Toskanischer Gemuesetopf und die beruehmte Ribollita

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Rezept für 6 - Portionen

Zutaten
Menge Einheit Zutat
500 Gramm Weisse Bohnen
4 Knoblauchzehen
  Salbeiblaetter
  Salz
2 Selleriestangen
1 Moehre
1 Zwiebel
0.5 Tasse (250ml) Olivenoel
1 Bund Petersilie
1 Kilo Cavolo nero; oder Wirsing
1 Tasse (250ml) Tomatenpueree
500 Gramm Helles Bauernbrot
  REF wdr.de, Martina Meuth Bernd Neuner-Duttenhofer
  -- 26. Januar 2001 Erfasst von Rene Gagnaux
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Kategorien
! Suppe
  Eintopf
  Schwarzkohl
  Bohne
  Italien
Zubereitung:
. Rein sprachlich bedeutet der Name nichts weiter als "Aufgewaermtes", -
kulinarisch klingt das ja erst einmal wenig verlockend. Aber gemach:
Wenn waehrend der Ferien im idyllischen Landgasthof die Ribollita auf
dem Speiseplan steht, findet sie jedermann hervorragend. Warum? Weil
eben nicht lieblos alles in einen Topf geworfen wird, wie der Name
suggeriert, sondern die Gemuese akkurat zugeschnitten und den
jeweiligen Garzeiten gemaess nacheinander behutsam verarbeitet
werden. Und weil man dem Eintopf genau dieselbe Aufmerksamkeit
widmet, wie einem raffinierten Fleischgericht.

Aufgewaermt kann ja nur werden, was zuvor schon mal gekocht wurde. Und
tatsaechlich ist eine Ribollita erst die zweite Stufe einer Sache, die
zunaechst einmal als Gemuesetopf beginnt, mit allem, was gerade im
Garten oder auf dem Markt Saison hat. Denn wie alles in Italien
richtet sich auch eine solche Suppe natuerlich nach den Jahreszeiten.
Im Winter sieht sie also voellig anders aus, als im Sommer. In jedem
Fall gehoeren hinein: Zwiebeln, Moehren, weisse Bohnen und Kohl. Eine
besondere Sorte, cavolo nero also Schwarzkohl, die fuer die
winterliche Variante typisch ist, muss man hier durch Wirsing
ersetzen. Diesen dekorativen Kohl mit seinen langen, schmalen,
dunkelgruenen Blaettern kennt man bei uns nicht - dabei gedeiht er
hier ebenso gut wie dort. Beim Wirsing kann man ruhig die festen,
dunkelgruenen Aussenblaetter verwenden.

Und: Typisch fuer die toskanische Gemuesesuppe ist Brot! Sie wird auf
Scheiben von geroestetem Weissbrot angerichtet und abwechselnd mit
Brotscheiben in eine Terrine geschichtet. Von der Suppe durchtraenkt
loesen sich die Brotscheiben schliesslich fast auf und geben ihr
schliesslich Gehalt und Stand.

Gewuerzt wird die Suppe am Tisch mit Parmesan und mit frischem
Olivenoel.

Die Bohnen ueber Nacht einweichen, mit Knoblauch und Salbei in
Salzwasser weich kochen. Durch eine Gemuesemuehle passieren, dabei
mit so viel Kochwasser verruehren, bis ein duennes Pueree entstanden
ist.

In einem Suppentopf in feine Scheibchen geschnittenen Stangensellerie,
Moehre und gehackte Zwiebel im heissen Oel anduensten. Das
Bohnenpueree zufuegen, auch den in Streifen geschnittenen Kohl und
das Tomatenpueree. Gut verruehren und auf leisem Feuer etwa eine
Stunde sanft koecheln, bis der Kohl weich ist. Die Suppe kraeftig
abschmecken.

Die Brotscheiben im Backofen, in einer trockenen Pfanne, notfalls
auch im Toaster roesten. Dann abwechselnd mit der Suppe in eine grosse
Suppenterrine schichten. Eine halbe Stunde stehen lassen, bis das Brot
absolut durchgeweicht, sogar fast aufgeloest ist.

Man isst die Ribollita also nicht kochend heiss, sondern eher
lauwarm. In diesem Augenblick wird sie allerdings noch Zuppa di pane
oder Zuppa di verdura genannt. Man isst sie aus tiefen Tellern und
mit dem Loeffel, obwohl sie eigentlich nur wenig Fluessigkeit zum
Loeffeln hat. Jeder Gast wuerzt sich jeden Bissen mit Olivenoel, wer
mag, darf sich auch noch etwas geriebenen Kaese darueber streuen.

Ribollita

Zur eigentlichen Ribollita wird der Gemuesetopf erst am naechsten
Tag. Erst dann naemlich kann man ihn "ribollire" - also wieder
aufkochen - das muss vorsichtig geschehen, weil er natuerlich leicht
ansetzt, nachdem kaum Fluessigkeit mehr im Topf ist. In der
Mikrowelle gelingt das am besten!

Und am uebernaechsten Tag, wenn das Brot nun wirklich saemtliche
Fluessigkeit aufgesogen hat, wird der Rest in einer Pfanne gebraten
und man erhaelt eine Art dicken, herzhaften Gemuesepfannkuchen. Dies
ist tatsaechlich eine sehr ungewoehnliche Art, Eintopf zu servieren.

http://www.wdr.de/tv/service/essen/rezept/010126_1.html (Adresse
zuletzt verifiziert: 12.6.2002)

#AT Rene Gagnaux
#D 12.06.2002
#NI **
#NO Gepostet von: Rene Gagnaux
#NO EMail: r.gagnaux@ch.inter.net

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