Holunder-Sekt, Teil 2

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Rezept für 1 - Rezept

Zutaten
Menge Einheit Zutat
  ;Teil 2 vom Rezept
  ;Anmerkungen
....
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  Kalt
  Holunder
Zubereitung:
. Hefeansatz

Stellt man eine größere Weinmenge her, so ist es ratsam und
notwendig, die Hefekultur einige Tage vorher zu vermehren. Unter
optimalen Bedingungen verdoppeln sich die Hefezellen in etwa 2-3
Stunden - bei kühler Temperatur kann es 10-20 Stunden dauern.

Für den Hefeansatz ist ein gärfähiger Apfel- oder Traubensaft am
geeignetsten.

Der Saft kann entweder pasteurisiert sein und ist in
Lebensmittelgeschäften erhältlich, oder man preßt einige Äpfel
nach dem Reiben auf dem Reibeisen mit einem Tuch aus. In eine etwa
3/4 mit Saft gefüllte, saubere Flasche gibt man eine Orginalkultur
Kitzinger Reinzuchthefe, verschließt das Gefäß mit einem
Wattebausch und stellt den Gäransatz bei Zimmertemperatur (etwa
20-25°C) auf.

Bei einer weißen Flasche und einem klaren Saft kann man nun
besonders gut beobachten, daß sich nach 1-2 Tagen die Hefe am Boden
vermehrt und sich nach einem weiteren Tag eine leichte Trübung des
Saftes einstellt. Gleichzeitig entsteht auf der Oberfläche eine
zunachst leichte, dann stärker werdende Schaumbildung: sie geht mit
einem Freiwerden von Kohlensäurebläschen einher. Sobald die Gärung
stuermisch verläuft (dies dürfte in etwa 4-6 Tagen der Fall sein),
ist der Ansatz in den Garbehälter zu geben.

Die Sektflaschen

Wegen des entstehenden Druckes können nur Sektflaschen (meist 0,75l)
verwendet werden. Weinflaschen, Bier- oder Limonadenflaschen, auch mit
Patent- oder Schraubverschluß sind völlig unbrauchbar, da sie nur
für einen überdruck von etwa 1-2 bar geeignet sind. Bei höherem
Druck platzen diese Flaschen, auch wenn die Verschlüsse zusätzlich
gesichert sind. Selbst bei besonders dickwandigen 0,75l Sektflaschen
mit Hohlboden müssen Einschränkungen gemacht werden.

Es gibt die sogenannten Leichtflaschen - Einwegflaschen mit einem
Gewicht von 460-550 g, die sich für eine Flaschengärung nicht
eignen. Hier werden nur Schaumweine mit impragnierter (= zugesetzter
Kohlensäure) mit einem Druck von 3-5 bar abgefüllt. Hierunter
fallen meist die niederpreisigen Sekte. Verwendet man diese zur
Gärung, käme es mit Sicherheit zum Platzen der einen oder anderen
Flasche (sehr gefährlich!).

Normalflaschen mit einem Gewicht von etwa 650-850 g eignen sich gut
für Flaschengärungen. Handelssekte mit der Etikettenbezeichnung
Flaschengärung sind meist in solche Flaschen gefüllt.

Ausserdem gibt es noch die sogenannten Schwerflaschen mit einem
Gewicht von 1000-1100 g: sie sind selten auf dem Markt und dienen
vornehmlich zur Vergärung in Sektkellereien.

Bevor man sich an die Sektbereitung wagt, sind die Flaschen genau
daraufhin zu überpruefen, ob sie in Ordnung sind und keine Risse
haben oder sonst abgesprungene Teile aufweisen. Als Verschlüsse
dienen im Haushalt Plastikstopfen, die mit der Hand oder einem
einfachen Gummi- oder Holzhammer relativ leicht eingeschlagen werden
können. Natur Korken (neu oder gebraucht) kommen nicht in Frage, da
die speziellen, für die Flaschenmuendungen passenden Korken sehr
teuer sind und nicht einfach, sondern nur mit schweren Maschinen ein
gepreßt werden können.

Neuerdings gibt es offene Hohlstopfen, in die ein kegelförmiges
Hütchen mit offener Spitze eingesetzt werden kann. Dieses Hütchen
ist ein stumpfer Kegel. Die sich nach der Gärung an der
Flaschenmuendung - bei gestürzter Flasche - ansammelnde Hefe kann
durch Rütteln in den Hohlstopfen gleiten jedoch nicht mehr in die
Flasche zurück.

Das Enthefen

Sobald sich die Hefe restlos am Korken abgelagert hat, kann sie
entfernt werden. Dieser Arbeitsvorgang ist der einzige schwierige im
gesanten Ablauf der Schaumweinbereitung, vor allem im häuslichen
Bereich. In gewerblichen Betrieben werden die Flaschenhälse bis etwa
6cm, Stopfen nicht eingerechnet, mit der Mündung nach unten in ein
Solebad getaucht, in dem bei etwa -15 bis -20 Grad Celsius der
Hefepfropfen gefriert.

Experimenierfreudige Hausweinbereiter haben herausgefunden, daß ein
krzfristiges Einstellen der Sektflasche (mit der Mündung nach unten)
in die Gefriertruhe über etwa 3-4 Stunden die Temperatur unter 0 Grad
absinken läßt. Ohne großen Druck und Flüssigkeitsverlust kann die
Flasche geöffnet, die Hefe entfernt und die Flasche wieder
verschloßen werden. Die Flaschen werden mit der Mündung nach unten
geöffnet, damit nicht mehr Schaumwein als nötig mit der Hefe
herausspritzt. Die Flasche wird sofort auf eine ebene Platte
gestellt, wo etwas gleichartiger Wein nachgefüllt wird. Die Flasche
muß dann sofort wieder mit dem Sektstopfen und dem Drahtbügel
verschloßen werden. Der Vorgang muß insgesamt _schnell_ ablaufen,
damit die Kohlensäure in der Flasche bleibt. Die Flaschen können an
einem kühlen Ort liegend aufbewahrt werden.

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