Rezept für 1 - Text
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. | :> In Ihrer Zeitung habe ich ueber die Verwechslung von :> Baerlauchblaettern mit Blaettern der Herbstzeitlosen :> gelesen. Waere es moeglich, dass es sich bei der hoch :> giftigen Pflanze mit den baerlauchaehnlichen Blaettern :> um das Maigloeckchen handeln koennte? In meinem Garten :> ist beides vorhanden. Vorsichtshalber trennt an einem Bord :> das eine, in einer Rabatte das andere. Mir ist bekannt, dass :> die Blaetter der Herbstzeitlosen gefaehrlich sind. Doch :> spriesst, waechst und vor allem blueht sie, wie es es ihr :> Name verraet, nicht erst viel spaeter? Thomas Schmid, eidg. dipl. Gaertnermeister: Maigloeckchen wie auch Herbstzeitlose gelten als sehr stark giftig. Und beide koennen mit dem Baerlauch verwechselt werden. Zwar bluehen, wie es der Name sagt, die Herbstzeitlosen im Herbst, der Blattschopf aber entwickelt sich im Fruehling. Baerlauch Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zu anderen aehnlichen Pflanzen ist der starke Knoblauchduft, den die Blaetter des Baerlauchs verstroemen. Oftmals riecht man ihn schon, ohne ein Blatt zerreiben zu muessen. Dieser scharfe, wuerzige Duft ist denn auch der Grund fuer die Beliebtheit des Baerlauchs, kann man dessen Blaetter doch fuer Saucen, Pasta, Salate, Teigwaren und anderes mehr verwenden. Die Blaetter sind pflueckreif, bis die Pflanze sichtbar mit der Bluetenbildung beginnt. Mit lateinischem Namen nennt man den Baerlauch Allium ursinum. Allium gehoert zu den Liliengewaechsen und ist weltweit mit ueber 280 verschiedenen Arten vertreten. Dazu gehoeren die Zwiebeln, der Knoblauch, Schnittlauch und Lauch genauso, wie viele verschiedene wunderschoene Zierpflanzen. Die meisten mit der typischen, runden Blueten-dolde auf einem langen, blattlosen Stiel. Der Baerlauch ist in Europa heimisch, sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich bis nach Kleinasien und Sibirien. Die weisse Zwiebel ist laenglich. Die Blaetter gleichen einer Lanzette und sind leicht oval. Sie sind gestielt und wachsen grundstaendig. Ihre Farbe ist frischgruen. Die Einzelblueten sind weiss, sternfoermig und zusammengefasst in einer runden Dolde. Die Bluetezeit erstreckt sich je nach Standort und Witterung auf die Monate April und Mai. Der Baerlauch wird 20 bis 40 Zentimeter hoch und waechst vorwiegend in Laubwaeldern am lichten Schatten, bevor die meisten Baeume ihr Blattwerk entwickelt haben. Sie sind anspruchslos und ziehen nach der Bluete schnell wieder ein. An dieser Stelle sei nochmals der Hinweis auf den starken Duft gestattet, der wirklich keine Verwechslung zulaesst. Maigloeckchen Maigloeckchen oder Maierisli sind dem Baerlauch aehnlich. Schliesslich gehoeren auch sie zur Familie der Lilien. Maigloeckchen gelten als sehr stark giftig, und zwar die ganze Pflanze. Convallaria majalis, so nennt man sie in der Fachsprache, wachsen in Waeldern, auf Bergwiesen und Geroellhalden. Ihr Verbreitungsgebiet ist praktisch mit dem des Baerlauchs identisch. Ein Unterschied ist das Wurzelwerk. Maigloeckchen bilden so genannte Rhizome, dies sind unterirdisch verdickte Sprossachsen. Baerlauch hingegen bildet Zwiebeln. Die Blaetter sehen sich auf den ersten Blick aehnlich. Beim zweiten Hinschauen stellt man fest, dass beim Maigloeckchen pro Stiel zwei Blaetter wachsen, welche eben diesen Stiel am Blattgrund umfassen. Die Blaetter stehen etwas aufrechter als beim Baerlauch und duften nicht. Die Blueten sind nicht mehr zu verwechseln. Die weissen, wohlriechenden, gloeckchenfoermigen Einzelblueten mit 5 bis 10 Millimetern Durchmesser erscheinen im Mai und sind an einem Stiel angeordnet. Pro Stiel zaehlt man fuenf bis zehn Blueten. Sie sind in der Vase lange haltbar. Herbstzeitlose Wie der Name sagt, die Herbstzeitlose blueht tatsaechlich im Herbst. Das Blattwerk aber bricht im Fruehling hervor, just zur Zeit des Baerlauchs. Deshalb ist das Blattwerk auf keinem Bild zu sehen und Verwechslungen sind eher moeglich. Herbstzeitlose, sie heissen uebrigens Colchicum autumnale und gehoeren ebenfalls zu den Liliengewaechsen, wachsen vornehmlich auf Wiesen, was aber nicht heissen soll, dass die Standorte von Baerlauch und Herbstzeitlose in der Natur strickt getrennt sind. Anhand des Blattes kann man schnell erkennen, um welche Pflanze es sich handelt, haben doch die Blaetter der Herbstzeitlosen keinen Stiel. Zudem fehlt der typische Baerlauchduft. Auch die Blattform weist Unterschiede auf. Das Blatt der Herbstzeitlosen ist eher laenger und schmaler (riemenfoermig) als das Blatt des Baerlauchs. Zudem sind sie glaenzend, dunkelgruen. Letzte Unsicherheiten raeumt das Wurzelwerk aus. Waehrend der Baerlauch weisse Zwiebelchen bildet, besitzt die Herbstzeitlose eine dunkelbraune, eifoermige Knolle mit einem Durchmesser von ungefaehr 4 Zentimetern. Die Herbstzeitlose kommt vorwiegend in Mitteleuropa vor und erstreckt sich bis Nordafrika und Vorderasien. Bekannt sind etwa dreissig verschiedene Arten, von denen die meisten im Herbst bluehen. Nicht gemischt anpflanzen: Es ist richtig, dass in Gaerten diese Pflanzen nicht gemischt angepflanzt werden, um Verwechslungen vermeiden zu koennen. Auch ist es ratsam, man kann es kaum genug betonen, sich am typischen Baerlauchduft zu orientieren, um so wirklich nur zweifelsfrei identifizierte Blaetter zu sammeln. Ist man dennoch unsicher, wendet man sich an eine pflanzenkundige Person. #AT Rene Gagnaux #D 17.05.2002 #NI ** #NO Gepostet von: Rene Gagnaux #NO EMail: r.gagnaux@ch.inter.net |
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