Was isst man in Norwegen Teil 2 von 4

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Rezept für 1 - Text

Zutaten
Menge Einheit Zutat
  Norwegen
  REF Brita Drangsholt Jaksjo Nytt fra Norge, 1994
  -- Erfasst von Rene Gagnaux
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  Norwegen
Zubereitung:
. Anfang: siehe Teil 1.

Die meisten Familien haben beim Weihnachtsessen ihre ganz besonderen
Traditionen. Zur Staerkung vor den letzten Weihnachtsvorbereitungen
am 24. Dezember gibt es vielfach mitten am Tag Milchreis. Als
kulinarischer Hoehepunkt werden dann am Spaetnachmittag oder Abend
aufgetischt: an der Kueste Kabeljau, Heilbutt oder Laugenfisch, in
Ostnorwegen Schweinerippe, feine Fleischkloesse und
"Weihnachtskochwurst" und in Westnorwegen traditionell gepoekelte
Lammrippe, auf Birkenreisern gekocht. Als Nachtisch laesst man sich
oft Reiscreme mit rotem Saft oder roter Dessertsauce schmecken.

Tierhaltung, Ackerbau und "Fischerbauernhoefe"

Tierhaltung und Ackerbau sind von jeher die tragenden Saeulen der
norwegischen Agrarwirtschaft, und die Erzeugnisse - Milch, Butter,
Kaese, Fleisch, Brot und andere Getreideprodukte - sind nach wie vor
die grundlegenden Bestandteile der Ernaehrung. Hinzu kommen die vor
der langgestreckten Kueste in grossen Mengen gefangenen Fische. An
der Kueste war es frueher ueblich, Fischfang und Landwirtschaft
miteinander zu kombinieren ("Fischerbauernhoefe"). Der Mann fuhr zum
Fischfang aufs Meer, vielleicht zusammen mit aelteren Soehnen, und
war oft laengere Zeit abwesend; waehrenddessen nahm die Frau sich des
Hofes an. Ihr standen Toechter und juengere Soehne zur Seite.

Schon in mittelalterlichen Quellen ist von der grossen Bedeutung der
Dorsch- und Heringsfischerei fuer die norwegische Wirtschaft zu lesen.
Heringe werden daher auch als das "Silber des Meeres" bezeichnet.
Salzheringe waren lange Zeit die Hauptmahlzeit der weniger bemittelten
Norweger. Heute sind Heringe ebenso teuer wie andere Fischsorten.

Salz- und Delikatessheringe gehoeren in schmackhaften Zubereitungen
zu den meisten kalten Buefetts in Norwegen. Auch in Hotels kann man
sich beim Fruehstueck eingelegte Heringe, Hering in Tomatensauce und
Hering in Senfsauce auf den Teller tun.

In den 80er Jahren entstanden an der Kueste viele Fischfarmen. Dieser
neue Wirtschaftszweig produziert jedes Jahr bedeutende Mengen
Zuchtlachs. Der groesste Teil wird in die europaeischen Laender, in
die USA und nach Japan exportiert. Neben Jarlsberg und Linjeakevitt
ist Lachs einer der besten norwegischen Exportartikel.

Fuer viele traditionelle Gerichte wird Fischfarce verwendet.
Bezeichnungen wie "Kvitsoy-Kloesse" und "Kristiansund-Kloesse" lassen
den Ursprungsort an der Kueste erkennen, waehrend "Makrelen-Klopse"
und "Seelachs-Frikadellen" den Hauptrohstoff angeben.

Die Norweger sind sich sicher, dass die Milch norwegischer Kuehe die
beste der Welt ist. Und das ist vielleicht gut so - denn im
Durchschnitt trinkt hier jeder Einwohner 150 l pro Jahr! Daher fehlt
den Norwegern oft gerade die heimatliche Milch, wenn sie sich im
Ausland aufhalten. Weitere Besonderheiten der norwegischen Ernaehrung
(verglichen mit anderen Industriestaaten) sind ein relativ geringer
Fleischkonsum (ca. 50 kg) und ein relativ hoher Fischkonsum 1. Die
Brotgetreideernte schwankt von Jahr zu Jahr. Klimatisch liegt
Norwegen am Rand des Anbaugebiets fuer Brotgetreide. Zucker wird in
Norwegen nicht produziert. Der importierte Zucker war lange Zeit ein
Luxusartikel, und dies ist wahrscheinlich einer der Gruende dafuer,
dass norwegische Rezepte mit weniger Zucker auskommen als
auslaendische. Doch nicht nur Zucker wird importiert, die Haelfte
aller Lebensmittel, in Kalorien gemessen, stammt aus dem Ausland.

Von notwendiger Haltbarmachung zum Festessen

Viele Elemente der norwegischen Esskultur, die heute als typisch
gelten und bei festlichen Anlaessen mit einem Hauch der 90er Jahre
serviert werden, waren frueher eine aus der Not geborene Tugend. Denn
Gefriertruhen gab es fuer die Aufbewahrung verderblicher Lebensmittel
noch nicht. Der Alltag war davon gekennzeichnet, dass Menschen und
Tiere auf dem Hof den Winter ueberleben mussten. Im Herbst wurde
geschlachtet, denn dann gaben die Tiere am meisten Fleisch, das
Futter fuer den Winter war begrenzt, und das Klima bot eine
natuerliche Kuehlmethode. Fleisch und Fisch wurden mit Salz, Zucker,
durch Trocknen oder Raeuchern in verschiedenen Kombinationen haltbar
gemacht. So gab es z.B. Poekel- und Rauchfleisch. Fisch (und z.T.
auch Fleisch) wurde mit Salz und eventuell etwas Zucker luftdicht
eingelegt und konnte nach 1-4 Tagen (z. B. Graved Lachs) oder 2-3
Monaten (Rakfisk, gegorener Fisch) gegessen werden. Aus Milch wurden
Butter, Kaese und Sauermilch gemacht. Frische Lebensmittel galten
lange Zeit als schlecht bekoemmlich, gesund waren dagegen gut
gesalzene Gerichte. Das pflanzliche Wachstum ist in Norwegen auf eine
relativ kurze Periode begrenzt, und bei den frueheren Getreidesorten
war es durchaus nicht selbstverstaendlich, dass das Korn jedes Jahr
reif wurde.

Weiter: siehe Teil 3

#AT Rene Gagnaux
#D 07.07.2002
#NI **
#NO Gepostet von: Rene Gagnaux
#NO EMail: r.gagnaux@ch.inter.net

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