aufgerufen: 133

Luisa Rezepte . Anna's Übersicht

Full List