Amaranth, Quinoa, Hirse (Info)

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Zutaten
Menge Einheit Zutat
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  Getreide
Zubereitung:
. _Herkunft_

Amaranth wurde schon vor 3000 Jahren in Mittel- und Suedamerika
angebaut und fuer die Azteken war das verbreitetet Getreide einst
kostbarer als Gold und wichtige Zutat beim zeremoniellen
Goetterdienst, weshalb die Spanier den Anbau verboten, um die
Menschenopfer zu unterbinden.

Quinoa, auch Perureis oder Inkakorn genannt, wurde in den Hochebenen
der Anden angebaut, und war in den Regionen zwischen (heute) Mexiko
und Chile, dort unentbehrlich, wo Mais nicht mehr angebaut werden
konnte. Schon bei den Inkas galt Quinoa als Wundermittel fuer Kraft
und Widerstandsfaehigkeit, so dass die spanischen Eroberer auch den
Anbau dieser Pflanze unter Androhung der Todesstrafe verboten: "Die
Unterwerfung dieser rebellischen Indios wird niemals vollstaendig
sein, solange sie eine gewisse Frucht essen, die nicht groesser als
ein Stecknadelkopf ist".

Hirse ist wahrscheinlich das aelteste von Menschenhand kultivierte
Getreide und den Babyloniern schmeckte sie angeblich schon recht
gut. Hirse wurde in Europa in Form des Hirsebreis zum Fruehstueck
und Abendbrot auf den Tisch gebracht, bevor Weizen und Roggen und
damit das Brot, den Tisch eroberten.

_Pseudogetreide_

Amaranth und Quinoa, zwei wieder entdeckte Kulturpflanzen weisen
durch ihre enge Pflanzenverwandschaft viele Gemeinsamkeiten auf.
Quinoa gehoert zu den Gaensefussgewaechsen und ist eng verwandt mit
Spinat, Mangold und Rote Beete. Amaranth gehoert zu den
Gartenfuchschwanzgewaechsen. Beide sind "Pseudogetreide", sie sehen
zwar aus wie Getreide und ihre Samen werden auch so verwendet, aber
es ist keine Getreideart. Die mineralstoffreichen Blaetter werden in
ihren Anbaulaendern als Gemuese oder Salat verzehrt. Hirse ist eine
Getreideart und eine sehr alte Saettigungsbeilage, die den Ruf hat,
ein "Arme-Leute-Essen" zu sein.

_Unterschiede_

Alle drei hier vorgestellten Getreidearten bilden Rispen mit
Tausenden von kleinen Samen aus. Amaranth und Quinoa haben sehr
grosse, auffaellig gefaerbte Fruchtstaende und wachsen innerhalb
eines halben Jahres bis zu zwei Meter hoch. Die Samen haben die
Groesse eines Senfkornes. An einer Pflanze Amaranth befinden sich
etwa 50000 Samenkoerner, deren Ernte oft noch von Hand erfolgt. Sie
sind sehr leicht und etwa 1500 Koerner wiegen 1 Gramm. Amaranth und
Quina haben einen nussigen Geschmack. Der Anbau wird seit einigen
Jahren durch internationale Projekte wieder unterstuetzt und
gefoerdert und somit sind der nationale Verbrauch der Anbaulaender
und der Export sprunghaft gestiegen. Allein Deutschland importierte
im letzten Jahr 320 Tonnen Quinoa.

Bei der in Deutschland erhaeltlichen Speisehirse handelt es sich
hauptsaechlich um den Samen der Rispenhirse, die wegen ihrer
goldgelben Farbe auch als "Goldhirse" bezeichnet wird. Das Hirsekorn
ist von Spelzen umhuellt, die bei der Verabeitung entfernt werden
muessen. Im Handel findet man meist die geschaelten Koerner oder
Flocken. Der Anteil an der Getreidewelternte betraegt jaehrlich ca.
7 Prozent.

_Gesundheit_

Ein ganz wichtiger Aspekt ist der hohe Eiweissgehalt dieser Samen,
wobei Amaranth der Spitzenreiter mit 18 % ist. Quinoa enthaelt 14%
und Hirse ca. 10% Eiweiss. Der Grund dafuer ist der relativ grosse
Keimling und kleine Staerkekoerper des Korns. Werden unsere
Getreidearten, z.B. Weizen zum Brotbacken oder bei der
Mueslizubereitung mit Amaranth gemischt, so ergibt sich aufgrund
sogenannter Ergaenzungseffekte ein Eiweiss hoher biologischer
Wertigkeit.

Beim Mineralstoffgehalt nehmen Quinoa und Amaranth ebenfalls eine
Spitzenstellung ein. In Deutschland gehoeren Kalzium, Eisen und Zink
zu den sogenannten kritischen Mineralstoffen, d.h. sie werden mit
der Nahrung durchschnittlich in nur unzureichender Menge
aufgenommen. Der hohe Gehalt an Magnesium, Kalzium und Eisen machen
die beiden Pseudogetreide zu diaetetisch wertvollen Nahrungsmitteln.
Die Hirse gehoert mit zu den fettreichen Getreidearten mit hohem
Anteil an Lecithin. Bemerkenswert ist auch der hohe Gehalt an dem
Mineralstoff Kieselsaeure, die fuer den Aufbau von Knochen und
Stuetzgewebe notwendig ist.

Wer sich schon mit Quinoa beschaeftigt hat, weiss dass es einen
Bitterstoff enthaelt, der zu der Gruppe der Saponine
gehoert(Saponine wirken blutverduennend). Deshalb Quinoa immer
gruendlich waschen. Es gibt aber inzwischen auch saponinarme
Sorten.Quinoa sollte allerdings nicht in der Saeuglingsernaehrung
eingesetzt werden.

Amaranth, Quinoa und Hirse sind glutenfrei. Diesen drei Koernern
fehlt der Kleber, deshalb eignen sie sich fuer Menschen, die an
Zoeliakie (auch Sprue genannt) leiden. Diese Menschen reagieren auf
den Eiweissstoff Gluten im Weizen und Roggen mit einer hoechst
gefaehrlichen Unvertraeglichkeit. Ihre Darmwand veraendert sich und
Naehrstoffe koennen nicht mehr uneingeschraenkt resorbiert werden.

_Zubereitung_

In der Vollwerternaehrung wird Hirse schon laenger als Getreide
geschaetzt. Das geschaelte Korn eignet sich gut fuer suesse und
herzhafte Auflaeufe; Hirsekoerner lassen sich aehnlich wie Reis
zubereiten und eignen sich als Beilage fuer viele Gerichte.
Allerdings quillt Hirse staerker auf als Reis und benoetigt deshalb
mehr Wasser. Aus Hirseflocken und -mehl lassen sich Suppen, Breie
und Backwaren herstellen. Hirse sollte vor dem Kochen gewaschen
werden, um einen ranzigen Geschmack zu vermeiden.

Amaranth- und Quinoakoerner, bzw. Samen sind in Biolaeden und
Reformhaeusern erhaeltlich. Sie werden aehnlich wie Reis gewaschen
und dann mit der zweifachen Menge Wasser aufgekocht. Man laesst sie

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