Duft von 1.August in der Luft (2)

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Rezept für 4 - Portionen

Zutaten
Menge Einheit Zutat
  Weggen
  REF St. Galler Tagblatt 31.7.2001, Regionen
  -- Edith Hollenstein, Petra Kuenzle, Uzwil
  -- Erfasst von Rene Gagnaux
....
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  Backen
  Gebäck
  Schweiz
Zubereitung:
. Fuer viele Baecker ist der 1. August wohl ein Feiertag, jedoch kein
freier Tag.

Roland Taverna und sein Oberuzwiler Baeckerkollege Paul Schlauri
kneten heute schon den Teig, aus dem morgen die goldbraunen, herrlich
duftenden 1.-August-Weggen gebacken werden.

Der verfuehrerische Duft fruehmorgens aus den Baeckereien hat in den
letzten Tagen einen Zacken zugelegt: 1.-August-Weggen werden
gebacken. Das suesse Hefegebaeck ist beinahe ein kulinarisches
Nationalgut, allerdings ein zeitlich begrenztes.

Wie frische 'Weggli'

Die 1.-August-Weggen gehen weg wie frische 'Weggli'. Das haben die
Baecker in der Region erkannt und beginnen meist schon Wochen vor dem
Nationalfeiertag mit der Weggen-Produktion. Seit zwei Wochen stellt
Roland Taverna, seit neun Jahren Baecker in Niederuzwil, taeglich
rund hundert 1.- August-Weggen her. 'Die Leute haben Ferien und somit
Zeit zum fruehstuecken', vermutet er. Fuer den Verkauf am 1. August
wird Taverna etwa tausend Weggen vorbereiten - der Feiertag ist fuer
ihn alles andere als ein freier Tag. Und er weiss: Was zu viel
gebacken wurde, kann am naechsten Tag nicht mehr verkauft werden.

Aus Schweizer Produkten

Baecker Paul Schlauri aus Oberuzwil wird ebenfalls am 1. August seine
Ladentueren oeffnen. Fruehmorgens schon wird sich der feine
Broetchenduft im Dorf verbreiten und Kundschaft anlocken. 'Fuer den
Weggenteig verwenden wir ausschliesslich inlaendische Butter und
Schweizer Vollmilch', meint er. Damit unterstuetzen die Baecker den
Absatz von hierzulande produzierten Nahrungsgrundmitteln. Dies ist
ganz im Sinne der Marketingidee, welche urspruenglich der
Geburtsstunde des Schweizer 1.-August-Weggens zu Grunde liegt.

Beliebt seit 42 Jahren

In den Zwanziger- und Dreissigerjahren bekundete man Probleme mit dem
Absatz von Schweizer Produkten. Um dem entgegenzuwirken, machten die
Baecker mit verstaerkter Werbung und speziellen Produkten vermehrt
auf sich aufmerksam. Wie der Drei-Koenigs-Kuchen wurde der
1.-August-Weggen 1959 vom Schweizerischen Baeckermeister-Verband
lanciert. Heute ist bei vielen die Grundidee des traditionellen
Broetchens vergessen gegangen. Doch nicht bei allen. Coop
beispielsweise laesst einen Teil aus dem Erloes des
1.-August-Weggen-Verkaufs den Schweizer Bergbauern zugute kommen -
und unterstuetzt damit wieder die Herstellung von Schweizer Produkten.

Am Vorabend Teig herstellen

Der Teig fuer den 1.-August-Weggen ist etwas weicher als gewoehnlicher
Zopfteig und enthaelt etwas mehr Butter. Paul Schlauri, seit 28 Jahren
Baecker in Oberuzwil, fuegt alle Zutaten schon am Vortag zu einem Teig
zusammen und laesst ihn bei sechs Grad langsam aufgehen. Die Teigmasse
teilt er in kleine Portionen und formt daraus runde Broetchen. 'Zwoelf
Schnitte sind noetig fuer ein Schweizerkreuz. Dies ist eine aufwendige
Arbeit, man muss sorgfaeltig und praezise schneiden', erklaert der
Fachmann. Danach werden die Teigkugeln nochmals fuer zehn Stunden
kuehlgestellt. Am 1. August wird Baecker Schlauri frueh in seine
Backstube gehen, die Weggen in den Ofen schieben und sie goldbraun
backen, bevor der Nationalfeiertag auch fuer ihn und seine Familie
zum freien Tag wird.

#AT Rene Gagnaux
#D 22.07.2002
#NI **
#NO Gepostet von: Rene Gagnaux
#NO EMail: r.gagnaux@ch.inter.net

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