Historisch: Vorratskammer

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Menge Einheit Zutat
  HISTORISCH: VORRATSKAMMER
  Es war einmal... Vorratskamm
....
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  Historisch
Zubereitung:
. Die hier wiedergegebenen Informationen stammen aus der 18. Auflage des
Buches aus dem Jahre 1844.

In jedem Haushalts ist eine Vorratskammer, welche gehörig gelüftet werden
kann, ganz unentbehrlich. Die geeignetste Lage ist nach der Nordseite,
wobei in Ökonomien die Nähe eines Kornbodens der Mäuse wegen zu meiden
ist. Es darf darin nicht an Regalen zum Aufstellen von Töpfen, nicht an
Haken zum Aufhängen der Säckchen mit den verschiedenen Sämereien und
einigen Heilkräutern, sowie auch zum Aufhängen verschiedener Säche, z.B.
Mehl, Grütze, Graupen, getrcokneten Salatbohnen und dergl. fehlen. Dies
alles würde selbstverständlich im Keller verderben. Es darf namentlich in
einem ländlichen Haushalte nicht an Latten oben unter der Decke zum
Aufhängen von Würsten und geräuchertem Fleisch mangeln, welches nach dem
Räuchern, falls keine dunkle Kammer dazu vorhanden ist, seinen Platz bis
zum April in der Vorratskammer erhält, wo es aber vor Insekten geschützt
werden muss. In Haushaltungen auf dem Lande, wo man reichlich Obst
trocknet, kann solches in einer Kiste mit verschiedenen Fächern für
verschiedene Sorten aufbewahrt werden; damit Luft dazu kommen kann, stelle
man ein kleines Brett unter den Deckel. Kleinere Obstvorräte hänge man in
Säcken auf. Erbsen und Bohnen stell eman in einem Fasse oder Topfe hin.
Die Töpfe mit sogenanntem Kraut oder Muß (eingekochter Äpfel-, Birnen-,
Möhren- und Rübensaft) binde man mit Papier zu, bemerke den Inhalt darauf
und stelle sie in guter Ordnung auf die Bänke; ebenso in kalter Jahreszeit
die angemachten Früchte, auch, wo eingeschlachtet wird, den Vorrat von
Fett, doch diesen auf eine besondere Bank, nicht zu dem Eingemachten.
Vorrätige Seife schneide man in gleichmäßige, finderlange Stücke und
stelle sie auf eine Bank, möglichst entfernt von allen Lebensmitteln, in
Zwischenräumen nebeneinander hin; auf diese Reihe kann dann in gleicher
Weise eine zweite und dritte aufgebaut werden.
Was in größeren Landhaushaltungen an verschiedenartigen Geräten selten
gebraucht wird, als: sämtliche Wurstgerätschaften, verschiedene andere
eiserne Werkzeuge, welche im Keller verrosten würden, überflüssige
Küchengeräte, die im Herbst zurückgestellt und gut gereinigten
Milchbecken, auch die gereinigten Gartengerätschaften, welche im Herbst
nicht mehr gebraucht werden, dies alles erhält wohlgeordnet in der
Vorratskammer einen Aufbewahrungsort.
Das Fleischfaß und den beim Wurstmachen zu gebrauchenden Stosstrog stelle
man jedoch im Sommer aufrecht in den Keller, um sie vor Leckwerden zu
schützen; doch bedürfen sie zum längeren ERhalten gleich den
Waschfäßern eine Unterlage. Säcke für Korn und Mehl hänge man nach
jedem Gebrauche, weinmal zusammengelegt, in der Vorratskammer ordentlich
über eine Latte; Säcke und Körbe, welche beim Ausmachen der Kartoffeln
gebraucht werden, bewahre man ausgewaschen in der Vorratskammer bis zum
nächsten Gebrauche, ebenso die Waschkörbe. Kann aber für letztbemerkte
Geräte eine besondere Kammer bestimmt werden, so ist dies jedenfalls
vorzuziehen.
Im Übrigen ist in der Vorratskammer gute Ordnung, öfteres Lüften und
große Reinlichkeit zu empfehlen. Sobald sich Spuren von Mäusen zeigen,
säume man nicht, eine Falle aufzusetzen oder vergifteten Weizen zu legen,
wobei indes die Vorräte mittelst eines übergebundenen Stückes Zeug
geschützt werden müssen.

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