Ucha, eine Info

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Zutaten
Menge Einheit Zutat
....
Kategorien
! Fisch
  Info
  Ucha
  Russland
Zubereitung:
. "Ucha" bezeichnet heutzutage ein fluessiges, heisses Fischgericht,
aber keine Fischsuppe mehr. Im 11. bis 12. Jahrhundert bezeichnete
"Ucha" eine Fleisch-, im 16. bis 17. Jahrhundert eine Huehnerbruehe.
Seit dem 15. Jahrhundert kochte man die "Ucha" jedoch immer haeufiger
mit Fisch. So entwickelte sich ein Fischgericht aus klarer Bruehe
ohne schwere Zutaten wie Getreidekoerner, Butter usw.

"Ucha" wird gewoehnlich nicht aus einer, sondern aus zwei bis vier
Fischsorten gekocht. Bevorzugt sollte dabei magerer Fisch (Eisfisch,
Kabeljau) mit fettem Fisch (Heilbutt, Seebarsch) kombiniert werden.
Viele der traditionellen Fischsorten sind allerdings mittlerweile
auch in Russland selten geworden bzw. kaum noch zu kaufen.

Die klassische russische "Ucha, auch "weisse" Ucha genannt, kocht man
aus Fischen, die eine klare Bruehe ergeben und sich durch
Klebrigkeit, Zartheit und "Suesse" auszeichnen: Zander, Barsch,
Kaulbarsch. In der Regel werden ausserdem zu einem Drittel Aalrutte,
Wels oder Schleie hinzugefuegt.

Daneben gibt es die sogenannte "schwarze" Ucha aus Karpfen, Karausche,
Roetling.

Die besonders fette "rote" oder "Bernstein"-Ucha wird aus Stoer,
Hausen oder Lachs zubereitet und mit Safran gewuerzt.

Seefische eignen sich fuer Ucha ebenfalls, beispielsweise Kabeljau,
Heilbutt, Koehler, Eisfisch, Seebarsch. Nicht geeignet hingegen sind
Ploetze, Brachse, Gruendling, Uckelei, Aal, alle Heringsarten,
Makrelen und Stichlinge.

Je frischer der Fisch, desto schmackhafter die "Ucha". Das gilt auch
fuer Seefische, weshalb gefrorene Fische vor der Zugabe in die "Ucha"
nicht aufgetaut werden sollten. Juengere und kleinere Fische sowie
das weniger verderbliche Schwanzstueck sind vorzuziehen.

Die "Ucha" entwickelt einen intensiveren Geschmack, wenn sie im
offenen, nichtoxydierenden Topf (emailliert oder aus Ton) bei
reduzierter Hitze gekocht wird. Die Kochdauer der "Ucha" haengt von
der Fischart ab: Suesswasserfisch wird 15 bis 20 Minuten gegart,
Seefisch 8 bis 12 Minuten, doch keinesfalls laenger, sonst wird er
zaeh, die Bruehe weniger suess und weniger aromatisch.

Die Russen essen als Beilagen zur "Ucha" Schwarzbrot,
Fisch-"Kulebjaki" oder "Pirogi" mit Stoerruecken, Sago, Reis und
Eiern, Zwiebeln oder Fisch gefuellt.

Man nimmt wenig Gemuese: Kartoffeln (am besten suessliche Sorten),
Karotten, Porree, unbedingt Zwiebeln. Ausserdem verwendet man viele
Gewuerze: Schalotten, Dill, Pastinake oder Petersilienwurzel und
~gruen, schwarzen Pfeffer, Estragon, Lorbeerblatt; manchmal
Muskatnuss, Safran, Ingwer, Fenchel, Anis. Die Faustregel lautet: Je
fetter der Fisch, desto mehr Gewuerze.

Sehr wichtig bei der Zubereitung einer echten "Ucha" ist die Beachtung
aller Kochvorschriften. Zuerst wird die Bruehe zubereitet: kochender,
gesalzener Gemuesesud, in den man den Fisch fuer kurze Zeit (7 bis 20
Minuten) gibt. Er darf nicht zerkochen, sondern muss im Sud ziehen,
damit er schmackhaft und saftig bleibt. Urspruenglich kochte man
zuerst eine Bruehe aus kleinen Fischen, Koepfen und Graeten, die dann
herausgenommen wurden; man seihte die Bruehe durch und klaerte sie
mit Eischnee. Erst danach wurden in diese Bruehe grosse Fischstuecke
getaucht und gegart.

Am Ende der Garzeit muss sich das Fischfleisch leicht von den Graeten
loesen, die Bruehe sollte klar und sehr aromatisch, das Fischfleisch
ganz weiss sein. Keinesfalls darf ein starker Fischgeruch entstehen.

#AT Rene

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