Baerlauch, Maigloeckchen, Herbstzeitlose...

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Zutaten
Menge Einheit Zutat
  Baerlauch
  REF UZ, 26.04.2002 Thomas Schmid Erfasst von Rene Gagnaux
....
Kategorien
! Aufbau
  Info
  Bärlauch
Zubereitung:
. :> In Ihrer Zeitung habe ich ueber die Verwechslung von
:> Baerlauchblaettern mit Blaettern der Herbstzeitlosen
:> gelesen. Waere es moeglich, dass es sich bei der hoch
:> giftigen Pflanze mit den baerlauchaehnlichen Blaettern
:> um das Maigloeckchen handeln koennte? In meinem Garten
:> ist beides vorhanden. Vorsichtshalber trennt an einem Bord
:> das eine, in einer Rabatte das andere. Mir ist bekannt, dass
:> die Blaetter der Herbstzeitlosen gefaehrlich sind. Doch
:> spriesst, waechst und vor allem blueht sie, wie es es ihr
:> Name verraet, nicht erst viel spaeter?

Thomas Schmid, eidg. dipl. Gaertnermeister: Maigloeckchen wie auch
Herbstzeitlose gelten als sehr stark giftig. Und beide koennen mit dem
Baerlauch verwechselt werden. Zwar bluehen, wie es der Name sagt, die
Herbstzeitlosen im Herbst, der Blattschopf aber entwickelt sich im
Fruehling.

Baerlauch

Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zu anderen aehnlichen Pflanzen
ist der starke Knoblauchduft, den die Blaetter des Baerlauchs
verstroemen. Oftmals riecht man ihn schon, ohne ein Blatt zerreiben
zu muessen. Dieser scharfe, wuerzige Duft ist denn auch der Grund
fuer die Beliebtheit des Baerlauchs, kann man dessen Blaetter doch
fuer Saucen, Pasta, Salate, Teigwaren und anderes mehr verwenden. Die
Blaetter sind pflueckreif, bis die Pflanze sichtbar mit der
Bluetenbildung beginnt.

Mit lateinischem Namen nennt man den Baerlauch Allium ursinum. Allium
gehoert zu den Liliengewaechsen und ist weltweit mit ueber 280
verschiedenen Arten vertreten. Dazu gehoeren die Zwiebeln, der
Knoblauch, Schnittlauch und Lauch genauso, wie viele verschiedene
wunderschoene Zierpflanzen. Die meisten mit der typischen, runden
Blueten-dolde auf einem langen, blattlosen Stiel. Der Baerlauch ist
in Europa heimisch, sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich bis nach
Kleinasien und Sibirien. Die weisse Zwiebel ist laenglich. Die
Blaetter gleichen einer Lanzette und sind leicht oval. Sie sind
gestielt und wachsen grundstaendig. Ihre Farbe ist frischgruen. Die
Einzelblueten sind weiss, sternfoermig und zusammengefasst in einer
runden Dolde.

Die Bluetezeit erstreckt sich je nach Standort und Witterung auf die
Monate April und Mai. Der Baerlauch wird 20 bis 40 Zentimeter hoch
und waechst vorwiegend in Laubwaeldern am lichten Schatten, bevor die
meisten Baeume ihr Blattwerk entwickelt haben. Sie sind anspruchslos
und ziehen nach der Bluete schnell wieder ein. An dieser Stelle sei
nochmals der Hinweis auf den starken Duft gestattet, der wirklich
keine Verwechslung zulaesst.

Maigloeckchen

Maigloeckchen oder Maierisli sind dem Baerlauch aehnlich. Schliesslich
gehoeren auch sie zur Familie der Lilien. Maigloeckchen gelten als
sehr stark giftig, und zwar die ganze Pflanze. Convallaria majalis,
so nennt man sie in der Fachsprache, wachsen in Waeldern, auf
Bergwiesen und Geroellhalden. Ihr Verbreitungsgebiet ist praktisch
mit dem des Baerlauchs identisch. Ein Unterschied ist das Wurzelwerk.
Maigloeckchen bilden so genannte Rhizome, dies sind unterirdisch
verdickte Sprossachsen. Baerlauch hingegen bildet Zwiebeln.

Die Blaetter sehen sich auf den ersten Blick aehnlich. Beim zweiten
Hinschauen stellt man fest, dass beim Maigloeckchen pro Stiel zwei
Blaetter wachsen, welche eben diesen Stiel am Blattgrund umfassen.
Die Blaetter stehen etwas aufrechter als beim Baerlauch und duften
nicht. Die Blueten sind nicht mehr zu verwechseln. Die weissen,
wohlriechenden, gloeckchenfoermigen Einzelblueten mit 5 bis 10
Millimetern Durchmesser erscheinen im Mai und sind an einem Stiel
angeordnet. Pro Stiel zaehlt man fuenf bis zehn Blueten. Sie sind in
der Vase lange haltbar.

Herbstzeitlose

Wie der Name sagt, die Herbstzeitlose blueht tatsaechlich im Herbst.
Das Blattwerk aber bricht im Fruehling hervor, just zur Zeit des
Baerlauchs. Deshalb ist das Blattwerk auf keinem Bild zu sehen und
Verwechslungen sind eher moeglich. Herbstzeitlose, sie heissen
uebrigens Colchicum autumnale und gehoeren ebenfalls zu den
Liliengewaechsen, wachsen vornehmlich auf Wiesen, was aber nicht
heissen soll, dass die Standorte von Baerlauch und Herbstzeitlose in
der Natur strickt getrennt sind.

Anhand des Blattes kann man schnell erkennen, um welche Pflanze es
sich handelt, haben doch die Blaetter der Herbstzeitlosen keinen
Stiel. Zudem fehlt der typische Baerlauchduft. Auch die Blattform
weist Unterschiede auf. Das Blatt der Herbstzeitlosen ist eher
laenger und schmaler (riemenfoermig) als das Blatt des Baerlauchs.
Zudem sind sie glaenzend, dunkelgruen. Letzte Unsicherheiten raeumt
das Wurzelwerk aus. Waehrend der Baerlauch weisse Zwiebelchen bildet,
besitzt die Herbstzeitlose eine dunkelbraune, eifoermige Knolle mit
einem Durchmesser von ungefaehr 4 Zentimetern. Die Herbstzeitlose
kommt vorwiegend in Mitteleuropa vor und erstreckt sich bis
Nordafrika und Vorderasien. Bekannt sind etwa dreissig verschiedene
Arten, von denen die meisten im Herbst bluehen.

Nicht gemischt anpflanzen: Es ist richtig, dass in Gaerten diese
Pflanzen nicht gemischt angepflanzt werden, um Verwechslungen
vermeiden zu koennen. Auch ist es ratsam, man kann es kaum genug
betonen, sich am typischen Baerlauchduft zu orientieren, um so
wirklich nur zweifelsfrei identifizierte Blaetter zu sammeln. Ist man
dennoch unsicher, wendet man sich an eine pflanzenkundige Person.

#AT Rene Gagnaux
#D 17.05.2002
#NI **
#NO Gepostet von: Rene Gagnaux
#NO EMail: r.gagnaux@ch.inter.net

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