Honig-Dessertwein

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Rezept für 10 - LITER

Zutaten
Menge Einheit Zutat
3.5 Kilo Bienenhonig oder
2 Kilo Bienenhonig und
1.5 Kilo Kunsthonig
7 Liter Wasser
30 Gramm 80 %ige Milchsaeure
4 Tabletten Hefenaehrsalz
10 Gramm Weizenmehl
  Hefekultur Portwein
  Fruchtsaft
1 Gramm Schwefel-Pulver (**)
  Gaeraufsatz (Hobby I)
....
Kategorien
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  Alkohol
  Wein
  Honig
  Info
Zubereitung:
. (**) (Kitzinger Schwefel-Pulver zu je 1g (Kaliumdisulfit [K2S2O5])

Durch Zugabe von ca. 10-15% Fruchtsaft (Apfelsaft, Traubensaft, weisser
Johannisbeersaft, Stachelbeersaft) wird die Gaerung nicht nur gefoerdert,
also ein hoeherer Alkoholgehalt erzielt, sondern der Wein auch spaeter
fruchtiger schmeckt. Die Zuckerkonzentration des Ausgangsweines wird
dadurch gemindert und demzufolge werden bessere Gaerbedungungen geschaffen.

Die Vergaerung

Die Gaertemperatur sollte zwischen 18 und 25°C liegen und nicht stark
schwanken. Die Gaerung kann in einem speziellen Ballon geschehen, oder aber
auch in jedem anderen Behaelter, der erstens luftdicht verschliessbar ist und
eine Oeffnung fuer den Gaeraufsatz mit Gummikappe (als Dichtung) enthaelt, und
zweitens darf dieser Ballon von innen nicht mit Bakterien verschmutzt sein,
da sonst eine Gaerung scheitern koennte. Die Reinzuchthefe, die zugegeben
wurde, vermehrt sich sehr rasch, so dass man schon nach 3-4 Tagen erste
Reaktionen erkennen kann. Dabei wird der vorhandene Zucker etwa zu gleichen
Teilen in Alkohol und gsfoermige Kohlensaeure gespalten. Die gasfoermige
Kohlensaeure steigt nun allenthalben im Saft nach oben und bringt die ganze
Fluessigkeit in Bewegung, was wieder der lebhaft taetigen Reinzuchthefe
zugute kommt. Auf der Fluessigkeitsoberflaeche bildet sich haeufig ein
Schaumhut und natuerlich ein gewisser Druck an Hohlensaeuregas. Bei der
festsitzenden Gummikappe kann die Kohlensaeure nur durch den Gaeraufsatz nach
oben steigen, drueckt dort auf den inneren Fluessigkeitsspiegel des Wassers
und entweicht deutlich sichtbar und hoerbar als Gasblaeschen durch das Wasser
im Becher des Gaeraufsatzes. Auf diese Weise kann man genau beobachten, wann
die Gaerung einsetzt, wie sie sich steigert und wieder abklingt. Man braucht
nur die Anzahl der pro Minute austretenden Gasblaeschen zu zaehlen und hat
dann taeglich einen Massstab fuer die Intensitaet der Gaerung auch im Vergleich
verschiedener Ballons untereinander.

Das Ende der Gaerung

Nach einer Gaerdauer von 2-4 Monaten sollte unter normalen Umstaenden die
Gaerung beendet sein. Mit dem Aufhoeren der Kohlensaeurebildung, die vorher
alle Truebteilchen in staendiger Bewegung gehalten hatte, tritt jetzt
Beruhigung ein und der Jungwein kommt in das Stadium einer Selbstklaerung.
Der Schaumhut verschwindet und die Hefe mit allen Truebteilchen setzt sich
in einer deutlich abgegrenzten Schicht am Boden ab. Die vollstaendige
Klaerung des Weines muessen wir nun durch Abziehen von der Hefe, Behandlung
mit Schwefel-Tabletten (evtl. Filtration) vor allem aber durch kuehlere
Lagerung herbeifuehren. Da wir nach dem Dessertwein-Rezept gearbeitet haben,
muss ein wesentlich staerkerer Alkoholgehalt als bei ueblichen Tischweinen zu
spueren sein. Ausserdem wird die vorhandene Saeure durch einen vorhandenen
Restzucker immer noch stark ueberdeckt. Der in geringsten Mengen bei jeder
Gaerung entstehende Methylalkohol ist fuer den menschlichen Koerper ohne
Bedeutung.

Gaerprobe

Man fuellt eine Flasche mit dem Jungwein, verkorkt diese und laesst sie einige
Tage in einem etwas waermeren Raum stehen. Zeigt sich beim Oeffnen der
Flasche, dass der Wein doch noch stark schaeumt und perlt und in der Flasche
ein Kohlensaeuredruck entstanden ist, so ist dies ein Zeichen, dass auch der
Balloninhalt noch nicht vollstaendig vergoren ist. Man giesst die Probe in
den Ballon zurueck und schwenkt den Inhalt nach wie vor noch taeglich einmal
kraeftig durch, um die Taetigkeit der Hefe nochmals anzuregen. Hat die Probe
der Flasche jedoch ergeben, dass der Wein klar und ruhig geblieben ist, so
kann der Jungwein von der Hefe getrennt werden. Diese Massnahme ist nicht zu
lange hinauszuziehen, weil die nicht mehr taetige Hefe sich sonst zersetzt
und der ganze Balloninhalt einen ausgesprochenen Hefegeschmack bekaeme.

Das Abziehen von der Hefe

Die vorher empfohlene Probeentnahrme, sowie das Abziehen von der Hefe soll
immer so geschehen, dass der Ballon ruhig bleibt und der Trub am Boden nicht
aufgewirbelt wird. Die primitivste und zweckmaessigste Art des Abziehens
besteht darin, dass man einen Gummischlauch an einen duennen Stab gebunden in
den Ballon einfuehrt und nur wenig unterhalb der Fluessigkeitsoberflaeche
haelt, bis man so weit abgehebert hat, dass der Bodensatz erreicht ist. Den
im Gaerballon verbleibenden Trub kann man noch filtrieren, um auch noch den
Rest des Jungweines zu bekommen.

Schwefelung

Wegen der weiteren Klaerung und im Interesse der Haltbarkeit, empfiehlt es
sich nun, dem Wein auf 10 Liter eine Schwefel-Tablette zu 1g zuzugeben. Die
entsprechende Anzahl von Tabletten wird zerstossen und in etwas Jungwein gut
aufgeloest. Die Schwefelloesung wird dann dem Jungwein gruendlich zugemischt.
Als Verschluss koennen wir wieder die Gummikappe mit Gaeraufsatz benutzen,
denn es soll sich ja nun zeigen, ob der Wein tatsaechlich aufgehoert hat zu
gaeren. Gelegentliche kleine Gasblaeschen sind zu vernachlaessigen, da diese
auch durch den Saeureabbau entstehen koennen. Der Jungwein sollte nun kuehl
gelagert werden, damit sich seine Geschmackstoffe entfalten koennen. Dazu
ist der Ballon mit einem dichten Verschluss zu verschliessen. Sollte sich
nochmals ein Trub absetzen, so ist dieser nochmals durch Abziehen zu
eliminieren. Letztenendes kann dann der Jungwein in Flaschen abgefuellt,
verkorkt und etikettiert werden.

#AT Andreas Boerner
#D 15.05.1999
#NI **
#NO Gepostet von: Andreas Boerner
#NO EMail: andreas.boerner@berlin.de

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