Rezept für 1 - Text
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. | _Bruehen, filtern, druecken - was schmeckt am besten_ Der Siegeszug der Vollautomaten in deutschen Haushalten scheint unaufhoerlich zu sein. Man sollte aber nicht vergessen, dass es neben diesen Verfahren oder dem Einsatz der gaengigen Filterkaffeemaschine noch viele andere Moeglichkeiten gibt, das Aroma des Kaffees optimal zu entfalten. Einige dieser Alternativen, die schon lange bekannt sind und nicht in Vergessenheit geraten sollten, stellen wir hier vor. _1. Gegenueberstellung von Papierfilter-Methode versus Karlsbader Kaffeekanne_ Mehrere Jahrhunderte bereiteten die Hausfrauen ihren Kaffee mittels Aufkochen im Topf zu, was leider den Genuss truebte, da stets Kaffeesatz zurueckblieb. Erst mit der Erfindung des Kaffeefilters durch die Dresdner Hausfrau Melitta Benz und ihrer Bruehmethode vereinfachte sich die Prozedur. Beim Handfiltern wird das Kaffeemehl intensiv vom Wasser umspuelt und aufgewirbelt, so dass sich die Aromastoffe gut entfalten koennen. Es gibt mehrere Methoden, wie das Wasser in den Filter gegeben werden kann. Und die Weise, wie das Wasser eingegossen wird, veraendert auch das Ergebnis. Zunaechst sollte das Kaffeemehl nicht mit siedendem Wasser angebrueht werden. Auch gibt es Unterschiede im Geschmack, wenn das Wasser Schwall fuer Schwall oder mit der gesamten Menge Wasser in einem grossen Filter aufgebrueht wird. Eine Empfehlung zur besten Zubereitungsmethode gibt es nicht - hier gilt der eigene Geschmack. Experimentieren Sie einfach und entscheiden Sie selbst, welche Bruehmethode Ihnen am besten schmeckt. Neben der Methode mit dem Papierfilter gibt es noch die Zubereitung mit dem Karlsbader Porzellanfilter. Die Karlsbader Porzellan-Kanne setzt sich aus vier Teilen zusammen, naemlich Kanne, Filteraufsatz, Wasserverteiler und Deckel. Auch das Sieb ist aus Porzellan gefertigt, in das ohne Filterpapier oder sonstige Einsaetze der gemahlene Kaffee gegeben wird. Fuer diese Zubereitungsart sollte die Mahlung etwas groeber sein, fast schon griessfein. Experten sagen, der so gefilterte Kaffee sei milder, habe keine Schaerfe, sei wunderbar angenehm und sehr bekoemmlich. _2. Gegenueberstellung von Presskanne versus Kanne mit Metallfilter_ Eine andere Moeglichkeit, den Satz vom Kaffeegetraenk zu trennen, bieten Kannen mit Metallfilter. Weit verbreitet ist die "franzoesische Art", die French-Press Methode, bekannt auch als Pressstempelkanne oder Cafetière: grob gemahlenes Kaffeepulver wird in den Glasbehaelter gegeben, mit heissem, aber nicht kochendem Wasser benetzt und danach komplett uebergossen. Dann umruehren, den Deckel mit dem Filter aufsetzen und den Filterstab nach vier Minuten langsam herunterdruecken. Viele empfinden den so zubereiteten Kaffee als besonders aromatisch, bezeichnen ihn als "voll". Im Gegensatz zu den Papierfiltern bleiben die Kaffeeoele im der Kanne, eine Geschmacksnuance mehr im breiten Spektrum des Aromas. Zu den Pressstempelkannen gibt es eine Alternative - in einem zylindrisches Glasgefaess befindet sich ein Metallfilter mit feinen Poren, der nach der Ziehzeit von vier Minuten komplett herausgenommen wird. Experten sagen, mit dem herausnehmbaren Filter wird kein Druck wie bei den Presskannen auf den Kaffeesatz ausgeuebt, und dadurch wuerde noch weniger Saeure auftreten. Ein wissenschaftlicher Nachweis steht allerdings noch aus, auch hier muss man einfach selbst probieren und seinem eigenen Geschmack folgen. _3. "Doppel-Glaskolbenmethode" nach dem Vakuum-Prinzip_ Fuer alle, die im Chemie-Unterricht fasziniert waren von Bunsenbrenner und wabernden Daempfen aus dem Reagenzglas gibt es noch eine Alternative zur filterlosen Zubereitung. Die "Doppel-Glaskolbenmethode" nach dem Vakuum-Prinzip funktioniert folgendermassen: eine bauchfoermige, mit Wasser gefuellte Glaskanne wird auf eine Waermequelle gestellt (Herdplatte, Spiritusbrenner, Gasflamme), ein Glaskolben, der das Kaffeepulver enthaelt, daruebergestuelpt. Das erhitzte Wasser steigt durch den Dampfdruck von dem unteren Glasgefaess ueber ein Rohr in das obere Gefaess. Das kochende Wasser "wandert" quasi nach oben und brueht dort bei 90 ºC das Pulver auf. Nach wenigen Minuten wird der fertige Kaffee durch das Vakuum in das untere Glasgefaess wieder zurueckgesaugt. Im oberen Gefaess bleibt nur der Kaffeesatz zurueck. Durch diese Methode entwickelt der Kaffee ein sehr gutes Aroma, im Unterschied zu den Presskannen ist hier nun wirklich keinerlei Satz mehr in der Kanne bzw. beim Austrinken in der Tasse. Seit neuestem wird diese etwas arbeitsintensive Methode erleichtert durch ein Geraet mit elektrischem Anschluss, das man nun nicht mehr auf den Herd oder Spiritusbrenner stellen muss. _4. Kaffeekanne mit integriertem Filter & Anorak_ Ein Augenschmaus fuer Studenten-WGs oder Architekturbueros ist eine Designerkanne aus Daenemark. Die Handhabung ist sehr simpel - in das Glasgefaess wird Kaffeepulver gegeben, mit heissem Wasser uebergossen, umgeruehrt und vier Minuten stehengelassen. Die Kanne wird mit einem Deckel verschlossen, der einen intgrierten Filter traegt. Der Kaffee wird jetzt ausgegossen und der Satz wird von dem Metallfilter in der Kanne gehalten. Experten zweifeln, ob denn der Kaffee nicht viel zu stark wird, wenn der Satz lose in der Kanne umherwirbelt. Denn er setzt sich zwar am Kannenboden ab, wird aber bei der Ausschenkbewegung wieder in Unruhe gebracht. Gewaermt wird die Kanne mit einem Thermoueberzug aus Neopren, schon das allein macht die Kanne zum Gespraechsmittelpunkt bei jedem Brunch. Wer die Kanne in grosser Runde einsetzt, den Kaffee also schnell ausschenkt und verbraucht, braucht sich aber ueber den "wandernden" Kaffeesatz und das damit veraenderte Kaffeearoma keine Gedanken machen. Zum Abschluss sei bemerkt - alle Methoden unterscheiden sich nur minimal voneinander und sind doch auch abhaengig vom Geschmack und |
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