Baerlauch - Der Jungbrunnen (Info)

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Zutaten
Menge Einheit Zutat
1 Info
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! Information
  Gewürze
Zubereitung:
. Lat: Allium ursinum L., (Alliaceae, Liliaceae)
Lauchgewaechse, (Liliengewaechse)

Volksnamen: Baerenlauch, Wilder Knoblauch, Hexenzwiebel,
Waldknoblauch, Zigeunerlauch
In Oesterreich: Hexenknofel

Botanik:


Der Baerlauch ist eine Waldpflanze, die schattige feuchte
Laubwaelder bevorzugt. Man findet Baerlauch auch in Auen und an
Baechen. Er blueht im zeitigen Fruehjahr, im April, mit weissen
doldenartigen Bluetenstaenden. Nach der Bluete zieht sich die
Pflanze voellig in die Zwiebel zurueck, um so zu ueberwintern. Wenn
man sich die Stelle merkt, kann man im November die Baerlauchpflanze
leicht ausgraben und zur Vermehrung versetzen. Baerlauch laesst sich
aber auch leicht aus Samen ziehen. Dazu sammelt man den Samen etwa
Ende Mai ein, wenn die Blaetter gelb geworden sind. Man bewahrt den
Samen dunkel, kuehl und trocken bis zum naechsten Fruehjahr auf und
saet ihn Anfang Maerz auf ein feuchtes Saatbeet. Die Jungpflanzen
kann man dann an eine feuchte schattige Stelle im Garten umsetzen.
Die Blaetter, Blueten und auch die Zwiebeln des Baerlauchs haben
einen deutlichen Geruch und Geschmack nach Knoblauch.

Giftige Doppelgaenger:

Der Baerlauch hat leider sehr giftige Doppelgaenger, die im Eifer
des Gefechts schon mal mit geerntet werden koennen. Daher ist es
wichtig, die Blaetter sorgfaeltig abzuschneiden, statt einfach
abzureissen. Dann braucht man eigentlich nur noch "der Nase
nachzugehen", denn der starke Knoblauchgeruch, besonders beim
Zerreiben zwischen den Fingern, ist ein untruegliches Kennzeichen
dafuer, das es sich auch tatsaechlich um Baerlauch und nicht um die
giftige Herbstzeitlose oder Maigloeckchen handelt.

Geschichte des Baerlauchs:

Bereits im 8. Jahrhundert bezeichnete Karl der Grosse in seiner
"Koeniglichen Verordnung ueber die Landgueter" den Baerlauch als
eine "anbauwuerdige Gartenpflanze". Tatsaechlich wurde der Baerlauch
jahrhundertelang als Heil- und Gewuerzpflanze kultiviert. Dann
geriet er in Vergessenheit, bis er vor wenigen Jahren von
experimentierfreudigen Koechen neu entdeckt wurde. Heute ist der
Baerlauch wieder so beliebt, dass man ihn sogar auf gut sortierten
Wochenmaerkten kaufen kann.

Wirkstoffe des Baerlauchs
* Lauchoel
* Flavonoide
* Biokatalysatoren
* Fructosane
* reichlich Vitamin C (Ascorbinsaeure)
* Chlorophyll

Baerlauch wirkt auf den Koerper aehnlich wie Knoblauch.
Verantwortlich dafuer sind in erster Linie die Scharfstoffe im
Baerlauchoel und deren biochemische Abbauprodukte. Ein gemeinsames
Merkmal aller Lauchgewaechse wie Zwiebeln, Knoblauch und auch
Baerlauch sind ihr Gehalt an aetherischem, schwefelhaltigem Oel, das
Faeulnisbakterien und Entzuendungen hemmt. Neuere Studien geben
Hinweise darauf, dass Baerlauch auch gegen hohen Blutdruck und bei
Leberleiden hilft. In der Naturheilkunde wird Baerlauch bei Magen-
und Darmstoerungen, gegen Blaehungen, Appetitlosigkeit und
Schwaechezustaende eingesetzt. Dazu hackt man das frische Kraut und
gibt es dem Patienten. Wir sehr man den Baerlauch schon in alten
Zeiten schaetzte, kann man im Kraeuterbuch von Pfarrer Kuenzle
nachlesen. "Wohl kein Kraut der Erden ist so wirksam zur Reinigung
von Magen, Gedaermen und Blut wie der Baerlauch." Viele, die den
Baerlauch schaetzen sind sogar der Meinung, dass der Baerlauch dem
Knoblauch in seinen, auch wissenschaftlich bestaetigten, positiven
Wirkungen noch ueberlegen ist. Der Knoblauch habe durch die
Jahrtausende der Kultivierung viel von seiner urspruenglichen Kraft
eingebuesst, waehrend der Baerlauch noch ein echtes Wildkraut ist.

Ernte und Kulinarisches:

Vom Baerlauch kann man grundsaetzlich alle Pflanzenteile verwenden.
Den besten Geschmack liefern jedoch die jungen Blaetter im Maerz,
die den vollen Geschmack und die ganze Kraft des Fruehlings
enthalten. Am besten sammelt man Baerlauch, wie auch alle anderen
Kraeuter vormittags, wenn sie noch im wahrsten Sinne des Wortes
"taufrisch" sind. Baerlauchblaetter sind am schmackhaftesten bevor
die Pflanze blueht. Da man Baerlauch nicht lange aufbewahren oder
trocknen kann (siehe Kuechentipps), sollte man die Zeit von Anfang
Maerz, wenn die ersten kleinen Blaettchen aus dem Boden kommen, bis
Ende Mai gut nutzen. Unuebertroffen schmeckt Baerlauch frisch nach
der Ernte. Man waescht ihn kurz, schleudert ihn in einem Kuechentuch
trocken und gibt ihn kleingeschnitten mit etwas Salz direkt auf's
Butterbrot.

Viele meinen, die aelteren Blaetter waeren giftig. Das stimmt nicht.
Sie werden nur derber im Aroma. Die weissen Blueten schmecken
angenehm suess und zart nach Knoblauch. Sie sind eine dekorative
Zutat zu vielen Gerichten. Kleingehackte rohe Baerlauchblaetter
wuerzen Suppen, Salate, Gemuese und Brotaufstriche. An warme
Gerichte wird der Baerlauch erst zum Schluss gegeben, denn gekocht
verliert er etwas an Geschmack. Er ist trotzdem eine ideale Basis
fuer eine Suppe und laesst sich wie Spinat verarbeiten. Mit
Brennnesselblaettern zusammen ergibt er einen wunderbaren
Wildkraeuterspinat.

Kuechentipps:

Das Aroma des Fruehjahrs laesst sich mit Baerlauch wunderbar in den
Winter retten. Dazu waescht man Baerlauch kurz, blanchiert ihn und
friert ihn ein. Dabei verliert er jedoch etwas an Geschmack. Besser
haelt sich das Aroma, wenn man Baerlauch zum Zeitpunkt der besten
Ernte, wenn das Angebot besonders gross ist, mit Hilfe eines
Fleischwolf oder eines Stabmixers zu Mus verarbeitet und ihn ohne

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