Brotspezialitaet 'Pain Paillasse' (Info)

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Zutaten
Menge Einheit Zutat
1 Info
  Von Anne Welsing
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! Information
  Backen
Zubereitung:
. Omas Kastenweissbrot ist laengst out - voll im Trend liegen
Weizenbrotsorten, die an Urlaub in der Tuerkei, Frankreich oder
Italien erinnern: Fladenbrot, Baguette und Ciabatta. Inzwischen
bieten etliche Baeckereien, die auf handwerkliche Herstellung Wert
legen, ein neues, aussen besonders knuspriges und innen saftiges
Brot an: das Pain Paillasse.

Dieses urige Schweizer Original - uebersetzt heisst es soviel wie
"Strohmatten-Brot" - wird in Deutschland von etwa 50 Lizenznehmern
hergestellt - unter anderem auch in Siegburg.

Backzusaetze sparen Zeit

Frueher hatten Baecker Zeit und Geduld - und damit genau das, was
heute meistens fehlt. Das Ergebnis waren Brote mit viel Aroma und
Geschmack, wenn auch die Getreidequalitaet oft weniger gut war und
erntebedingt stark schwankte. Heute gibt es ausgekluegelte
Fertigmehle und Teigmischungen, mit denen die Backindustrie den
Faktor Zeit austrickst: Schnell und kostenguenstig muss es gehen -
beim Geschmack wird allzu oft mit Backmitteln nachgeholfen.

Geheimrezept mit Patentschutz

Anders beim Pain Paillasse: Seine Heimat ist Genf. Das Rezept fuer
das Brot mit dem "Geschmack der guten alten Zeit" verdankt sein
Erfinder Aimé Pouly auch dem Zufall: Einer seiner Baecker hatte
versehentlich Brot aus einem Vorteig gebacken, der einen Tag lang
liegen geblieben war. Das Brot soll wunderbar geschmeckt haben. Aus
dem Zufallsprodukt entwickelte Aimé Pouly Pain Paillasse, das 1995
als einziges frisches Brot der Welt sogar patentiert wurde.

Soviel darf wohl verraten werden: Aus Vorteig, der Mehlmischung mit
geheimem Rezept einer bestimmten Schweizer Muehle, Malzmehl, Salz,
Hefe und Wasser wird der Teig hergestellt, der dann etwa 24 Stunden
ruhen muss. Waehrend dieser langen Fermentationszeit bilden sich
Dutzende von Aromastoffen. Die Teigstuecke werden von Hand
bearbeitet und in sich gedreht.

Im holzbefeuerten Ofen entwickelt sich nicht zuletzt durch die
besondere Hitze die schoene Kruste. Jedes Brot ist ein einzigartiges
Stueck - man erkennt sofort, dass es kein standardisiertes
"Industriebrot" ist.

In Genf kennt jeder das Pain Paillasse. In der internationalen Stadt
am Lac Leman gibt es das urige Brot an ueber 50 Verkaufsstellen. Das
Unternehmen Pouly mit Sitz in Satigny bei Genf produziert auch noch
andere Backwaren und hat in Genf mittlerweile einen Marktanteil von
25 Prozent.

In der ganzen Schweiz gibt es rund 500 Verkaufkaufsstellen fuer Pain
Paillasse, das laengst nicht mehr nur in einer Sorte produziert
wird. Es ist in verschiedenen Groessen, mit Oliven, hell, dunkel
oder rustikal zu haben. Das Pfund kostet 3,50 Schweizer Franken. Es
gibt auch Kringel mit Mohn oder Sesam.

Aussen knusprig - innen saftig

Immer steckt hinter einer krossen Kruste die saftige Krume mit den
grossen, glasigen Poren - was auf wenig Hefe, viel Wasser und lange
Ruhezeiten bei der Verarbeitung schliessen laesst. Waehrend der
langen Fermentationszeit bildet sich wohl auch eine Art
Weizensauerteig. Das frische Brot duftet und schmeckt jedenfalls
vorzueglich.

Kein Wunder, dass andere Baecker versuchen, dieses Brot nachzuahmen.
Das urige Imitat heisst dann zum Beispiel Zirbel- oder Wurzelbrot.
Auch dafuer gibt es bereits Spezialmischungen.

Nachbacken nur mit Lizenz

Baeckereien, die allerdings das Original herstellen moechten,
muessen eine Lizenz von Aimé Pouly erwerben. Dann kommt zum Beispiel
ein Pouly-Berater in den Betrieb und schult das Personal. Die
Mehlmischung oder ein Konzentrat werden aus der Schweiz angeliefert.

Doch wie bei allen handwerklich hergestellten Brotsorten liegt die
Kunst des Baeckers nicht nur in der ausgekluegelten Zusammensetzung
der Zutaten - viel wichtiger ist die so genannte Teigfuehrung. Wie
lange kneten, und bei welcher Temperatur wie lange gaeren lassen?
Zwischendurch aufschlagen und wie in Form bringen? Da hat jeder
Baeckermeister sein eigenes geheimes Rezept. Und so ist das
Geheimnis des Pain Paillasse leider letztlich nicht ganz zu lueften.

Gutes Brot braucht Zeit

Ciabatta-Brote koennen zum Beispiel innerhalb von etwa zwei Stunden
fertig sein. Nur zehn Minuten im Drehofen reichen, um sie aussen
braun und knusprig werden zu lassen. Im Vergleich zu normalen
Hefebroten sind zwei Stunden schon eine lange Teigfuehrung. Je mehr
Hefe im Teig steckt, desto schneller geht es.

Oft werden auch Backmittel zur Beschleunigung der Teiggaerung
eingesetzt. Doch dann koennen sich im Brot auf natuerliche Weise
niemals so viele Aromen und Geschmacksstoffe bilden wie im Pain
Paillasse, das angeblich ohne zusaetzliche Backmittel auskommt und
fuer das sich die Baecker immerhin 24 Stunden Zeit nehmen - bis es
frisch und knusprig im Verkaufsregal liegt.

Kontaktadressen:
* Paillasse Marketing S.A.
Place de la Liberté, 11
2520 La Neuveville
Schweiz
Tel. 00 41 (32) 7 51 75 70
Fax 00 41 (32) 7 51 75 71
Internet: www.paillasse.ch
E-Mail: ph.weber@paillasse.ch
(reichhaltige Informationen in Franzoesisch / Anbieteradressen in
Deutschland koennen telefonisch oder per E-Mail erfragt werden)
* Confiserie Patisserie Boulangerie

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