Was isst man in Norwegen Teil 3 von 4

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Rezept für 1 - Text

Zutaten
Menge Einheit Zutat
  Norwegen
  REF Brita Drangsholt Jaksjo Nytt fra Norge, 1994
  -- Erfasst von Rene Gagnaux
....
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! Aufbau
  Info
  Norwegen
Zubereitung:
. Anfang: siehe Teile 1 und 2

Frueher waren Fladenbrot und Lefser (eine Art Pfannkuchen) die
wichtigsten Backwaren in Norwegen. Hafer-Lefser z.B. werden bei
schwacher Hitze knusprig gebacken. Sie wurden frueher wie das
Fladenbrot im Vorratshaus (Stabbur) laengere Zeit aufbewahrt.

Weiche Lefser werden oft mit Sahne zubereitet und sind nicht so lange
haltbar. Dieses Gebaeck ist eine Delikatesse fuer feierliche Anlaesse,
besonders wenn es noch andere wertvolle Zutaten enthaelt und mit
Butter und Zucker o.ae. bestrichen wird.

Als im 18. Jahrhundert Kuechenherde aufkamen, begann man, das Essen
aus frischen Lebensmitteln zuzubereiten. Doch erst Anfang unseres
Jahrhunderts war ein Herd in den norwegischen Kuechen allgemein
ueblich.

Rohstoffe je nach Jahreszeit

Von den Konservierungsmethoden unserer Vorfahren bis zur modernen
Tiefkuehltechnik ist es ein weiter Sprung. In der Nachkriegszeit
wurden viele Lebensmittel nicht mehr eingemacht, gepoekelt oder
eingelegt, sondern tiefgefroren. Die alten Methoden der
Haltbarmachung gerieten einige Jahrzehnte lang fast in Vergessenheit.
In dieser Zeit liessen wir uns von den neuen Moeglichkeiten
begeistern, und eine Weile glaubte man, mit der Technik koenne man
den jahreszeitlichen Wechsel der Rohstoffe vergessen. Das ganze Jahr
hatte man Erdbeeren, Lachs und Lammfleisch in der Gefriertruhe. Heute
ist man beim Gebrauch dieser Konservierungsmethode weitaus
zurueckhaltender. Das Interesse an Rohstoffen und Esskultur ist in
den letzten Jahren gestiegen, nicht zuletzt dank der vielen
erstklassigen Koeche in Norwegen. Damit sind sich weite Kreise der
Bevoelkerung wieder bewusst geworden, wie wertvoll es ist, die
frischen Lebensmittel der Saison auszunutzen.

Der beste Koch der Welt

Norwegische Koeche schneiden bei internationalen Wettbewerben sehr
gut ab, und der zur Zeit weltweit beste Koch ist ein Norweger! Bent
Stiansen gewann 1993 den wertvollen Preis Bocuse d'Or.

Die norwegische Kueche auf Chefkoch-Ebene ist stark von der
franzoesischen cuisine beeinflusst. In den letzten Jahren ist jedoch
eine Tendenz bei den norwegischen Kuechenchefs festzustellen, die
kontinentale Kueche mit norwegischen Elementen, d.h. oft auch
regionalen Spezialitaeten, zu kombinieren. Ein Pionier auf diesem
Gebiet ist Arne Brimi, Meisterkoch aus Lom. Das Essen soll moeglichst
naturgetreu sein. Der den Rohstoffen eigene Geschmack ist das
Wichtigste. Und die Zutaten kommen von norwegischen Feldern, Wiesen
und Waeldern, aus Meer und Binnenseen. Grossmutters Rezepte sind
wieder modern. Wir erleben einen phantastischen Stolz auf norwegische
Rohstoffe und traditionelle norwegische Gerichte, was sich fuer einen
Auslaender oft wie ein exotisches Erbe frueherer Essgewohnheiten
ausnimmt.

Historisch gesehen hat es bei der Ernaehrung in Norwegen - bedingt
durch das ungleiche Angebot an Rohstoffen - regionale Unterschiede
gegeben, die heute allerdings nicht mehr so ausgepraegt sind. Denn
ueberall kann man die Halbfabrikate und Fertiggerichte der
Nahrungsmittelindustrie kaufen. Jede Region hat aber trotzdem noch
ihre eigenen Rezepte fuer die Zutaten der betreffenden Gegend.

Schnellgerichte im Gegenwind

Im 20. Jahrhundert hat sich die Ernaehrung der Norweger wie in anderen
Industriestaaten stark gewandelt. In den letzten Jahren scheint die
Entwicklung sich mit "Fast food", Fertiggerichten und
"Light"-Varianten sehr stark beschleunigt zu haben. Fuer manch einen
ist Essen wohl nur noch ein notwendiges Uebel, das "im Voruebergehen"
erledigt wird. Gleichzeitig ist aber auch eine gegenlaeufige Tendenz
mit einem neuerwachten Interesse an Esskultur und groesserer Freude
an guten Mahlzeiten (und ihrer Zubereitung) festzustellen. Dies kommt
insbesondere am Wochenende zum Ausdruck. Die norwegischen Verbraucher
wollen saubere, naturreine Ingredienzien, und norwegische
Nahrungsmittelhersteller sehen hier ihre Chance, gerade das zu
produzieren, worauf sie sich verstehen: Rohstoffe, die zu den
naturreinsten der Welt gehoeren.

Stellen Sie sich zwei Auslaender oder Auslaenderinnen auf einer
Norwegen-Reise vor. Der (die) eine hat sich sein (ihr) Essen
mitgebracht, der (die) andere kehrt in Rasthaeusern, Gaststaetten und
Restaurants ein, stattet der Baeckerei am Ort einen Besuch ab, kauft
sich Garnelen frisch vom Fischkutter und wird vielleicht von einer
norwegischen Familie zum Essen eingeladen. Besuchen diese beiden
Touristen auf diese Weise eigentlich das gleiche Land?

Weiter: siehe Teil 4

#AT Rene Gagnaux
#D 07.07.2002
#NI **
#NO Gepostet von: Rene Gagnaux
#NO EMail: r.gagnaux@ch.inter.net

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