Rezept für 1 - Text
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. | Pro Kopf verzehrt jeder Bundesbuerger rund 13 Kilogramm Fisch im Jahr. Das ist viel mehr, als unsere eigenen Kuesten- und Binnengewaesser hergeben. Die eigenen Fischressourcen sind im Verhaeltnis zur Bevoelkerungsgroesse zu klein - auch wegen starker Ueberfischung. 1972 wurden in der Nordsee laut Bundesforschungsanstalt fuer Fischerei 350.000 Tonnen Kabeljau gefischt, 2000 waren es nur noch 100.000 Tonnen. Die EU bestimmt mittlerweile Fangquoten, Maschengroessen der Netze, Art der Fanggeraete und zahlt so genannte Stilllegungspraemien. Doch beim alljaehrlichen Treffen der Fischereiminister folgt man noch immer nicht konsequent den wissenschaftlichen Empfehlungen zur Reduzierung der Fangquoten. Kurzfristige Fischereiinteressen stehen nach wie vor im Mittelpunkt. Von einer deutlichen Erholung der Bestaende ist darum bislang nichts zu merken. Von manchen Fischarten, wie dem Rotbarsch zum Beispiel, der in bis zu 1.000 Meter Tiefe gefangen wird, ist die Populationsdynamik sogar noch weitgehend unerforscht. Ein Minimalbestand der das Ueberleben dieser Art sichern wuerde, ist nicht bekannt. Trotzdem wird ruecksichtslos in grossem Stil Jagd auf diesen Fisch gemacht. Letzte Chance: Fangmengen drastisch senken Ernaehrungswissenschaftler bestaetigen, dass Fisch ein wertvolles Lebensmittel ist. Im Grunde zaehlt er zu den letzten echten Naturprodukten, die nicht vom Menschen "ueberformt" sind, erklaert Gerd Hubold von der Bundesforschungsanstalt fuer Fischerei. Sein Appell: "Wir muessen erkennen, dass wir uns den Gegebenheiten der Meere anpassen muessen und nicht umgekehrt." Forscher und Umweltschuetzer sind sich einig: Zu viele Fischer fangen zu viele Fische, fast drei Viertel der Bestaende sind ueberfischt oder brauchen ein besseres Management. Um die Situation in den Griff zu bekommen, muessten rund 40 Prozent der Fischereien ihre Arbeit einstellen. Es hilft nicht, anderen Nationen wie Marokko zum Beispiel Fischereirechte abzukaufen, denn das eigentliche Mangelproblem wird dadurch nicht geloest. Die Frage ist also: Wie viel und welcher Fisch darf auf den Teller? Kabeljau, Scholle, Steinbutt, Seelachs, Krabben? Politik und Fischwirtschaft muessen sich verantwortungsvoll und im Sinne eines nachhaltigen Managements verhalten oder Fisch wird in naher Zukunft teure Mangelware. Deutscher Lieblingsfisch: Alaska-Seelachs Im vergangenen Jahr stammten nur 15 Prozent des Fischs im deutschen Handel aus eigener Anlandung, 85 Prozent der Meerestiere wurden importiert. Der Deutschen beliebtester Fisch ist auch ein "Auslaender". Der so genannte Alaska-Seelachs, der meist in Rechtecken gefroren und paniert in deutschen Pfannen landet, hat einen Marktanteil von rund 30 Prozent. Gefangen wird diese Dorschart meist in der Beringsee und im Ochotskischem Meer. Laut Greenpeace zeigen die Bestaende deutliche Anzeichen von Ueberfischung, und die Fangmethoden - kilometerlange Schleppnetze mit viel Beifang - haben katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt. Was ist eigentlich Beifang? Stellen Sie sich vor, ein Jaeger ein moechte einen Fasan erlegen. Seine Jagdmethode ist so ungenau, dass er gleichzeitig zwei halbwuechsige Fasane, einen Hasen und zwei Igel erlegt. Dieser "Beifang" ist fuer den Jaeger unbrauchbar und wird weggeworfen. Ein Igel lebt zwar noch, aber ihm fehlt ein Bein, er verblutet. Fuer einen einzigen Fasan mussten also auch noch etliche andere Tiere ihr Leben geben. Zum Glueck passiert das so in der Realitaet nicht. Aber was einem am Beispiel des Jaegers absurd und undenkbar erscheint, ist beim Fischfang Alltag: "Mitgefangen, mitgehangen". Mit jedem Fisch oder jeder Krabbe aus dem Meer, die auf dem Teller landen, sind auch andere Tiere ins Netz gegangen, die als Beifang ueber Bord gehen, weil sie entweder zu klein waren, nicht zu den Speisefischen zaehlen, oder weil die Fangquote schon ausgeschoepft wurde und die Fische deshalb nicht mehr vermarktet werden duerfen. Ein Grossteil verendet. Nur die gewuenschte Fischart alleine aus dem Wasser zu holen, ist praktisch unmoeglich. Fische schwimmen nun einmal mit anderen Artgenossen zusammen im Meer, und auch im Schwarm selbst haben nicht alle eine Standardgroesse. Nur bei Schwarmfischen wie dem Hering, der Sardine, der Makrele und der Sardelle ist mit dem Netz relativ selektives Fischen moeglich, die Beifangraten liegen bei diesen Fischarten "nur" zwischen 3 und 10 Prozent. Bei Garnelen und Plattfischen beispielsweise liegen sie jedoch zwischen 40 und 80 Prozent. Schaetzungsweise 20 Millionen Tonnen Fisch, Meeressaeuger und andere Tiere sterben jaehrlich als Beifang. Fuer die Populationen der betroffenen Tiere bedeutet dies eine bedrohliche Verringerung ihrer Reproduktionsmoeglichkeit, anderen Tieren wird die Nahrungsgrundlage genommen. Neue Fangnetze fuer Ostseefischer Sind die Tiere erst mal im Netz und gelangen an Bord, haben sie in der Regel keine Ueberlebenschance. Darum tuefteln Wissenschaftler an Maschen- und Netzkonstruktionen sowie Sortiergittern, um den Beifang unter Wasser bereits zu verhindern. Aber auch wenn die Tiere durch die Maschen schluepfen, koennen sie sich dabei verletzen und letztlich verenden. Ab 1. April 2002 sind beim Dorschfang in der Ostsee neue Netze mit Fluchtfenstern und Maschen bestimmter Groesse vorgeschrieben. "Ganz wird man den Beifang nie verhindern koennen", betont Gerd Hubold allerdings, "aber der Beifang ist ein zentrales Problem und muss drastisch verringert werden." Der Forscher befuerwortet ein "Discard-"(Wegwerf-)Verbot fuer den Beifang, wie es die Norweger bereits praktizieren. Denn wenn die Fischer den Beifang anlanden und verarbeiten muessen, waere dies moeglicherweise ein Anreiz fuer sie, Methoden anzuwenden, mit denen so wenig Beifang wie moeglich ins Netz geht. Aquakultur eine Alternative? Rund 30 Millionen Tonnen Sardellen und Sandaale werden jaehrlich zu Fischmehl verarbeitet und in der Aquakultur verfuettert. Diese riesigen Mengen sind nach Expertenmeinung nicht mehr zu steigern. Daher waeren hoechstens noch Fische, die sich ueberwiegend pflanzlich ernaehren, geeignet, um in der Aquakultur gezuechtet zu |
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Luisa Rezepte . Anna's Übersicht