Garmethoden in China, 6/9

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Zutaten
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  Hitze
Zubereitung:
. 22. Liu

Liu ist eine Art "In-Sauce-Braten", wobei etwa nach der halben Garzeit oder
spaeter eine dicke Sauce (deren Grundbestandteile immer Maisstaerke, Zucker
und Essig sind) in der Pfanne hergestellt oder zugegossen wird.

Es geht laengst nicht so rasch wie bei Chow oder Pao: die Zutaten werden
nicht geschwinde bewegt oder geruehrt. Aus diesem Grunde benutzt man fuer
Liu statt des gewoelbten Woks lieber eine grosse Pfanne mit flachem Boden,
weil dann mehr Zutaten Kontakthitze bekommen, ohne dass man sie deshalb
unermuedlich ruehren und in Bewegung halten muesste. Man beschraenkt sich
darauf, die Zutaten nur vorsichtig und ohne Hast zu wenden.

Die Saucenmischung fuer Liu wird meistens schon vorher in einer separaten
Schuessel angeruehrt und erst in die Pfanne gegossen, wenn alle Zutaten
rundum angebraten sind, oder aber in der Endphase des Bratvorgangs. Man
bereitet gerne Fisch nach dieser Methode zu, indem man Fischscheiben
zunaechst rasch in Oel mit Knoblauch, Ingwer und Zwiebeln anbraet und dann
mit einer Saucenmischung aufgiesst, die mit etwas Wein oder anderem Alkohol
aromatisiert ist.

In Kanton wird der gleiche Prozess oft Hua genannt. Liu und Hua sind beides
Ausdruecke fuer "Schlittschuhlaufen", das Gleiten auf dem Eis; ebenso
anschaulich beschreiben sie in der Kochkunst die sanft-fliessende
Gleitbewegung des Pfanneninhalts nach dem Zugeben der Sauce in der letzten
Garphase.

23. T'ieh

T'ieh erinnert an Chien: dabei wird ohne viel Umruehren in wenig Oel
gebraten. Im Unterschied zu Chien braet man im allgemeinen das
Nahrungsmittel nur auf einer Seite, es wird nicht umgedreht (wie zum
Beispiel Brot). Man betraeufelt sogar haeufig die nach oben gekehrte Flaeche
mit Wasser oder Bruehe, um sie weich zu halten. So erreicht man
beispielsweise bei 'Kuo T'ieh', den 'Pekinger Topf-Teigtaeschchen', dass sie
zwar ein knuspriges "Fuesschen" haben, andererseits die Oberflaeche weich
und die Fuellung saftig ist (man legt eine Zeitlang einen Deckel auf die
Pfanne).

T'ieh kann allerdings auch heissen, grosse Fleisch- und Gemuesescheiben auf
beiden Seiten zu braten (wie zum Beispiel Fleischmedaillons) und erst vor
dem Servieren in kleinere Stuecke zu zerteilen.

24. Pien

Pien wird meist beim Garen von Gemuesen angewandt. Die Oelmenge, die man
dazu braucht, sollte etwa 10 bis 15 Prozent des Gewichtes der zu garenden
Gemuese entsprechen.

Zunaechst roestet man in diesem Oel etwas feingehackten Knoblauch, Ingwer
und Zwiebeln an, damit es einen stark aromatischen Geschmack bekommt. Dann
fuegt man das Hauptgemuese hinzu und braet es darin an, so dass es ein wenig
von diesem Geschmack annimmt. Nach etwa 2 bis 3 Minuten unermuedlichen
Ruehrens sollte alles von einem duennen Oelfilm ueberzogen sein. Nun kann
man mit etwas Bruehe oder Wasser auffuellen. Dadurch wird verhindert, dass
das Gemuese anbrennt und gleichzeitig wird der Prozess des "Schnell-
Daempfens" bewirkt. Verwenden Sie eine kraeftige Bruehe dazu, das gibt
zusaetzliche Wuerze!

Das Ergebnis ist ueberaus zartes, glaenzendes Gemuese, das vorwiegend im
eigenen Saft gegart wurde. Falls Sie einige Gewuerze (wie Sojasauce,
Glutamat, Sesamoel, Huehnerschmalz, Wein oder Zucker) zufuegen, wird aus
einem simplen Gemuesegericht eine koestliche Gaumenfreude.

Nach Pien werden in der chinesischen Kueche die meisten Gemuese zubereitet.

25. Ao

Ao ist eine komprimierte Art von Pien. Man beginnt ebenfalls damit, die
Gemuese in einer kleinen Menge Oel zu braten, gibt aber noch Gewuerze und
andere Zutaten dazu. Sobald alles von einem duennen Oelfilm ueberzogen und
halb gar ist, giesst man mit etwas Wasser oder Bruehe auf. Nun wird das
Gericht fertiggestellt durch eine Art von "Stark-Kochen" oder "Stark-
Braten", einen Vorgang, den man teils als Braten, teils als Daempfen
bezeichnen koennte. Der Dampf, der sich dabei entwickelt, ist stark
aromatisch und hat besondere Eigenschaften.

So ist Ao eine Garmethode, bei der rasch angebraten und dann auf hoechster
Hitze kurz gekocht beziehungsweise gedaempft wird. Man bereitet auf diese
Weise haeufig Schalentiere zu, die durch den hocharomatischen Dampf, dem sie
ausgesetzt waren, unvergleichlich gut schmecken.

26. Wen

Sowohl in der Dauer der Garzeit wie auch in der Garweise entspricht Wen wohl
am ehesten dem in der westlichen Kueche ueblichen Duensten. Die Zutaten
werden zunaechst mit Gewuerzen in etwas Oel angebraten, dann mit einer
kleinen Menge Wasser oder Bruehe aufgegossen und 10 bis 15 Minuten bei
geringer Hitze unter sanftem Ruehren gekoechelt. Kurz vor dem Auftragen kann
man die Sauce noch mit etwas Maisstaerke und einer Prise Glutamat (die mit
Wasser und Wein verruehrt wurden) durch kurzes Aufkochen binden.

#NI **
#NO Gepostet von Peter Holm
#AT Peter

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