Pfeffer (Info)

zurück liste weiter

Rezept für 1 - Text

Zutaten
Menge Einheit Zutat
1 Info
....
Kategorien
! Information
  Gewürze
Zubereitung:
. Als relativ preiswerte Handelsware ist Pfeffer taeglich im Gebrauch
und kaum ein Gericht kann darauf verzichten. Das war nicht immer so,
denn fuer das Jahrtausende alte Gewuerz wurden lange Zeit
astronomische Preise gezahlt. Urspruenglich beheimatet in den
Monsunwaeldern der suedwestindischen Malabarkueste, der sogenannten
Pfefferkueste, begeisterten die scharfen Koerner bereits die
Griechen der Antike und die Roemer.

Geschichte

Bis ins Mittelalter beherrschten arabische und venezianische
Haendler den gesamten Gewuerzhandel Europas; die Geheimhaltung der
Pfefferlieferanten war oberstes Gebot, um die "gepfefferten" Preise
nicht zu verderben. Pfeffer hatte den Rang eines Statussymbols der
guten Kueche und wurde sprichwoertlich mit Gold aufgewogen.
"Pfeffersaecke" nannte man abwertend hanseatische Kaufleute, die
dank des Pfeffers zu Reichtum gekommen waren.

Auch die Haendlerdynastien der Fugger, Welser und Tucher brachten es
mit Pfeffer zum Erfolg. Sie besassen damals das Monopol fuer den
transalpinen Handel - also das letzte Wegstueck von Venedig ueber
die Alpen. Lange Zeit wusste in Europa niemand, wo das begehrte
Gewuerz angebaut wurde. Deshalb bedeutete die Redewendung "jemanden
dorthin schicken, wo der Peffer waechst", ihn weit fort zu wuenschen
in ein unbekanntes Land.

Die Suche nach dem sagenhaften "Pfefferland" fuehrte zu grossen
Entdeckungsreisen der Europaeer, allen voran der Portugiesen und
Spanier. Dem portugiesischen Seefahrer Vasco da Gama war 1498 das
Glueck beschieden, den Seeweg nach Indien zu finden und tatsaechlich
auf die Pfeffergaerten der suedwestindischen Malabarkueste zu
stossen. Er gruendete portugiesische Handelsniederlassungen in
Indien und begruendete damit Lissabons Ruhm und Aufstieg zur neuen
Gewuerzmetropole.

Pfeffer wird heute in vielen Tropenlaendern der Erde kultiviert.
Seine Hauptanbaugebiete sind Indien, Brasilien, Malaysia, Sri Lanka
,Vietnam und Indonesien.

Die Pflanze

Die Pfefferpflanze Piper nigrum gehoert zu der Gattung der
Pfeffergewaechse (Piperaceae), einer Familie mit etwa 700 Arten. Der
immergruene, tropische Pfefferstrauch ist ein Lianengewaechs und
wird in Anbaukulturen (Pfeffergaerten) an Stuetzpfaehlen gezogen, an
denen er mit Hilfe seiner Haftwurzeln wie Efeu emporklettert.

Drei Jahre nach der Pflanzung traegt der Pfefferstrauch seine ersten
Fruechte, die in Trauben bzw. Rispen mit bis zu 30 Beeren dicht
zusammenstehen. Die Pefferbeeren bestehen aus kleinen runden
Steinfruechten, die von einer Schale und einer duennen Schicht
Fruchtfleisch umgeben sind und sich im Laufe der Reifung von gruen
ueber gelb nach rot verfaerben.

Aroma und Geschmack

Pfeffer hat einen warmen und holzigen Geruch. Das Fleisch der
Fruechte enthaelt Oelzellen, die aromatische und scharf schmeckende
Stoffe enthalten: Die wuerzenden Inhaltsstoffe sind aetherisches Oel
und Alkaloide, von denen das Piperin den brennenden Geschmack
bewirkt.

Um schwarzen Pfeffer zu produzieren, werden die Fruchtstaende,
solange sie noch nicht ganz reif sind, geerntet und mehrere Tage an
der Sonne getrocknet. Das Fruchtfleisch, das den Kern umgibt, wird
dadurch runzelig und verfaerbt sich langsam braunschwarz. Schwarzer
Pfeffer enthaelt viel von dem Alkaloid Piperin und schmeckt deshalb
besonders wuerzig-scharf.

Weissen Pfeffer gewinnt man aus den vollroten reifen Fruechten.
Nachdem sie einige Tage in Salzwasser fermentiert werden, laesst
sich das Fruchtfleisch der Beeren leicht entfernen. Dann trocknen
die eigentlichen Samen in der Sonne bis sie matt weiss sind. Das
Piperin, die scharfe Substanz des Pfeffers, steckt im Fruchtfleisch
des Pfefferkorns, waehrend der ganze Duft seiner oeligen Substanz im
Korn selbst liegt. Deshalb ist weisser Pfeffer weniger scharf, aber
aromatischer als der schwarze.

Gruener Pfeffer hat ein zartes fruchtiges Aroma. Die ausgewachsenen,
aber noch gruenen Beeren werden nach der Ernte in Salzlake oder
Essig eingelegt. Damit wird verhindert, dass die Beeren sich braun
verfaerben. Gefriergetrocknet oder eingelegt in einer Lake gelangen
sie dann in den Handel.

Die Begeisterung, die der gruene Pfeffer bei uns und in der
restlichen Welt ausgeloest hat, stammt allerdings erst aus den 60er
Jahren. In der Kueche wird gruener Pfeffer vor allem zu
Kurzgebratenem verwendet, sowie auch in Pfeffersaucen, Reis,
Gemuese, Kaese- und Wurstwaren. Auch unterstreicht er den
aromatischen Geschmack von Erdbeeren, Ananas, Vanilleeis und Feigen.

Rosa Pfeffer

Rosa Pfeffer gehoert nicht zur Gattung der Peffergewaechse
(Piperaceae), sondern stammt von einem suedamerikanischen Baum, dem
brasilianischen Pfefferbaum. Die in Europa als Gewuerz verkaufte
Ware kommt groesstenteils von der Insel Réunion. Dort hielt man den
Strauch mit mit seinen rosa Blueten und Beeren fuer eine giftige
Pflanze mit ungeniessbaren Fruechten und vermied sogar jegliche
Beruehrung. Den Einzug in unsere Kuechen verdankt der rosa Pfeffer
Bernard Broquère, einem franzoesischen Gewuerzhaendler, der die
Fruechte analysieren liess. Es handelte sich dabei um die Fruechte
des voellig harmlosen Schinus terebinthifolius.

Rosa Pfeffer hat ein mildes, leichtes Pfefferaroma, schmeckt
fruchtig, wenig scharf und leicht zuckrig. Er ist haeufig in bunten
Pfeffermischungen zu finden, in Kaese und eignet sich fuer Fisch,
Gefluegel, zarte Gemuese wie zum Beispiel Spargel, Saucen und
Salatdressings; vor allem dient er der optischen Verschoenerung.
Wegen seiner schleimhautreizenden Wirkung sollte man Rosa Pfeffer

zurück liste weiter

Aufgerufen: 118

Luisa Rezepte . Anna's Übersicht

Full List