Info: Knollenziest (Crosne)

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Rezept für 1 - Info

Zutaten
Menge Einheit Zutat
  Knollenziest
  Crosne
  Stachys affinis (lat.)
  Japanische Kartoffel
  Crosne du Japon (frz.)
....
Kategorien
! Info
  Gemüse
  Crosne
Zubereitung:
. Noch zu Zeiten unserer Grosseltern kannte man Knollenziest (Stachys
affinis) auch unter dem Namen Stachys oder Japanische Kartoffel. Die
Englaender nennen ihn Japanische oder Chinesische Artischocke, und in
Frankreich gelten Crosne du Japon seit fast 250 Jahren als
Delikatesse. Knollenziest stammt aus China, wird aber seit alters her
auch in Japan und Indien angebaut. Ein franzoesischer Gaertner
brachte die ersten Knollen aus Asien mit in seine Heimatstadt Crosne
und von dort fanden die Pflanzen ihren Weg quer durch Europa.

Knollenziest gehoert wie Rosmarin, Lavendel, Basilikum, Pfefferminze,
Salbei und viele andere Duftkraeuter zur Familie der Lippenbluetler.
Die Pflanze wird 30-40 cm hoch, sie besitzt aehnlich wie manche
Minzearten dicke, nesselartige Blaetter. Ihre Blueten locken
zahlreiche Insekten an. Neues Terrain erobert sie mit Hilfe
unterirdischer Auslaeufer, deren Enden sich im Herbst zu laenglichen,
geringelten Knollen verdicken. Die zarten, saftigen Knoellchen sind
weiss bis perlmuttfarben, duennhaeutig, 3-8 cm lang, 1-2 cm dick.

Nach den ersten Froesten im Herbst sterben die Triebe ab, die Knollen
dagegen sind winterhart. Wie Topinambur ueberwintern sie im Freien,
ohne Schaden zu nehmen.

Am besten gedeiht der Knollenziest auf naehrstoffreichen, lockeren,
gleichmaessig feuchten Boeden. Er reagiert empfindlich auf
Trockenheit, deshalb sind reine Sandboeden nur bedingt geeignet. Ob
man ihm einen Platz an der Sonne oder im Halbschatten zuweist,
beeinflusst den Ertrag nicht. Kuehle Witterung behagt den Pflanzen
mehr als tropische Hitze. Die Triebe entwickeln sich am besten um
23GradC, die Temperaturen um 15GradC foerdern die Knollenbildung.
Wechsel von Waerme und Kaelte verursacht ungleichmaessig geformte
Knoellchen, da je nach Temperatur das oberirdische bzw. das
unterirdische Wachstum gefoerdert wird.

Man legt die Knoellchen im April 6-15 cm tief in die Erde (je
schwerer der Boden ist, desto hoeher); der Abstand in der Reihe
betraegt etwa 30 cm, zwischen den Reihen etwa 40 cm. Kompost im
Pflanzloch hilft dem Knollenziest auf die Spruenge. In den folgenden
Wochen heisst es 2- oder 3mal jaeten, bis der Bestand geschlossen ist
und weiteren Wildwuchs unterdrueckt. Die Pflege beschraenkt sich auf
Anhaeufeln, Mulchen, Giessen.

Hitze und Trockenheit beguenstigen den Befall mit Spinnmilben.
Ausserdem saugen Blattlaeuse gerne an den samtigen Blaettern. Die
paar Troepfchen Pflanzensaft neidet ihnen niemand, doch leider
transportieren sie in ihrem Speichel Viren, die den Anbau von Crosne
vor allem in Frankreich vor einiger Zeit fast zum Erliegen gebracht
haetten. Infizierte Pflanzen haben verfaerbte und verformte Blaetter
und liefern geringe Ertraege. Ueber infizierte Knollen gelangen die
Erreger auf neue Beete. Inzwischen ist virusfreies Pflanzgut im
Handel und Crosne steht in den Feinschmeckerlokalen wieder auf der
Karte.

Alle 2-3 Jahre will dieser Ziest auf ein neues Beet umsiedeln, weil
mit der Zeit der Ertrag nachlaesst.

Die Ernte beginnt ab November, Dezember, sobald das Laub abgestorben
ist. Sie dauert bis zum Fruehjahr, sofern kein Frost die Arbeit
behindert. Unter einer dicken Mulchschucht bleibt die Erde lange
frostfrei.

Der Ertrag liegt bei 1-3 kg/qm. Man hebelt die Wurzeln mit der
Grabegabel aus dem Boden und rupft die Knollen ab. An der Luft
verbraeunen die duennhaeutigen Knoellchen sehr schnell, trocknen ein
und verlieren an Aroma. Deshalb sollte man sie nur portionsweise
ernten. In feuchtem Sand bei 0-2GradC eingelagert bleiben sie einige
Zeit lang frisch. Zu warm aufbewahrte Knollen treiben aus.

Statt Staerke enthaelt Knollenziest leicht verdauliche Stachyose. Die
Knoellchen werden nicht geschaelt, sondern nur sauber gebuerstet
gebraten, (im Wok) geduenstet, 5-10 Minuten lang gedaempft,
suesssauer eingelegt oder roh in Salate geschnitten. Einige Tropfen
Zitrone im Kochwasser sorgen dafuer, dass die Knollen ihren hellen
Teint behalten. Feinschmecker uebergiessen die Knoellchen mit heisser
Butter, andere bevorzugen Sojassauce oder Kraeuterjoghurt.

#AT Petra Holzapfel
#D 19.01.2002
#NI **
#NO Gepostet von: Petra Holzapfel
#NO EMail: Helmutu.Petra.Holzapfel@t-online.de

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