Rezept für 1 - Info
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. | Mein Kind will nur Pommes, Schokolade und Gummibaerchen. Statt Gemuese lieber Big-Mac, statt Fisch, Kartoffeln und Salat lieber Pommmes. Die Kostvorlieben ihrer Kinder lassen Eltern oft schier verzweifeln. :"Mama, ich mag doch kein gekochtes Rindfleisch, und der doofe Brokkoli schmeckt mir auch nicht!" Der achtjaehrige Benjamin stochert lustlos im Essen herum und laesst mehr als deutlich erkennen, dass er seinen Hunger wahrscheinlich schon mit ganz anderen Lebensmitteln gestillt hat. Sehr zum Leidwesen seiner Mutter, die sich immer grosse Muehe gibt, ihrer Familie taeglich eine frische, vitamin- und mineralstoffreiche Kost auf den Tisch zu bringen. Doch die Vorlieben ihres Sohnes fuehren fast jeden Mittag zu den gleichen Diskussionen: "Kind, so iss doch endlich mal vernuenftig und gesund. Du kannst Dich doch nicht immer nur von Suessigkeiten und Fastfood ernaehren!" Aber Benjamin kontert: "Dann koch' mir hal tSpaghetti mit Tomatensauce. Oder lass uns Currywurst mit Pommes holen oder einen Hamburger!" FRUEHKINDLICHES LERNVERHALTEN: :Diesere Dialog stellt keinen Einzelfall dar. Er kommt in aehnlicher Form in unzaehligen Familien vor. Wohl kaum ein Thema bietet soviel Zuendstoff fuer Erziehungsdramen und Eltern-Kind-Konflikte wie die Frage der "richtigen" Ernaehrung. :Doch warum kommt es ueberhaupt zu dieser Dauerdebatte, warum weichen die Vortellungen der Kids derartig von den Wuenschen der Eltern ab? Der Leiter der Forschungsstelle fuer Ernaehrung an der universitaet Goettingen, Prof. Dr. Volker Pudel, sieht die Ursachen dafuer vor allem in der fruehen Entwicklung des kindlichen Essverhaltens. "Dabei spielen Lernvorgaenge eine ausschlaggebende Rolle", so der Experte in Sachen Ernaehrungspsychologie, "sie praegen die Essgewohnheiten sowie bestimmte Vorlieben." Am Beispiel Suessigkeiten wird dies besonders deutlich: Suesse Nachereien werden haeufig als kleine Belohnung fuer gute Leistungen eingesetzt oder auch als "Trostpflaster", wenn etwas Negativ vorgefallen ist. Das Kind "lernt" also, Suessigkeiten mit positiven Erfahrungen zu verbinden und als Ausgleich fuer Belastungen zu nutzen. Und diesem Lernprozess ist spaeter kein noch so machtvolles Elternwort gewachsen. ESSEN ZUR IMAGEPFLEGE: :Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Praegung durch die Umwelt. Nahrungsmittel haben ein gesellschaftliches Image, sagt Prof. Pudel, und das werde massgeblich durch die Werbung gepraegt, aber auch durch die Kameraden in Kindergarten und Schule. "Man ist, was man isst. Das geht nicht nur Erwachsenen so." Was fuer uns Hummer, Steak oder Champagner, ist fuer die Kids Cola, Pizza und Big-Mac. Diese Nahrungsmittel haben in der Welt der Kleinen ein hohes Sozialprestige, weil sie in der Gemeinschaft in Kindergarten und Schule anerkannt sind. :Ist also keine Beeinflussung und Aenderung moeglich? Doch, mit wenigen Regeln, ein paar "Tricks" und einer gezielten Erziehungsstrategie laesst sich viel erreichen. Nachstehend finden Sie Tips, wie sich Ihre Ernaehrungsideale und die Ihrer Kinder vereinbaren lassen. SO MACHEN SIE DEN KLEINEN DAS ESSEN SCHMACKHAFT: :"Finger weg von der Schokolade!" :Suessigkeiten sind von jeher ein Streitpunkt in der Familie. Einfach verbieten? Das macht sie noch attraktiver. Prof.Pudel plaediert fuer "felxible Kontrolle statt rigider Vrbote." Das heisst, die Nascherei etwas steuern. Also: eine Tafel Schokolade fuer eine ganze Woche. Wenn das Kind selbst verfuegen kann, wird es sich die Menge einteilen. Und schon ist der Effekt des Masshaltens erreicht. "Iss das doch, das ist gesund!" :Nichts ist so langsweilig wie Gesundes. Das liegt an unserer Kultur, in der Gesundheit meist mir Askese, Verzicht und Unlust gelichgesetzt wird. Deshalb: Gehen Sie nicht zu dogmatisch an die Ernaehrungserziehung heran. Versuchen Sie, Ihrem Kind den Salat, das Glas Milch oder den Gemueseteller ganz beilaeufig anzubieten. Und wenn's nicht gleich klappt - vielleicht beim naechsten Mal. "Jetzt koste doch wenigstens mal!" :Zum Verzweifeln, wenn die Kinder immer das Gleiche essen wollen, vorzugsweise Spaghetti mit Tomatensauce oder Pommes. Abwarten - irgendwann wird alles langweilig, selbst das Lieblingsgericht. Versuchen Sie es mit Varianten, z.B. Vollkornnudeln oder Gemuesestuecken in der Sauce. "Wenn ich das tue, krieg' ich dann ein Eis?" :Nascherei als Belohnung - eine weitverbreitete Erziehungsmassnahme. Aber Vorsicht: Ganz unmerklich vollzieht sich hier so etwas wie eine "klassische Konditionierung." Gutes, braves Verhalten wird mit Suessigkeiten gleichgesetzt, schlechtes geht mit Verzicht einher. Das Suesse kann so zur Droge werden, mit der man sich spaeter als Erwachsener selbst belohnt und auch Konflikte kompensiert. "Oh, da ist aber viel Fett drin!" :Analysieren Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Nahrungsmittel, beispielsweise beim Einkaufen oder zu Hause beim Zubereiten. Kinder sind wissbegierig, und hier lernen sie, mit der Ernaehrung umzugehen und zu verstehen, warum etwas zu viel oder schaedlich ist. "Seeraeuberpfanne, Drachenknoedel, Prinzensalat". :Kinder sind kreativ, und Kinder kochen gern. In gemeinsamen Kuechen-Aktionen und mit witzigen Rezepten koennen sie beides ausleben. Also, kochen Sie zusammen mit Ihrem Kind, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. #AT Renate |
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