Kresse (Info)

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  Gewürze
Zubereitung:
. In diesen Wintermonaten faellt es mancher Hausfrau schwer, viel
Abwechslung in Sachen frisches Gemuese auf den Tisch zu bringen.
Haben Sie schon mal an Kresse gedacht?

In den Wintermonaten bringt Kresse in Sachen frisches Gemuese
Abwechlung auf den Tisch. Die kleinblaettrige Kriechpflanze bietet
sich jetzt, wie auch ihr Name verspricht, zum "Knabbern" an, denn
der Name Kresse stammt wohl vom indogermanischen gres = fressen,
knabbern, ab. Der Gemuesegarten gibt ja leider saisonbedingt gar
nichts her, aber versuchen Sie doch ganz bequem auf der Fensterbank
Ihr eigenes frisches Gemuese zu ziehen, denn dazu brauchen Sie nur
geeignete Samen, Licht, Luft, Wasser und ein wenig Geduld.

Dennoch ist Kresse nicht gleich Kresse. Die grosse Kresse-Familie
gehoert zu den Kreuzbluetlern und setzt sich quasi aus
"Adoptivkindern" zusammen. Zwar tragen mehrere Salatpflanzen und
Kraeuter den Namen "Kresse", botanisch gehoeren sie jedoch alle
unterschiedlichen Gattungen an.

Herkunft und Geschmack:
- Wenn von Kresse die Rede ist, meint man in der Regel diese
kleinen, feinen Keimpflaenzchen, die Gartenkresse. Sie ist die
bedeutendste von rund 80 Arten der Gattung Lepidum. Die Heimat der
Gartenkresse ist Vorderasien, wahrscheinlich Persien. Gartenkresse
wurde schon in den Graebern der Pharaonen gefunden. Die Roemer
brachten die Gartenkresse nach Mitteleuropa, deren Anbau dann
besonders von Karl dem Grossen gefoerdert wurde. Man laesst die
schnellwachsende Pflanze, die 30 bis 60 cm hoch wird, niemals
auswachsen, sondern erntet sie stets zwei bis drei Tage nach der
Keimung. Die - wie gesagt - entfernten Verwandten der Gartenkresse
werden stets mit ihren Eigennamen wie Brunnen-, Winter-,
Kapuzinerkresse bezeichnet.
- Brunnenkresse, Wasserkresse (Nasturtium officinale), ist ein
einheimisches Gewaechs im Sumpf oder in fliessenden,
naehrstoffreichen Gewaessern. Auch den Roemern war die Brunnenkresse
schon bekannt, die sie als Salat- und Gewuerzpflanze verwendeten.
Den Hoehepunkt der Verbreitung hatte sie im 14. Jahrhundert in
Frankreich, wo sie in grossen Kulturen angebaut wurde. Sie kommt bei
uns selten mit ihrem langen, an die Wasserkultur angepassten
Wurzelsystem in den Handel, sondern nur die mineralstoffreichen,
aromatischen Blaetter. In Asien wird die ganze Pflanze als Gemuese
gekocht. Die Brunnenkresse kann bis 60 cm hoch werden.
- Die Kapuzinerkresse stammt aus Peru und Bolivien. Von dort
gelangte sie um 1600 nach Spanien und von dort recht schnell nach
Grossbritannien. Als rankende Gartenpflanze ist sie weit verbreitet
und bekannt. Ihr Namen leitet sich von ihren Blueten, die den
Kopfbedeckungen von Kapuzinern gleichen, und den schildfoermigen
Blaettern ab. Helme und Schilde wurden frueher zur Schau gestellt.
Bei der Kapuzinerkresse sind neben den Blaettern, die Blueten eine
sehr dekorative und geschmacklich interessante Ergaenzung fuer
Salate.
- Auch geschmacklich gibt es Unterschiede. Die Gartenkresse, die in
sogenannten Kressebeeten im Handel erhaeltlich ist, ist rettichartig
scharf und man sollte sie wegen ihres intensiven Geschmacks in der
Regel nur mit Grundgewuerzen wie Salz oder Pfeffer verwenden. Die
Brunnenkresse hat einen viel zarteren Geschmack als die
Gartenkresse, sie ist also das "feinere" Gemuese.

Gesundheit:
Gesundheitlich gesehen ist Kresse zu empfehlen. Frische
Gruenkraeuter, wie so ein Teppich aus Blaettchen steckt voller
Vitamine, Spurenelementen, Mineral-und Ballaststoffen. Den Naehrwert
junger Sprossen erreichen viele Pflanzen spaeter nie. Gerade die
Kresse wirkt bei der sicher bald eintretenden Fruehjahrsmuedigkeit
erfrischend. Dazu tragen das reichlich enthaltene Vitamin C und B
und ss-Carotin bei. Unsere Hirnanhangdruese, fuer die Produktion
unserer Hormone verantwortlich, enthaelt die hoechste Konzentration
an Vitamin C. Reichlich Eisen und Vitamin K sind fuer die
Blutbildung zustaendig und koennen mit einer Portion Kresse unserem
Koerper zugefuehrt werden.
Schon seit Jahrtausenden wurden die Kreuzbluetler zu Heilzwecken
verwendet. Die heilende Wirkung, die Schaerfe und den typischen
Geschmack der Kresse verdanken wir den Glucosinolaten. (die
Molekuele enthalten Schwefel), die zu den sekundaeren
Pflanzenstoffen gehoeren. Diese Stoffe werden erst bei Verletzung
der Pflanzenzelle durch ein Enzym freigesetzt, also Kauen genuegt,
und koennen dann ihre antibakterielle Wirkung einsetzen. Vor allem
das Senfoel in der Kresse (Benzylsenfoel) besitzt die staerkste
antibiotische Wirkung unter den Senfoelen und wird deshalb als
pflanzliches Breitbandantibiotikum bezeichnet. Besonders wirksam
sind Senfoele bei Harnwegsinfektionen. Jedoch gilt auch hier: eine
schwere Infektion ist natuerlich nicht mit Senf und Kresse zu
behandeln! Zur Vorbeugung in Grippezeiten sind diese pflanzlichen
Antibiotika aber eine gute Vorbeugungsalternative. Wirkungsvolle
Menge ist ab ca. 20 g Kresse pro Tag.

"Eigenproduktion" und Lagerung:
Natuerlich kann man schon ein fertiges "Keim-Set" zum Aussaeen in
der Gaertnerei kaufen. Man kann die Kresse aber auch selbst auf
kleinen Schalen, Tellern oder in Kaesten auf Watte oder ein wenig
Sanderde, sogar mehrfach gefaltetem Kuechenpapier, ziehen, sie
waechst naemlich auf jedem feuchtigkeitshaltenden Untergrund.
Wichtig ist der geeignete Samen, Wasser, Licht und Luft. Besonders
guenstig ist bei diesem eigenen Anbau ist, dass man keine
Pflanzenschutz- und Duengemittel braucht. Achten sie darauf, dass
sie den Samen nicht mit den Haenden beruehren (Verkeimung). Mit
Hilfe eines Kuechensiebes unter fliessendem Wasser gut abspuelen.
Und dann in den geeigneten Behaelter aussaeen. Ein heller, nicht der
direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzter Platz moeglichst in
Fensternaehe und eine Temperatur zwischen 18 und 22°C sind die
idealen Bedingungen zum problemlosen Keimen. Sie koennen die Kresse
alle zwei bis drei Tage nachsaeen, so dass sie immer frische "Ware"
verfuegbar ist. Nach einer Woche haben die Sproesslinge die
notwendige Hoehe erreicht und koennen geerntet werden.

Als Hinweis zur Lagerung:
Kaufen sie auf keine Fall matte oder gelbliche Ware, die ist
bestimmt nicht mehr frisch. Beim Kauf von Brunnenkresse gilt, je
dunkler und groesser die Blaetter, desto frischer. Im Kuehlschrank
beliebt die Ware noch maximal 2 Tage frisch, aber eigentlich ist bei

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