Historisch: Zweckmäßige Kochtöpfe und Deckel 1/4

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Menge Einheit Zutat
  HISTORISCH: ZWECKMä-IGE K
  Es war einmal... Kochtöpfe,
....
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Zubereitung:
. Es war einmal... Kochtöpfe, - -d



Die hier wiedergegebenen Informationen stammen aus der 18. Auflage des
Buches aus dem Jahre 1844.

So sorge man denn zunächst für das Notwendige und lasse es vor allem an
passenden Kochtöpfen und Bratgeschirren nicht fehlen, denn zu einer guten
Zubereitung der Speisen gehören solche Töpfe, deren Größe mit
derjenigen der darin kochenden Portionen im richtigen Verhältnis steht.
Wäre man z.B. durch Fehlen eines kleineren Topfes gezwungen, eine kleine
Portion Suppe, desgleichen Braten oder Geflügel in einem großen Topfe
zubereiten zu müssen, oder wollte man einen großen Braten in einen
kleinen Kochtopf hineinzwängen, so würde ein Missraten dieser Gerichte
die Folge der unpassenden Kochgeschirre sein. Man halte ferner auf
festschlsießende Deckel, damit der Dampf, welcher wichtige Funktionen
dabei zu verrichten hat, nicht entweichen kann. Sehr passend für die
geeignete Bereitung vieler Gerichte, namentlich der Fleischbrühe, die nur
im festverschloßenen Topfe und bei gelindem, gleichmäßigem Kochen
tadellos wird, ist der Papinsche Kochtopf. Ist der Papinsche Topf anfangs
bei guter Hitze zum KOchen gebracht, so läßt man ihn bei gelindem Feuer
weiter kochen, weil die Einwirkung des überhitzten Dampfes auf das
Garwerden der Speisen ein starkes Kochen unnötig macht. Eben dieses
gleichmäßige, gelinde KOchen, bei dem dennoch durch Erhaltung der Dämpfe
die Gerichte einer zweckmäßigen Kochhitze ausgesetzt sind, macht die
meisten Speisen sehr schmackhaft. Ausserdem wird der Wohlgeschmack der
letzteren bei diesem luftdichten Deckelverschluß noch dadurch erhöht,
daß den Kochstoffen das Aroma und noch manche feine, so leicht sich
verflüchtigende Teile erhalten bleiben, die in schlecht bedeckten Töpfen
frei werden. Dieser sehr zweckmäßigen Kochmethode entgegen verfahren
unwissende Köchinnen nur zu häufig, indem sie die zu Feuer gebrachten
Speisen ausnahmslos, ob diese starkes Sieden vertragen oder nicht, brausend
kochen lassen und, um das Überkochen zu vermeiden, vermittelst eines
untergeschobenen Kochlöffels den Deckel nur halb auf den Topf legen.
Namentlich Fleischbrühe, die während der Kochzeit so einladend und
aromatisch durchs Haus duftete, zeigt hinterher einen faden, kraftlosen
Geschmack, wenn sie bei offenem Deckel gekocht wurde.
Wer also gut und schmackhaft kochen will, bedarf Kochtöpfe mit gut
schließenden Deckeln und muß es vermeiden, die letzteren öfter als
nötig abzunehmen oder gar sie schief aufzulegen. Das häufige Rühren in
den Speisen ist ebenfalls eine schlechte Angewohnheit, welche Geschmack und
Ansehen derselben beeinträchtigt und am meisten von solchen Köchinnen
bliebt wird, welche ihre Töpfe zu stark kochen lassen und dann stets ein
Anbrennen der Speisen zu befürchten haben. Bei einer richtigen Besorgung
des Feürs und einem stetigen, festen Deckelverschluß kann man auch in
gewöhnlichen Kochtöpfen tadellose Gerichte bereiten; nur ist hier
größere Aufmerksamkeit erforderlich, als wie bei den Papinschen Töpfen.
Zur Fleischbrühe wähle man einen hohen, engen Topf, dessen Größe von
dem kochenden Stücke Fleisch abhängt, und beachte dabei, daß das Fleisch
stets mit Wasser überdeckt ist. Serh zu empfehlen ist auch ein Dampfkocher
oder Dampftopf, der, wie auch der Papinsche Topf, bereits in dem
Abschnitte: "Zweckmäßige Küchengeräte" erwähnt wurde. Der Dampfkocher
ist vorzüglich dazu geeeinget, das Gelingen von Puddings, von Klößen u.
dergl., welche Gerichte ungeübten Köchinnen so leicht beim Kochen in
Wasser misslingen, aufs beste zu befördern. daß die Kartoffeln sehr
schmackhaft im Dampf gekocht werden können, wurde bereits erwähnt, doch
hat man bei den Gemüsen, welche man im Dampf bereiten möchte, anstatt sie
in Wasser abzukochen, zu beobachten, daß sich diese Kochweise für alle
solche Gemüse, ganz besonders für die jungen eignet, deren Eigenartigkeit
der Zubereitung es nicht erfordert, daß sie vorab in Wasser gekocht oder
gleich mit Fett zu Feuer gebracht werden, sondern später nur kurze Zeit
hierin schmoren, auch wohl mit Butter gechwenkt oder mit einer Soße zur
Tafel gegeben werden.
Gemüse hingegen, wie grüne Bohnen, Braunkohl, Herbstrüben und viele
andere, bedürfen des Abkochens in reichlichem, stark siedendem Wasser.
Beim Kochen im Dampftopf stellt man Pudding in der Form auf den Einleger
(Sieb), Klöße legt man, wie überhaupt jedes, was man darin zu kochen
wünscht, direkt auf den Einsatz (Serviettenklöße selbstredend in der
Serviette). Man hat dabei nur darauf zu achten, daß das Wasser unten im
Topf gleichmäßig flott im Kochen erhalten bleibt, so daß die siedenden
Wellen den Einleger nicht berühren können; daß der Deckel des
Dampfkochers stets fest verschloßen sein muss, bedarf wohl keiner
Erwähnung. Sollte es vorkommen, daß das Wasser im Topfe früher
verdunstet, als die Speise gar ist, so helfe man nicht mit kaltem, sondern
mit siedendem Wasser nach. Es ist überhaupt erforderlich, während des
Kochens stets in einem anderen, reinlichen Topfe siedendes Wasser zu
erhalten, da durch Nachgießen von kaltem Wasser die Speisen verdorben
werden.

Fortsetzung 2

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