Gâteau de foies de volaille au caramel de Porto

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Rezept für 1 - Rezept

Zutaten
Menge Einheit Zutat
  Hühnerleber
  Porto
  Salz, Pfeffer, Muskat, Piment
  Schalotten, Knoblauch
  Petersilie, Eier
  Crčme double, Sahne
  Jerez-Essig
  Zucker, Butter
  Fest kochende, säuerliche Äpfel
  Balsamico
  Calvados
  Gewürztraminer
....
Kategorien
Zubereitung:
. Originaltext Siebeck: Für ein Vier-Personen-Gericht dürften sich die
Mengen leicht abschätzen lassen. Es handelt sich bei dieser
Delikatesse um einen Brei aus Hühnerlebern, der in vier
Portionsförmchen gefüllt und im Wasserbad gegart wird. Also werden
250 g Hühnerleber wohl genügen. Was zu viel ist, kriegt Frau
Hoffmann. Hühnerlebern sind ihr Lieblingsfressen. Dort, wo das
Rezept entstanden ist und heute noch häufig gekocht wird, also
zwischen Beaune und Lyon, gackern auf den Wiesen die berühmten
Bressehühner. Deshalb können die dortigen Hausfrauen deren Lebern
auf dem Markt kaufen. Sie sind groß und hellgelb. Was bei uns
angeboten wird, ist meistens braun und ziemlich klein. Das ist
eindeutig die zweite Wahl. Auch die Gewinner des zweiten Preises
mussten sich mit der deutschen Ware begnügen, was sie dann durch
perfektes Würzen ausgeglichen haben.

Die Lebern werden zunächst
pariert, das heißt von allen Nerven und Adern gesäubert, sodann 15
Minuten in Porto und Salz mariniert. Porto ist eine Kurzform für
Portwein, und welche Sorte des dunklen, süßlichen Weins für dieses
Rezept vorzuziehen wäre, kann ich nicht sagen. Ich nehme an, auch
von Kamp & Schaefer nahmen es damit nicht so genau. Sie werden
genommen haben, was in den Gastküchen herumstand. Und das war
bestimmt kein Vintage Port.

Danach die Marinade weggießen und die
Leberstücke zusammen mit folgenden Dingen in den Mixer geben:
Schalotten, Knoblauch, Petersilie, 2 Eier, 2 EL Crème double, Porto
und 1 EL Sahne. Der gute Paul Bocuse musste diesen Vorgang noch ohne
Mixer bewältigen, als er bei seinem Lehrer Fernand Point die
Grundlagen der feinen Küche lernte. Er trieb die Lebern durch ein
Sieb, eventuell sogar zweimal, damit das entstehende Mus eine feine
Konsistenz bekam. Auch die Preisträger trieben die »Lebersuppe« nach
dem Mixen einmal durch ein Sieb. Die Petersilie wurde vorher sehr,
sehr fein gehackt. Menge: 2 EL. Danach 60 g flüssige Butter
einlaufen lassen und die restlichen Gewürze einrühren. Wann davon
genug in der Mousse ist, stellt man durch Abschmecken fest. Nach dem
zehnten Gâteau de foies de volaille wird man auch das nicht mehr
nötig haben.

Wir wollen bei aller Neugier auf die Hühnerleberkuchen
nicht den caramel de porto vergessen. Dazu wird in einer Pfanne
Zucker karamellisiert und mit Essig abgelöscht. Man lässt ihn kurz
kochen, und bevor er steinhart wird, gibt man den Portwein dazu.
Auch hierbei entscheidet das Abschmecken über die jeweilige Menge.
Erfahrungsgemäß ist das Verhältnis 1 EL Essig zu 4 EL Portwein. Doch
Vorsicht: Man kann sich ganz schön die Zunge an dem heißen Karamell
verbrennen! Es kommt auch noch flüssige Sahne dazu. Diese Sauce soll
eine sirupartige Konsistenz haben. Mit ihr gießt der pfiffige
Hobbykoch 4 Porzellanförmchen aus und füllt diese sodann mit der
Lebermousse auf. Diese Förmchen werden im 120 Grad heißen Backofen
40 Minuten im Wasserbad gegart. Also zuerst in eine tiefe Bratform
stellen und kochendes Wasser drum herum gießen, dass sie bis zur
Halskrause im Wasser stehen. Zusätzlich mit Alufolie abdecken, denn
auf keinen Fall soll sich eine harte Haut bilden! Danach dürfen sie
etwas abkühlen und werden auf einen Teller gestürzt. Nun werden die
Äpfel geschält, halbiert und in dünne Spalten geschnitten. Dann in
geklärter Butter anschwitzen, mit Zucker und weißem Balsamico
karamellisieren, mit einem Glas Gewürztraminer ablöschen und mit
wenig Calvados, Salz und Pfeffer verfeinern. Vom Portweinkaramell
müsste noch etwas übrig sein. Vier TL reichen aus. Dieser Rest wird
mit Butter aufmontiert - also erhitzen und dabei mit dem Schneebesen
kalte Butterflöckchen unterrühren - und noch einmal abgeschmeckt.
Von diesem klebrig-süßen Seim wird ein wenig an die gestürzten
Puddings geträufelt, daneben finden die Apfelspalten ihre letzte
Ruhestätte, dann senkt der Vater den Löffel in die lockere Masse und
schließt erwartungsvoll die Augen. So beginnen alle feinen Menüs,
für die er aus dem Keller einen alten Volnay geholt hat. Oder er
süffelt dazu eine edle Riesling-Auslese von der Mosel.

#AT Dirk Trunz
#D 11.07.2002
#NI **
#NO Gepostet von: Dirk Trunz
#NO EMail: trunz@onlinehome.de

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